2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
Im neuen Vereinswappen des FC Wendelstein sind die Farben der beiden Traditionsvereine verewigt: Das Grün symbolisiert den TSV Röthenbach/St.W., das Rot steht für den TSV Wendelstein.
Im neuen Vereinswappen des FC Wendelstein sind die Farben der beiden Traditionsvereine verewigt: Das Grün symbolisiert den TSV Röthenbach/St.W., das Rot steht für den TSV Wendelstein.

Fusion zum FC Wendelstein ist bald abgeschlossen

Traditionsvereine TSV Wendelstein und TSV Röthenbach/St.W. sollen verschmelzen

Verlinkte Inhalte

Bald wird die Wendelsteiner Sport­landschaft nicht mehr so sein, wie sie über viele Jahrzehnte ausgesehen hat. 1893 wurde der TSV Wendelstein gegründet, 1927 der TSV Röthenbach/St.W. — in wenigen Wochen werden die zwei Traditi­onsvereine zum FC Wen­delstein verschmelzen. Die Vorarbeiten für die Vereins-Ehe sind längst geleistet. Auch das Ver­lobungsjahr, in dem sich die Vereine seit Beginn dieser Fußballsaison be­finden, könnte besser nicht laufen.

Ei­ne Fußball-Spielgemein­schaft zwischen TSV Wendelstein und TSV Röthenbach/St.W. sollte der erste Schritt sein. Eine Übergangsphase. Nur deshalb segnete Kreisspielleiter Thomas Jäger das neue Gebilde mit dem Namen "FG Wendelstein" ab. Hinter­grund: Der Bayerische Fußball-Verband sieht im Herrenbereich nur dann die Bildung von Spielgemeinschaften vor, wenn diese dazu die­nen, Herren die Aus­übung des Fußballsport in Vereinen zu ermög­lichen. Bei der FG Wen­delstein mit ihren drei am Spielbetrieb beteilig­ten Mannschaften sah der BFV diese Notwen­digkeit nicht und geneh­migte diese Spielgemein­schaft nur zeitlich be­grenzt.

Was noch zu berück­sichtigen ist: Die Statu­ten sehen keinen Auf­stieg von Spielgemein­schaften in die Bezirksli­ga vor. Die FG Wendel­stein dürfte also nicht aufsteigen — wohl aber der FC Wendelstein. Überlegungen, die es angesichts der sportli­chen Entwicklung in den vergangenen Monaten absolut gibt. Die FG Wendelstein führt die Tabelle der Kreisliga NM/Jura Nord an. Mit vier Punkten Vorsprung gegenüber dem Lokalrivalen SC Groß­schwarzenlohe.

Das Polster ist stattlich, aber sicher­lich keine Garantie, auch am Ende der Saison ganz oben zu stehen. Aller­dings: Träumen darf man. Das tun sie auch beim FC Wendelstein, wie Karl Höhn und Trainer Andy Speer zuge­ben: "Klar unterhalten sich die Spie­ler über einen möglichen Aufstieg. Sol­len wir sagen, dass wir Achter werden wollen? Das macht uns nicht glaub­würdiger!" In Wendelstein ist man ja schon des­halb glücklich, weil diese Wandlung zum Spitzenteam nicht zu erwarten war. "Zwei Mal wären wir beinahe abgestiegen", blickt Andy Speer zu­rück auf eine schwierige Zeit. Sie haben trotzdem festgehalten am Kon­zept. Ein Konzept, in dem die Nach­wuchsarbeit bei der JFG Wendelstein eine entscheidende Rolle spielte. Der Wendelsteiner Jungbrunnen spült Jahr für Jahr die Talente in die Vollmannschaft. Daraus eine schlagkräfti­ge und erfolgreiche Elf zu formen, ist vor allem die Aufgabe des Trainers. Der Blick auf die Tabelle war zunächst ernüchternd. Doch Speer und die Abteilungsleitung um Roger Pellkofer ließen sich auch von Nieder­lagen nicht entmutigen und hielten an ihrem Konzept fest.

Mit dem Resultat, dass nun die sportlich mageren Jahre Geschichte sind. Mit Spielern, die bis auf ganz wenige Ausnahmen aus der Talent­schmiede der JFG stammen, setzte die FG Wendelstein in dieser Saison zum Höhenflug an. Und auch nach vollzo­gener Verschmelzung zum FC Wendel­stein werde man sich finanziell nicht übernehmen. "Auch wenn uns gelingt, in die Bezirksliga aufzusteigen, wer­den wir nur so viel Geld ausgeben, wie wir uns leisten können", versichert Karl Höhn. Die gilt auch für die laufenden Saison. In der Winterpause wurde zwar personell nachgerüstet, aber die beiden Neuen sind keine Unbekannten in Wendelstein. So kehrt Felix Hammel nach nur einem halben Jahr beim Bezirksligisten Hen­ger SV zurück und auch Ferhan Kah­ve hatte seine ersten fußballerischen Gehversuche bei der JFG in Wendel­stein.

Aufrufe: 04.2.2017, 12:33 Uhr
Roland Jainta (ST)Autor