2024-04-24T07:17:49.752Z

Vereinstreue

FuPa-Vereinsidole: Arwed Schäfer

+++ 50-Jähriger zeitlebens für den SV Annerod aktiv +++ "Der Mann mit der schwarzen Hose" spielte auch schon mit seinem Sohn zusammen +++

ANNEROD (mcs). Ein weiterer Teil unserer FuPa-Serie „Vereinsidole“ führt uns heute in den Gießener Landkreis, in die Gemeinde Fernwald. Genauer gesagt nach Annerod, wo Arwed Schäfer seine gesamte Karriere verbracht und seine Knochen von Kindesbeinen an für den heimischen SVA hingehalten hat.

Mit sieben Jahren begann Schäfer mit dem Fußballspielen. In der B-Jugend stand gezwungenermaßen ein Vereinswechsel an. „Der Jahrgang 1965/66 war einfach extrem schwach. Wir hätten in Annerod einfach keine Mannschaft zusammenbekommen“, so Schäfer. So ging es mal eben gut vier Kilometer weiter, ins benachbarte Steinbach, wo Arwed Schäfer dann auch noch in der A-Jugend auflief.

Dass es dann aber wieder nach Annerod zurückgeht, war ihm allerdings immer klar. „Natürlich wollte ich dann bei den Aktiven wieder in meinem Heimatdorf spielen“. Schäfer ist schließlich Anneröder durch und durch und wohnt auch heute noch dort.

Seine Position auf dem Platz war der hinter den Spitzen. „Der ausgewiesene Knipser war ich nun nicht unbedingt, aber meine Mittelspieler konnte ich doch denke ich ganz gut ins Szene setzen.“

Die größten Erfolge wurden gemeinsam mit Erkan Hökelekli, heute beim Kreisoberligisten VfR Lich tätig, gefeiert. Zwei Aufstiege in Folge, vor allem der Aufsehen erregende Durchmarsch von der A-Klasse in die Bezirksliga, bleiben für Schäfer unvergessen. Angebote wie beispielsweise aus Burkhardsfelden blieben auch nicht aus, doch für Schäfer kam das nicht in Frage. „Natürlich hätte mich auch mal ein Wechsel gereizt“, resümiert er heute. „Aber für mich stand ganz klar die Kameradschaft im Vordergrund und die war in Annerod einfach klasse.“

Nach dem Ende seiner Karriere half Schäfer auch immer wieder in der zweiten Mannschaft aus und tut das noch heute, wenn Not am Mann ist. Dadurch kam es ab und an vor, dass er gemeinsam mit seinem Sohn Marcel für den SVA auflief. Was wahrscheinlich für seinen Filius ein größeres Problem darstellte als für den Papa. „Ich wollte ja immer auf ihn aufpassen und Tipps geben. Das kam natürlich nicht immer gut an bei ihm. Aber irgendwann hat es schon gepasst und für mich war es natürlich eine feine Sache.“


Zur Abwechslung mal nicht auf dem Anneröder Sportgelände: Arwed Schäfer bei einem Besuch im Camp Nou in Barcelona im vergangenen Oktober Foto: privat

Mittlerweile spielt Schäfer, der im Dezember seinen 50.Geburtstag gefeiert hat, bei den alten Herren, die aber auch einige Partien übers Jahr gesehen bestreiten und bleibt dem Kameradschaftsfaktor damit treu.

Eine Besonderheit prägte Schäfers Karriere, in Annerod wurde er irgendwann bekannt als „der Mann mit der schwarzen Hose“. „Jedes Mal, wenn es eine neue Ausstattung gab, waren mir die Hosen zu eng. Das war ganz komisch. Und auf Sonderbestellungen hatte ich keine Lust, also habe ich mir eine eigene zugelegt“, erzählt Schäfer schmunzelnd, nicht ohne zu erwähnen, dass es dadurch zunächst zu Problemen mit den Schiedsrichtern kam. „Schwarz war damit eine absolute Schiedsrichterfarbe. Doch mit der Zeit haben die Herren mich gekannt und das durchgehen lassen.“

Bei den Partien der ersten und zweiten Mannschaft ist Schäfer auch heute natürlich noch Zaungast und hofft, dass sich Annerod aus der Abstiegsnot in der Kreisliga A Gießen befreien kann. Doch egal, in welcher Liga auch immer, Arwed Schäfer war, ist und bleibt für immer Anneröder durch und durch.



Aufrufe: 020.2.2016, 09:00 Uhr
Marc SteinertAutor