2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines

Fupa am Videobeweis maßgebend beteiligt

Schiedsrichter Simon Stute greift im Finalspiel des Deja-vu nigthcups auf die (noch) nicht eingeführte Technik zurück

Es ist eine seit Jahren heiß diskutierte Angelegenheit: Der Videobeweis. Nach Phantomtoren, Abseitstoren, fragwürdigen Elfmeterentscheidungen oder sonstigen krassen Fehlentscheidung wie zuletzt nach der Schwalbe von Leipzigs Timo Werner wurde die Einführung des Videobeweises immer wieder von der breiten Masse gefordert. Der Kreis Paderborn und ganz besonders Schiedsrichter Simon Stute haben nun gezeigt, welche Vorteile er haben kann.

Im Finale des Deja-vu nightcups vom SC Grün-Weiß Espeln sorgte nämlich ein zunächst anerkanntes Tor für Diskussionen. Benjamin Riedel, Torwart der DJK Mastbruch, hatte im Endspiel gegen die Gastgeber die Führung erzielt. Er beförderte den Ball per Dropkick ins gegnerische Tor. Espelns Schlussmann Walter Lemke hatte zuvor den Flying Goalie gegeben und konnte nicht schnell genug zurückeilen. Mastbruch jubelte, Espeln und besonders Lemke beschwerten sich, nachdem das Tor zunächst durch Schiedsrichter Simon Stute anerkannt wurde. Die entscheidenden Frage war in diesem Moment: Hat sich der Ball vor Riedels Schuss im Toraus befunden oder nicht? Falls ja, wäre der Treffer irregulär gewesen. Falls nein, wäre er korrekt gewesen. Nach einigen Diskussionen, in denen sogar die Mastbrucher den Videobeweis forderten, kam Schiedsrichter Stute zum Kamerateam und forderte Einsicht. Fupa.net war nämlich mit der Kamera vor Ort und hatten das vermeintliche Tor aufgezeichnet. Schnell konnte Stute seine Fehlentscheidung revidieren und das Tor wieder zurückziehen. Es war nämlich klar zu erkennen, dass der Schuss von Espelns Gereon Großekathöfer neben dem Tor landete und von der Wand wieder ins Spielfeld zurückgeprallt war. Riedel schaltete schnell, dem Schiessrichter war laut eigener Aussage wohl die Sicht versperrt gewesen.

ZUM BEWEISVIDEO: https://www.fupa.net/tv/match/sf-djk-mastbruch-sc-gruen-weiss-espeln-4735541-32890/tor-01-sf-djk-mastbruch-5


Positiv nahm es Marco Schlichting vom Veranstalter SC Grün-Weiß Espeln wahr: „Es war ein nettes Hilfsmittel, die Situation hätte aber wohl auch ohne das Video aufgelöst werden können. Selbst die Mastbrucher hatten dann aber auf das Video verwiesen. Es hat dann dazu beigetragen, dass die Situation regelgerecht aufgelöst wurde.“

So sieht es auch Erich Drottleff, Vorsitzender des Paderborner Kreisschiedsrichterausschusses. Im Gespräch mit Fupa.net befürwortete er die Vorgehensweise seines jungen Schiedsrichters. „Ich persönlich bin total offen für diese Sachen. Mein Grundtenor ist, dass ich so etwas verwenden sollte, wenn ich vermeiden kann, dass ich als Schiedsrichter einen entscheidenden Fehler mache“, erklärt er und ergänzte: „Hier ist es etwas Eindeutiges und Nachweisliches gewesen. Es ist korrekt und richtig gelaufen, weil das Tor zu revidieren war. Wenn der Videobeweis käme, gäbe es für uns Schiedsrichter nichts Besseres.“ Drotleff dämmte jedoch ein, dass nicht bei jeder Entscheidung der Videobeweis gefordert werden dürfte. „Wenn ich mich um einen Einwurf streite, wäre es nicht in Ordnung. Geht es um wichtige Dinge, würde ich die Technik unterstützen. Es gibt sie ja auch schon in anderen Sportarten.“

Befürwortete die Entscheidung: Erich Drotleff.

Aufrufe: 019.1.2017, 16:17 Uhr
Manuel SchlichtingAutor