2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Alle Mädchen und Jungen der acht Mannschaften bekamen bei der Siegerehrung zur Erinnerung an das Schwedter Turnier ein T-Shirt, das sie gleich überzogen.   ©Carola Voigt
Alle Mädchen und Jungen der acht Mannschaften bekamen bei der Siegerehrung zur Erinnerung an das Schwedter Turnier ein T-Shirt, das sie gleich überzogen. ©Carola Voigt

Für jeden Spieler einen goldenen Pokal

"Energy"-Cup für die G-Junioren in Schwedt

Mit acht Mannschaften ist bei den Allerjüngsten, den G-Junioren (landläufig auch Bambini genannt), das Hallenfußball-Turnier um den "energy-Cup" veranstaltet worden. Nicht die Ergebnisse, sondern die Freude am Kicken standen im Mittelpunkt.

"Wo ist denn Victoria?" Blau-Weiß-Übungsleiter Sebastian Bock guckt sich etwas irritiert um. Die Partie gegen City Schwedt hat längst begonnen, eine Spielerin aber fehlt. Da kommt das kleine Mädchen quer über das Spielfeld gelaufen und meint entschuldigend: "Ich habe noch mit Lukas Fange gespielt!"

Viel besser kann man die Unbefangenheit, mit der die rund 50 Mädchen und Jungen in das Bambini-Turnier im Rahmen der "energy-Cups" von FC und Stadtwerken Schwedt gingen, kaum beschreiben. Da spielen noch keinerlei taktische Zwänge eine Rolle, soll der Bewegungsdrang und der aufkommende Spaß am Umgang mit dem runden Leder im Mittelpunkt stehen. Einfach herrlich, was da über gut drei Stunden in der Neue-Zeit-Sporthalle mitzuerleben ist. Auf der publikumsentfernten Spielfeldseite wird "ohne Aus" einfach bis zur Hallenwand weitergespielt. Ein "ich muss mal schnell auf Toilette" mitten im Spiel oder auch die eine oder andere Unterbrechung, weil mal einem Knirps die Schnürsenkel neu zuzubinden sind, kommen da wie total selbstverständlich daher.

Wesentlich aufgeregter als die kleinen Talente sind da schon Mütter, Väter oder Großeltern auf der Zuschauertribüne. "Ich habe extra meine Schicht bei Kaufland getauscht. Wenn Nick spielt, möchte ich unbedingt jedes Mal dabei sein", sagt Katrin Schröter, die mit ihrem Mann Veit insbesondere die Partien von City Schwedt verfolgt. "Vor zwei Jahren wollte er unbedingt zu den Fußballern", verriet die Mutter noch. Mick habe auch schon etliche Tore geschossen, "nur heute klappt es irgendwie noch nicht", analysiert Katrin Schröter nach drei 0:1-Niederlagen. Dann zieht sich ihr Sohn die Torwart-Handschuhe an, der Keeper wechselt aufs Feld - fortan kassiert City keinen Gegentreffer mehr und gewinnt 3:0 sowie 6:0.

Nur wenige Meter weiter auf den Zuschauerrängen wird intensiv Polnisch gesprochen. Liljana Kopylowska trägt stolz die Kapitänsbinde ihres Gartzer Teams. "Das Toreschießen macht am meisten Spaß", sagt die Zweitklässlerin, eines von drei Mädchen in der Blau-Weiß-Mannschaft, die in Deutschland wohnt, seit zwei Jahren Fußball spielt und noch mehrere Mitspieler aus ihrem Heimatland als Teamkameraden hat. An diesem Tag sind die Kontrahenten leider etwas zu stark für ihre Mannschaft.

"Wir haben einen Spielplan gemacht, bei dem jeder Teilnehmer fünf Spiele absolviert. Der Angermünder Coach hatte gestern Abend noch angerufen, dass er so viele Kinder hat und gern zwei Teams bilden wolle. Da haben wir kurzerhand den Spielplan, der eigentlich ein jeder gegen jeden vorsah, nochmals komplett neu geschrieben", erzählt Turnierorganisator Alexander Prechtl vom FC Schwedt. Nun wurde versucht, dass halbwegs etwa gleichwertige Teams gegeneinander spielen. Etliche knappe Spielausgänge geben den Planern recht - nur am Ende wurde es dann zweimal mit 6:0 und mit einem 5:0 deutlicher.

Den kleinen Kickern aber war dies insgesamt ziemlich schnup-pe - wobei: Das Tore-Bejubeln haben etliche Fünf- oder Sechsjährige schon so richtig drauf. Als Pascal Nicolaus aus dem A-Team des Jahrgangs 2010 von Gastgeber FC Schwedt gegen den jüngeren AFC-Jahrgang beim 6:0 fünf Tore schießt, lässt er seiner Freude freien Lauf. Einen wahren Kreis-Tanz hatte zuvor schon Devin Stoye nach seinem sehenswerten Solo mit erfolgreichem Abschluss vollführt.

Schwarz-Weiß-Coach Patrick Pochert erzählt am Rande, dass sein Verein nicht nur die traditionellen Hallenturniere im Winter organisiert hat, sondern im Frühsommer wieder die Kreis-Endrunden bei den F- und G-Junioren veranstalten wird. "Das ist in Casekow dann immer wie ein großes Volksfest. Man engagiert sich da gern für die kleinen Fußballer und das gesamte Umfeld."

Um die Begeisterung bei den Jungen und Mädchen aufrecht zu erhalten, hatte sich der FC Schwedt für die Siegerehrung beim Bambini-Turnier etwas ganz Besonderes ausgedacht: Für jeden einzelnen Spieler (!) gab es einen kleinen Pokal und ein T-Shirt, für jedes Team den gleichen Pokal. Viele leuchtende Augen waren der Dank dafür.

Ergebnisse: City Schwedt - FC Schwedt 2010 B 0:1, FC Schwedt 2010 A - Angermünder FC G1 0:3, FC Schwedt 2011 - Angermünde G2 2:0, Schwarz-Weiß Casekow - Blau-Weiß Gartz 2:0, AFC G1 - City 1:0, FCS 2010 B - FCS 2010 A 2:0, Gartz - FCS 2011 2:5, AFC G2 - Casekow 0:2, FCS 2011 - AFC G1 0:1, City - FCS 2010 A 0:1, FCS 2010 B - Casekow 4:0, AFC G2 - Gartz 3:0, AFC G1 - FCS 2010 B 0:1, Casekow - FCS 2011 1:0, Gartz - City 0:3, FCS 2010 A - AFC G2 6:0, AFC G1 - Casekow 2:0, FCS 2010 B - Gartz 5:0, FCS 2011 - FCS 2010 A 0:3, City - AFC G2 6:0

Aufrufe: 018.2.2017, 08:40 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor