2024-03-28T15:56:44.387Z

Training

FuPa Blog Coaching Zone: Trainingspyramide der Schnelligkeit

Letzte Stufe: Sportartspezifische Schnelligkeitsentwicklung

Unsere Trainingspyramide zur Entwicklung der Schnelligkeit nach amerikanischen Vorbild endet mit der vierten Stufe, der sportartspezifischen Schnelligkeitsentwicklung. Hier betrachten wir vor allem koordinative Fähigkeiten, welche speziell im Fußball Einfluss auf die Schnelligkeit haben.

Nachdem wir auf muskulärer Ebene alle Grundlagen in Bezug auf unsere Sprintanforderungen gelegt haben, schauen wir nun auf die sportartspezifischen Fähigkeiten, die beim Fußball Einfluss auf die Schnelligkeit haben. Dazu möchte ich besonders auf drei Faktoren eingehen: die Anforderungen während des eigentlichen Sprints und die Anforderungen vorher bzw. danach.

In erster Ebene können wir unsere Schnelligkeit durch Optimierung unseres Laufstils verbessern. Das heißt zum einen, die Sprinttechnik gezielt zu verbessern und zum anderen, die Schrittfrequenz zu erhöhen bei gleichzeitiger Verringerung der Bodenkontaktzeit.



Die Sprinttechnik kann besonders durch das „Sprint-ABC“ verbessert werden. Hier werden verschiedene Elemente der Technik trainiert. Nahezu kein Fußballer besitzt eine optimale Sprinttechnik und das wird auch nicht das Ziel sein. Dennoch kann eine Verbesserung einzelner Elemente ein Schnelligkeitszuwachs gut fördern. Wichtig ist ein Bodenkontakt auf dem Vorderfuß, um eine verringerte Bremswirkung zu erreichen und bei jedem Schritt explosiv nach vorne schreiten zu können. Weiterhin ist ein Fußaufsatz vor dem Körper wichtig, um möglichst viel Kraft nach vorne generieren zu können. Als letzter Gesichtspunkt der kleinen Technikeinführung kann ein optimaler Armeinsatz Geschwindigkeitsvorteile bringen. Viele Spieler schwingen ihre Arme nicht in Laufrichtung und verlieren dadurch Energie. Die erweiterte Technikeinführung wird ein Thema der nächsten Berichte sein.


Eine weitere Schnelligkeitsverbesserung wird durch Erhöhung der Schrittfrequenz und Verringerung der Bodenkontaktzeit erreicht. Ein Zuwachs an Schrittgeschwindigkeit bedeutet gleichzeitig ein größeres Beschleunigungsvermögen. Denn wer auf gleicher Strecke mehr Schritte generieren kann, hat auch mehr Vorschub-Energie vom Boden. Die Frequenz kann über mehrere Wege trainiert werden. Zum einen wird sich beim supramaximalen Training der Schwerkraft beholfen. Hier wird auf abfallenden Strecken gesprintet. Dadurch kann man Frequenzen über der eigentlichen Leistung von 100% erzeugen.

Außerdem hilft die bekannte Koordinationsleiter. Neben der Schulung einiger korrdinativer Fähigkeiten wird hier geübt, die Bodenkontaktzeit der Füße so gering wie möglich zu halten, denn eine kürzere Zeit auf dem Boden verringert den Verlust der Vortriebsenergie.



Anforderungen vor einem Sprint: Im Fußball entscheiden verschiedenste Faktoren über eine Aktion. Daher sind koordinative Fähigkeiten zum erkennen und interpretieren einer Spielsituation sowie zur Reaktion darauf, von großer Bedeutung. Daher sollten beim Sprinttraining immer wieder Anforderungen an die Reaktionsfähigkeit, sowie besonders an die (Vor-)Orientierung eingebaut werden. Einen Trainingsplan zu den koordinativen Fähigkeiten der Reaktion und Orientierung findet ihr hier: Datei.



Anforderungen während und nach einem Sprint: Ein Sprint endet im Fußball selten mit dem lockeren Auslaufen. In den meisten Fällen ist ein schneller Richtungswechsel bzw. Stoppschritt von Nöten. Diese sollten auch in das Training eingebaut werden. Dazu eignen sich Sprintspiele besonders gut.

Aufrufe: 012.3.2017, 21:30 Uhr
Christoph SchlieweAutor