2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das passierte in der zweiten Halbzeit relativ oft: Darryl Geurts entwischt dem Frankfurter Captain Fred Garling. Foto: Schütz
Das passierte in der zweiten Halbzeit relativ oft: Darryl Geurts entwischt dem Frankfurter Captain Fred Garling. Foto: Schütz

Fürstenwalde muss sich den Derby-Sieg erkämpfen

MIT VIDEOS & GALERIEN: Das Ostbrandenburg-Duell in Frankfurt ist für den FSV Union beileibe kein Spaziergang. Rifat Gelici wird mit dem Krankenwagen abtransportiert.

Fürstenwalde gewinnt in Frankfurt: 380 Zuschauer sehen ein Derby, das nach einem viel diskutierten Treffer erst in Halbzeit zwei Fahrt aufnimmt. Und eine Frankfurter Mannschaft, die zeigt, dass sie noch kämpfen kann.

Für einen ist der Mittwochabend schon gelaufen, bevor er überhaupt richtig angefangen hat. In der zweiten Minute bleibt Rifat Gelici auf Höhe der Mittellinie liegen und schnell ist klar: Der Fürstenwalder Angreifer kann nicht weiterspielen. Es dauert keine zehn Sekunden, bis Union-Coach Matthias Maucksch begriffen hat. Er bedeutet Tom Schmidt: Du bist dran.

Was dann auf dem Platz passiert, hatte man in Fürstenwalde vorausgesehen. Kein Spaziergang wie im Hinspiel, das Union daheim 5:0 gewann. „Frankfurt war der erwartet schwere Gegner“, griff Matthias Maucksch in die Mottenkiste. Aber diese Einschätzung stimmte tatsächlich. Das bemerkten selbst die Frankfurter Fans, die ihrer Mannschaft auf der Tribüne das bescheinigten, was sie in den vergangenen Wochen manchmal vermissten: den Willen. Auch FCF-Coach Michael Pohl war beeindruckt vom eigenen Team: „Ich bin stolz auf meine Jungs“, sagte er nach dem Spiel.

Dabei ist das vor allem in Halbzeit eins nicht einmal besonders ansehnlich. Zumindest nicht, wenn man sich auf Tempofußball eingestellt hat. Frankfurt stört früh und steht auch in der Abwehr einigermaßen sicher. Zwar gibt es Chancen, eine ernsthafte Gefahr sind die aber selten. Weder bei den Hausherren noch bei den Gästen. „Wir haben uns viel zu viel Zeit gelassen, Frankfurt von links nach rechts zu bewegen und gewisse Schnittstellen zu finden“, bekannte Matthias Maucksch nach dem Abpfiff. Die Folge: eine torlose erste Hälfte.


Kurz vor der Pause rollt dann der Krankenwagen aufs Gelände. Für Rifat Gelici. Er muss nach seiner Verletzung ins Klinikum. Was er hat? Niemand weiß das zu diesem Zeitpunkt.

Für die Teams geht es dann in eine durchaus turbulente zweite Hälfte. Auch, weil der Fürstenwalder Coach das System umstellt. Christian Mlynarczyk, zuletzt bei Union eher im Defensivbereich anzutreffen, taucht auf einmal nach einem langen Ball hinter der Frankfurter Abwehr auf. Beim FCF wittert man natürlich sofort Abseits, weil Mlynarczyk den Ball gut zwei, drei Meter hinter dem letzten Frankfurter Verteidiger zu packen bekommt. Aber Schiri Robert Wessel lässt weiterlaufen. Mlynarczyk trifft.

Abseits oder nicht? Auf eine solche Debatte will sich keiner der Trainer einlassen. Matthias Maucksch, weil sein Team am Ende nicht 1:0, sondern 2:0 gewinnt und für ihn die Diskussion damit ohnehin erledigt ist. Ein Treffer in der 93. Minute, als der bis an den gegnerischen Strafraum rausgepreschte Phillip Reschke nicht schnell genug wieder in den Kasten kommt, und Will Siakam nach einem Querpass von Darryl Geurts ins leere Tor einhaut, entscheidet das Spiel. Aber auch Michael Pohl will diese Debatte nicht. Im Gegenteil. Die Leistung des Unparteiischen schätzt er sogar als „ganz ordentlich“ ein.

Wie schwer es Pechvogel Rifat Gelici erwischt hat, ist auch am Ende des Abends noch nicht klar. „Er wurde geröntgt und wir erwarten jetzt die Ergebnisse“, gab Matthias Maucksch zu Protokoll. „Wir hoffen natürlich, dass es nichts Gravierendes ist.“

>>>Hier gibt es den kompletten Spielverlauf noch einmal zum Nachlesen. Außerdem alle Daten und Fakten zum Match sowie die Wahl zum Mann des Tages!

Aufrufe: 013.4.2016, 22:56 Uhr
Marc SchützAutor