2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Das neue Team der Kickers für die Oberliga. Foto: Yavuz Dural
Das neue Team der Kickers für die Oberliga. Foto: Yavuz Dural

FuPa-Check: Die Stuttgarter Kickers II

FuPa-Serie: Die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers im Check für die neue Saison in der Oberliga

Die Stuttgarter Kickers II sind mit Alfred Kaminski als neuem Trainer in die neue Saison gestartet. Am ersten Spieltag reichte es gegen den Freiburger FC zu einem 1:1-Unentschieden. Wir haben gecheckt, wie das Team für die weiteren Spieltage gerüstet ist.

Nichts bei der U23 der Stuttgarter Kickers ist so beständig wie der Wandel. Die Zweite der Blauen erlebt in der Oberliga Saison für Saison eine Frischzellenkur, junges Blut kommt aus dem eigenen Nachwuchs. Die Neulinge im Aktivenbereich sollen zeigen, ob sie das Potenzial zum Profi haben. Beweisen sie das nicht, endet ihr Weg in Degerloch bald. Zum Auftakt der neuen Spielzeit verzeichnet die U23 fünf interne Aufrücker, fünf externe Neuzugänge, 14 Abgänge – und einen neuen Trainer. Alfred Kaminski soll die Talente fordern und fördern. Der erste Liga-Auftritt am vergangenen Samstag beim Freiburger FC endete mit einem 1:1.

Pluspunkt Kaminski: Umgang mit Menschen

Es lässt sich durchaus sagen, dass Alfred Kaminski schon ein wenig herumgekommen ist in Deutschland. In einer Art früheren Lebens ist der 51-Jährige einmal Zollfahnder in Hamburg gewesen. „Das ist lange her“, sagt der aus Mölln in Schleswig-Holstein stammende Coach und lacht. Doch von manchem aus seinen zwei Jahrzehnten beim Zoll zehrt der Mann, der 2003 Talent-Förder-Trainer beim Deutschen Fußball-Bund wurde, noch heute: den Umgang mit Menschen zum Beispiel, die Fähigkeit, sie einzuschätzen und sich in sie hineinzuversetzen. Ein Pluspunkt gerade in der Arbeit mit jungen, noch formbaren Kickern, mit denen er es seit dem 1. Juli unterm Fernsehturm verstärkt zu tun hat.

Kaminskis Weg zu den Blauen führte über die Spvgg Unterhaching, den 1. FC Saarbrücken, den SV Elversberg, den FC 08 Homburg, den VfR Aalen und Kickers Offenbach, er war Spielerbeobachter, Chefanalytiker, Trainer und sportlicher Leiter. Das sind viele Jobs und viele Clubs, in Stuttgart, wo er den nach drei Jahren ausgeschiedenen Jürgen Hartmann beerbt und die sportliche Leitung im Nachwuchsleistungszentrum übernimmt, will er dauerhaft Teil einer Entwicklung sein, die er seit geraumer Zeit beobachtet und als sehr positiv bewertet. „Meine Philosophie und die der Kickers-Verantwortlichen ist deckungsgleich“, sagt er.

Entwicklung der Mannschaft vor schnellen Erfolgen

Die Chemie zwischen dem Neuen und seinen neuen Kollegen scheint zu stimmen. Als „absolut vorausschauend und zu 100 Prozent engagiert“ bezeichnet ihn Joachim Schlosser, der für die Mannschaft zuständige Abteilungsleiter. Auch er ist gemäß der internen Rolle des Teams weniger an schnellen Siegen als an einer generellen Entwicklung der Talente interessiert. Schlosser weiß aus Erfahrung, „dass wir in der Rückrunde immer mehr Punkte holen als in der Vorrunde“, weil es Zeit brauche, bis sich eine neue Mannschaft gebildet habe und bis sich die Aufsteiger aus den A-Junioren an die Begebenheiten bei den Aktiven gewöhnt haben. „Für sie“, sagt Schlosser, „ist das ein Riesensprung.“

Das 1:1 zum Auftakt in Freiburg war ein ordentlicher Start, mit etwas mehr Glück und einer besseren Chancenverwertung hätten die Kickers sogar einen Dreier landen können. Mit dem Abstieg wollen sie jedenfalls auch in dieser Saison nichts zu tun haben. Drei bis sechs Vereine müssen am Ende der Runde den Gang in die Verbandsliga antreten, abhängig vom Ausgang in der Regionalliga.

Torwart und Innenverteidiger werden noch gebraucht

Die Führungsrolle auf dem Platz soll zunächst vor allem Umberto Tedesco übernehmen, und der 23-jährige ehemalige Freiburger stellt sich dieser Aufgabe laut Kaminski bislang gut. Verstärkungen gönnten sich die Degerlocher vor allem im offensiven Bereich. In Joso Kobas, der aus der U19 des kroatischen Erstligisten Slaven Belupo kam, scheinen die Kickers einen sicheren Rückhalt für die Torwartposition gefunden zu haben. Ein Ersatzkeeper fehlt noch im Aufgebot, soll aber bis zum Ende der Transferphase Ende August nach Möglichkeit noch folgen. „Joso ist ein sehr guter Fußballer, aber um sich gut zu entwickeln, braucht er Konkurrenz“, sagt Kaminski. Problem: die bisher im Probetraining getesteten Kandidaten konnten nicht restlos überzeugen. Nach der kurzfristigen Rückkehr von Karl-Luis Dees in seine badische Heimat suchen die Kickers zudem noch einen Innenverteidiger.

Aufrufe: 014.8.2015, 16:00 Uhr
Blick vom Fernsehturm/Benjamin SchielerAutor