2024-03-27T14:08:28.225Z

Mannschaft der Woche

FuPa-Mannschaft der Woche

+++ SC Waldgirmes mit acht Siegen in Folge +++ Sieg in Kelsterbach als "I-Tüpfelchen der letzten Wochen" +++ Erfolge als Ergebnis eines "kontinuierlichen Prozesses" +++

Als zweite FuPa-„Mannschaft der Woche“ im Jahr 2016 darf sich ein Klub aus der Verbandsliga Mitte mit diesem Titel schmücken. Der SC Waldgirmes legte in dieser Saison eine Wandlung hin, die im mittelhessischen Fußball seinesgleichen sucht. Nach neun Spieltagen stand das Team von Peter Bätzel auf dem letzten Rang der Liga. Was folgte, war eine furiose Aufholjagd. Von den folgenden 13 Partien gewannen die Lahnauer sage und schreibe elf Stück, die letzten acht davon sogar in Serie.

Die vorläufige Krönung folgte am letzten Sonntag bei Tabellenführer Viktoria Kelsterbach. Nach einer halben Stunde lag der Verein mit 0:2 zurück. Unbeeindruckt davon drehte der SCW das Spiel noch und siegte am Ende mit 4:2. Mittlerweile haben sich die Waldgirmeser auf den vierten Tabellenrang und damit auf Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen vorgearbeitet und verdienen sich damit unseren Titel „Mannschaft der Woche!“

Als Zeichen der neu erarbeiteten eigenen Stärke dient Peter Bätzels Reaktion am Seitenrand nach dem 0:2-Rücktand binnen der ersten halben Stunde. „Das hat mich nicht unbedingt nervös gemacht. Vielmehr war ich ein wenig enttäuscht, weil wir in der ersten halben Stunde kein schlechtes Spiel gemacht haben. Aber der Tabellenführer war einfach kaltschnäuziger und hat die Tore gemacht. Ich war aber bis dato immer davon überzeugt, dass wir noch etwas Zählbares mitnehmen. Das es dann ein solches Ausmaß annimmt ist etwas besonderes und das I-Tüpfelchen der letzten Wochen, die sich die Mannschaft erarbeitet hat“, fasst Bätzel seine Gefühlswelt zusammen. Hinzu kommt, dass mit Mario Schappert und Leif Langholz zwei extrem wichtige Säulen in Kelsterbach fehlten. „Beide brauchen wir in Bestform, um den erfolgreichen Weg weiter zu gehen. Aber die Mannschaft kann mit dem Wissen in die eigenen Stärken solche Ausfälle, zumindest kurzfristig, kompensieren.“ Der bärenstarke Auftritt von Stürmer Lucas Hartmann, der zwei Tore, inklusive eines wunderschönen Fallrückziehers, und eine Vorlage zum Sieg in Kelsterbach beisteuerte, untermauert die Aussage des 33-jährigen Übungsleiters eindrucksvoll.



Weder der Übungsleiter, noch seine Spieler haben nach dem miserablen Saisonstart mit nur vier Punkten aus acht Spielen ans Aufgeben gedacht. „Ich habe auch in der Anfangsphase der Saison immer betont, dass wir nicht so schlecht spielen, wie es die Ergebnisse und irgendwann auch die Tabelle ausgesagt haben. Die Leistung waren auch damals schon ansprechend.“ Doch das, was unterm Strich herauskam war ernüchternd. Die anschließend folgende Siegesserie sieht Bätzel jedoch nicht als Produkt eines Ereignisses, sondern als kontinuierlichen Entwicklungsprozess. „Nach vorne haben wir die Chancenverwertung deutlich optimieren können und in der Defensive die individuellen Fehler reduziert. Auch was das taktische Verhalten angeht, hat sich die Mannschaft, vor allem defensiv, aber auch in der Offensive weiterentwickelt und stabilisiert. Und mit jedem Erfolgserlebnis ist das Selbstvertrauen gestiegen und das Team hat immer mehr den Glauben in die eigene Stärke gewonnen. Die Mannschaft hat, philosophisch ausgedrückt, das Siegen gelernt und in puncto Körpersprache und Wille den letzten Punsch entwickelt“, schwärmt Bätzel von der Entwicklung seiner Truppe.

Zumindest als kleiner Knackpunkt diente die Begegnung gegen die TSG Wieseck am zehnten Spieltag – damals ein absolutes Kellerduell zwischen dem Schlusslicht und dem drittletzten, der nur drei Punkte mehr auf dem Konto hatte. Waldgirmes fegte die TSG auf deren Kunstrasen mit 5:0 vom Platz und verlor seitdem nur Anfang November gegen Oberliederbach knapp mit 0:1. „Auch wenn mir zu der Zeit keiner im Verein die Pistole auf die Brust gesetzt hatte, glaube ich, dass ich ohne diese Initialzündung heute nicht mehr in diesem Amt wäre“, so Bätzel, der aber einschränkt. „Die Mannschaft hat sich allerdings stetig weiterentwickelt und verschiedene Aspekte immer besser umgesetzt. Den derzeitigen Lauf nur mit diesem Spiel zu erklären greift deshalb viel zu kurz.“

Auf die Frage, wohin diese Erfolgswelle den SC Waldgirmes in dieser Saison noch trägt, gibt sich Bätzel zurückhaltend. „Wir sind stolz, dass wir uns Rang vier aus eigener Kraft erarbeitet haben. Alles darüber hinaus haben wir aber nicht in unserer Hand. Die drei vor uns stehenden Teams aus Ederbergland, Gießen und Kelsterbach spielen eine starke Saison und sind sehr gefestigt. Für uns geht es darum, diesen unheimlich erfolgreichen Weg so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und weiter hart dafür zu arbeiten. Das Momentum ist auf unserer Seite, daher wäre es jetzt fahrlässig, dieses mit neuen Zielen zu zerstören.“

Aufrufe: 011.3.2016, 15:00 Uhr
Tim GeorgAutor