2024-05-08T14:46:11.570Z

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FuPa-Wintercheck: SV Ophoven

"Für mich als Trainer geht es allmählich auf die Zielgerade"

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Jan Schmitz ist Trainer des SV Ophoven. In der deutlich dezimierten Kreisliga C 3 steht der SV36 nach neun Spielen mit 19 Punkten auf Rang 3 und verfolgt mit fünf Punkten Abstand das Spitzenduo Myhl und Effeld. Im FuPa-Wintercheck analysiert Jan die abgelaufene Hinrunde mit uns und gibt einen Ausblick in die Zukunft:

FuPa Heinsberg: Wie zufrieden seid Ihr mit der abgelaufenen Hinrunde?

Schmitz: Die Bilanz mit 3. Tabellenplatz, 19 Punkte aus 9 Spielen, mit dem Derbysieg gegen den Aufstiegsaspiranten aus Effeld klingt grundsätzlich nicht schlecht. Einige Spieler und Menschen aus dem ophovener Umfeld sind sehr wahrscheinlich mit dem Abschneiden in der Hinrunde auch nicht unzufrieden.

Zufriedenheit ist aber auch eine Sache der Betrachtungsweise. Als Trainer muss ich zugeben, dass insgesamt die Enttäuschung überwiegt. Wir haben einen sehr jungen Kader mit Perspektive. Nachdem wir im letzten Jahr den großen Umbruch vorgenommen haben, mit Platz 4 durchaus reüssiert haben, setzten wir diesen Sommer auf Kontinuität und Stabilität und nahmen keine große Fluktuation vor.
Unser Ziel war es, die Arbeit mit diesem Spielermaterial fortzusetzen und uns mannschaftlich aber auch individuell weiterzuentwickeln, „um den nächsten Schritt zu machen“. Angesichts einer desaströsen Trainingsbeteiligung stagniert die Entwicklung. Konditionell betrachtet haben wir im Vergleich zum letzten Jahr gar einen Rückschritt gemacht. So gewinnt man keine Meisterschaft. Gleichwohl ließe das zur Verfügung stehende Potenzial beim SV 36 ein Streben nach dem Aufstieg realistisch betrachtet zu. Dieses Spannungsverhältnis quält einen ambitionierten und ehrgeizigen Sportler ungemein. Aktuell haben wir 5 Punkte Rückstand auf das Spitzenduo. Aus eigener Kraft ist ein Angriff leider kaum möglich. Wir werden in der Rückrunde alles geben! Die Niederlage gegen Ay Yildizspor und das Remis gegen Kempen waren unnötig und schmerzen in der Retrospektive natürlich sehr.
FuPa Heinsberg: Entspricht der erreichte Tabellenplatz tatsächlich Euren Leistungen oder wäre Deiner Meinung nach ein besseres/schlechteres Abschneiden gerechtfertigt?

Schmitz: Eine Tabelle lügt nicht! Der 3. Tabellenplatz spiegelt unser Leistungsbild wider. Einen besseren Tabellenplatz haben wir verspielt, weil wir nicht immer 100% gegeben haben. Mit einer besseren Trainingsmoral und einer stärkeren Fokussierung auf den Sport an jedem Sonntag, wären wir Punktgleich mit Effeld und Myhl.


FuPa Heinsberg: Gibt es einen Spieler oder eine generelle Entwicklung, den/die Du gezielt loben würdest?

Schmitz: Nein, auch in diesem Jahr werde ich nicht das Individuum über das Kollektiv stellen ;-)


FuPa Heinsberg: Falls betroffen: Wenn Euer Team vom Verletzungspech verfolgt ist, woran liegt es? Falsche Trainingssteuerung? Überbelastung? Falsche Vorbereitung der Spieler auf die Spiele?

Schmitz: Wir haben mit Patrick Cleven und Robin Schier nur zwei Langzeitverletzte, können uns also nicht über großes Verletzungspech beklagen! Eine falsche Trainingsdosierung oder Überbelastung liegt bei uns nicht vor. Die wöchentliche Trainingsfrequenz wurde nach fehlender Resonanz im September von zweimal auf einmal reduziert. Ferner haben wir neben 8 Freundschafts- und Pokalspielen nur 9 Hinrundenspiele gehabt.

Es ist traurig, dass in unserer Gruppe nur so wenig Mannschaften vertreten sind. Vielmehr leiden wir darunter, dass Woche für Woche immer einige Leistungsträger arbeitsbedingt ausfällen.


FuPa Heinsberg: Stoßen im Winter neue Spieler zum Kader dazu oder verlässt jemand das Team?

Schmitz: Okan Özen hört erstmal auf und Hüsso Akkaya wechselt nach Ay Yildizspor. Zugänge haben wir aktuell noch keine zu vermelden. Mal sehen, ob der Vorstand da noch tätig wird.


FuPa Heinsberg: Wann startet ihr mit der Rückrundenvorbereitung? Gibt es ein besonderes Highlight?

Schmitz: Die Rückrunde startet offiziell Mitte Januar. Wir kombinieren Lauftraining, Asche- und Halleneinheiten und haben 8 Wochen Zeit bis zum Saisonstart. Bis jetzt sind 5 Testspiele terminiert und zwei Hallenturniere.

Das Highlight in der Rückrunde ist, wie immer, das Derby mit Effeld, ein wahrer Zuschauermagnet. In den beiden vergangenen Spielen kamen immer fast 200 Leute. Hier haben wir unsere Serie zu verteidigen. Aus den letzten 4 Spielen holten wir 3 Siege und 1 Remis. Ferner geht es für mich als Trainer allmählich auf die Zielgerade. Nach 5 Jahren als Spielertrainer beim SV 36 mache ich Schluss. Auch im Seniorenbereich werde ich nach 17 Jahren (u.a. beim FC Union Schafhausen, SV Waldfeucht/Bocket) und knapp 500 Spielen meine Schuhe an den Nageln hängen. Es ist Zeit zu gehen. Von daher wird für mich jedes Spiel ein emotionales Highlight werden. Zu gern hätte ich mich mit einer Meisterschaft verabschiedet. Vielleicht passieren ja noch Wunder..


FuPa Heinsberg: Welche Mannschaft ist für dich die größte Überraschung der Liga?

Schmitz: Ay Yildizspor 2 ist stärker als erwartet. Ansonsten werden die Favoriten ihren Rollen gerecht.


FuPa Heinsberg: Wie bewertest du die jüngsten Gewalt-Vorfälle auf den Amateurfußball-Plätzen?

Schmitz: Es ist immer traurig, wenn Fußballplätze als Schauplätze und Bühnen der Gewalt mißbraucht werden. Man liest es meist aber nur in den Medien. Ich selbst hatte mit solchen Gewaltausbrüchen noch keine Berührungspunkte.


Im FuPa-Wintercheck 2016/2017 nimmt FuPa Aachen, Düren, Heinsberg alle Vereine unserer Region unter die Lupe. Wir bedanken uns bei Jan Schmitz für die offenen Worte und wünschen dem SV Ophoven viel Erfolg für die Rückrunde!

Aufrufe: 030.12.2016, 16:00 Uhr
Yannick SchmitzAutor