2024-04-16T09:15:35.043Z

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Früher ein Hartplatz, heute ein Kunstrasen: Die Kleinfeldchen-Anlage soll beim SC Meso-Nassau Wiesbaden vor allem für Zulauf auf dem Nachwuchssektor sorgen. Archivfoto: wita / Dieter Kunzendorf
Früher ein Hartplatz, heute ein Kunstrasen: Die Kleinfeldchen-Anlage soll beim SC Meso-Nassau Wiesbaden vor allem für Zulauf auf dem Nachwuchssektor sorgen. Archivfoto: wita / Dieter Kunzendorf

Fusionsvertrag ist unterschriftsreif

Am Donnerstag wird das Unternehmen SC Meso-Nassau Wiesbaden besiegelt +++ ,,Stärken beider Vereine verbinden"

Wiesbaden. ,,Es geht etwas zu Ende, das in Eigenständigkeit nicht mehr zu halten war." Der Satz von Wilfried Merzbach, dem Vorsitzenden des Fußball-A-Ligisten Spvgg. Nassau, verrät Wehmut. Doch es blieb für den 1914 gegründeten Traditionsklub keine andere Option mehr, als die Fusion mit dem Gruppenligisten SC Mesopotamien, dem etliche frühere Jugendspieler der Nassau angehören. Zumal sich bei der Nassau neben Merzbach einzig Kassierer Helmut Steeg mit großer Tatkraft im organisatorischen Bereich einbringt.

Mitglieder stimmen zu

Nachdem beide Vereine inzwischen im Rahmen außerordentlicher Versammlungen das jeweils einstimmige Ja ihrer Mitglieder eingeholt haben, steht der Unterzeichnung des Fusionsvertrags am heutigen Abend nichts mehr im Wege. Heißt konkret: Die Nassau mit ihren momentan etwa 140 Mitgliedern löst sich auf, tritt dem SC Mesopotamien bei und bewahrt unter dem neuen Verein ,,SC Meso-Nassau Wiesbaden" ab 1. Juli zumindest ihren Namen.

Die Nassau bringt zudem, wie es Merzbach formuliert, ,,ihr Vermögen in die Ehe ein". Sprich das Vereinsheim am künftigen gemeinsamen Standort Kleinfeldchen. Der Umzug des SC Mesopotamien von Frauenstein dorthin sei bereits mit dem Sportamt abgestimmt, so Merzbach, der sich in Zukunft durch die Nähe zur Stadt im Jugendbereich Zulauf verspricht. Auch Kreisfußballwart Dieter Elsenbast hegt in Sachen Fusion keinerlei Bedenken. Hält die jetzige erste Mannschaft der Nassau die A-Liga, dürfe die künftige Zweite des SC Meso-Nassau in dieser Klasse spielen, so Elsenbast.

Überhaupt soll die Fusion zum Impulsgeber werden. Zu den Nassau-Heimspielen würden sich oftmals nicht mal zehn zahlende Zuschauer einfinden. Entsprechend seien im Klubheim keine Umsätze zu generieren. Aber auch das Interesse der eigenen Spieler, nach Training und Spiel ins Vereinsdomizil zu gehen, halte sich in Grenzen, erläutert Wilfried Merzbach. Das soll sich unter der Flagge des SC Meso-Nassau ändern.

,,Wir haben einen recht hohen Zuschauerschnitt. Das Klubheim bietet die Chance, das Vereinsleben zu gestalten und Einnahmequellen zu erschließen, damit wirtschaftlich alles in gesunden Bahnen verläuft. Viele von uns sind bei der Nassau groß geworden. Deshalb sehen wir das Ganze partnerschaftlich. Wir wollen die Stärken beider Vereine verbinden. Wenn ein gestandener Klub und ein Migrantenverein zusammengehen, ist das sicherlich auch bundesweit beispielhaft", streicht Elyas Bozan heraus. Er ist Vorsitzender der Meso-Fußballer. Als Gesamtverein heißt der Verein SC Mesopotamien assyrischer Sport- und Kulturverein. Entsprechend wird heute der Gesamtvorstand des SC Meso bei der Vertragsunterzeichnung zugegen sein.



Aufrufe: 018.2.2016, 10:00 Uhr
Stephan NeumannAutor