2024-04-24T13:20:38.835Z

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Foto: Verein
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»Für solche Spiele lebt und trainiert man«

Kreisliga A: Körperich düpiert Baustert und steht völlig zu Recht auf Rang drei

In den letzten beiden Spieljahren war Frank Hermes stets in einer besonderen Mission unterwegs: der Abstiegskampf prägte den A-Ligisten Körperich und ließ den engagierten Trainer nie richtig zur Ruhe kommen. Doch nach dem Sieg gegen Tabellenführer SG BOB vom vergangenen Freitag – es war die erste Saisonniederlage überhaupt für Baustert – und dem lockeren 5:0 zwei Tage später gegen Lünebach findet sich das einstige Kellerkind plötzlich in der Spitzengruppe wieder. FuPa sprach mit Frank Hermes.

Körperich. Frank Hermes zeigte sich nach dem 3:2-Erfolg in Baustert begeistert vom Auftritt seiner jungen Mannschaft. „Es war eine grandiose moralische Leistung. Die Mannschaft hat gefightet, gerackert und gebissen. Für solche Spiele lebt und trainiert man.“ Dabei schien die Bausterter Mannschaft schon auf dem sicheren Wege zu ihrem neunten Sieg zu sein. Nach 20 Minuten lag Körperich mit 0:1 hinten, zehn Minuten später musste Mittelfeld-Chef Christof Schons mit Rot vorzeitig zum Duschen und kurz nach der Pause erwies sich das Umstellen auf eine Dreierkette als falsche Reaktion auf das Ausscheiden von Schons.

„Es war so wichtig, dass wir direkt das 1:2 gemacht haben und die Truppe anschließend über sich hinaus gewachsen ist. Bettingen hat das Spiel dann komplett eingestellt“, sagt Hermes. Und wichtig sei auch gewesen, so der Körpericher Trainer weiter, dass André Röll spielen konnte - aus beruflichen Gründen fehlt er öfter. So gelangen Fabian Spartz, Röll und Routinier Johannes Theis mit ihren Toren die Kehrtwende.

Dem fast schon historischen Sieg gegen die SG BOB folgte sonntags dann der fest eingeplante Erfolg. Lünebach wurde mit 5:0 nach Hause geschickt. „Schon zur Halbzeit haben wir 4:0 geführt, ich habe den Jungs gesagt, dass sie das runterspielen, aber unbedingt die Null halten sollen.“

Für Hermes ist einiges jetzt ungewohnt. In seiner dritten Trainersaison spielt der Coach erstmals nicht gegen den Abstieg. „Ja, das alles freut uns sehr, mal nicht Abstiegskampf zu spielen. Das schlaucht auf Dauer und macht die Leute nicht unbedingt besser. Wichtig ist, dass wir direkt am Anfang dieser Saison mit der zweiten Mannschaft zusammen trainieren. So ist die Trainingsbeteiligung überragend. Ich habe zwischen 24 und 35 Leuten dabei.“

Die jungen Leute aus der A-Jugend-Bezirksliga hätten den Konkurrenzkampf belebt und rückten den Etablierten auf die Pelle. An Spieler, wie Joey Kirwel, Peter Pott, Marius Herschbach, Noah Prinz oder Arthur Ferraz Pereira wird man sich also gewöhnen. „Die jungen Burschen sind ehrgeizig, machen den Stammspielern richtig Druck“, lobt Hermes.

Auch die Umstellung auf die Viererkette funktioniere fast reibungslos. „Das klappt besser, als sich es erwarten durfte. Wenn man ehrlich ist, ist es auch klar, dass es viel mehr Spaß macht im Training, wenn viele Leute dabei sind“, erklärt Hermes. Da auch momentan niemand verletzt ist, kann der Trainer einiges ausprobieren. „Der besondere Dank geht an unsere Physio Katarina Schuh, die hier ausgezeichnete Arbeit leistet.“

Doch in Körperich wird sich jetzt niemand zu weit aus dem Fenster lehnen. „Wir wollen mit den jungen Leuten dauerhaft in der Liga bestehen. Mit einem Platz zwischen drei und fünf wäre ich mehr als zufrieden“, betont der Coach, der pünktlich zum nächsten Spiel aus seinem Irland-Urlaub zurück ist. So soll am Sonntag in Olzheim vielleicht der siebte Saisonsieg herausspringen. Dort geht es gegen den Tabellenzehnten, SG Weinsheim/Schwirzheim/Olzheim. Anstoß ist um 15 Uhr.


L.S.

Aufrufe: 020.10.2016, 16:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor