2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview der Woche
Nach dem Wechsel zum VfL Großkötz hat Jonas Krumpholz in dieser Saison erst fünf Gegentore kassiert.   F.: Walter Brugger
Nach dem Wechsel zum VfL Großkötz hat Jonas Krumpholz in dieser Saison erst fünf Gegentore kassiert. F.: Walter Brugger

Für ihn ist weniger eindeutig mehr

Jonas Krumpholz fühlt sich pudelwohl in seiner neuen sportlichen Heimat VfL Großkötz

Der 23-jährige Jonas Krumpholz vom VfL Großkötz zählt zu jenen Torhütern im Kreis Donau, die bisher die wenigsten Gegentore hinnehmen mussten. Nach elf Spielen in der A-Klasse West 1 sind es lediglich deren fünf.

Sieben Mal hat der VfL Großkötz in dieser Saison schon zu Null gespielt. Wie viel Prozent davon darf man Ihnen zurechnen?

Krumpholz: Das lässt sich nicht in Prozenten festlegen, sondern das ist der Verdienst der gesamten Mannschaft. Die muss als Kollektiv auftreten, schließlich fängt die Verteidigung schon im Angriff an.

Ein einziges Mal – beim 2:2 gegen den SV Unterknöringen – kassierten Sie zwei Gegentore. Hat Sie das geärgert?

Krumpholz: Ja, schon. Vor allem deshalb, weil einem der Tore ein Fehler von mir zugrunde lag. Hätte ich den nicht gemacht, wären wir höchstwahrscheinlich als Sieger vom Platz gegangen.

Zuletzt gab es ein 0:0 gegen die Torfabrik der Liga und den souveränen Spitzenreiter TSV Behlingen-Ried. War das vielleicht ein 0:0-Sieg aus Sicht des VfL?

Krumpholz: Keineswegs, denn wir wollten das Spiel gewinnen, um den Abstand auf Behlingen zu verringern. Ein Punkt ist dazu leider zu wenig, der hilft lediglich den Behlingern weiter.

Der Tabellenführer liegt derzeit neun Punkte vor Großkötz. Hat man beim VfL die Meisterschaft schon abgehakt und konzentriert sich voll auf den zweiten Platz, der die Aufstiegsrelegation bedeuten würde?

Krumpholz: Wir haben noch nichts abgehakt. Der erste Platz zum Saisonende wäre natürlich toll, aber wir schauen immer nur von Spiel zu Spiel. Neun Punkte sind einholbar. Wir haben ein Spiel weniger und haben gesehen, dass auch Behlingen Schwachstellen hat und noch Punkte liegen lassen könnte.

Beim Blick auf die Tordifferenz des VfL (18:5) liegt die Vermutung nahe, dass die Marschroute von Trainer Markus Schirmer lautet: Erst hinten dicht machen und dann nach vorne orientieren. Würden Sie dem zustimmen?

Krumpholz: Das sehe ich nicht so. Sicherlich legen wir großen Wert darauf, dass wir hinten gut stehen, aber unser Ziel ist es, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen. Das Spiel nach vorne funktioniert auch immer besser, wenngleich es noch ausbaufähig ist.

Stehen Sie schon immer im Fußball-Tor oder haben Sie sich schon mal als Feldspieler versucht?

Krumpholz: Ab und zu helfe ich bei der zweiten Mannschaft aus und spiele im Sturm. Das ist ganz lustig. Aber mein Platz ist seit 17 Jahren im Tor und wird es auch bleiben.

In den beiden zurückliegenden Spielzeiten standen Sie beim FC Günzburg in der Bezirksliga im Tor und haben dort fast alle Spiele bestritten. Warum dann der Wechsel in die A-Klasse nach Großkötz?

Krumpholz: Einerseits habe ich eine neue Herausforderung und einen Tapetenwechsel gesucht. Und beim VfL habe ich neben dem super Umfeld auch gutes Potenzial gesehen. Andererseits war ich ein wenig geknickt, als beim FC Günzburg Trainer Robert Nan sozusagen „gegangen wurde“. Ihm habe ich viel zu verdanken, denn er hat mich weiter gebracht. Zudem arbeite und wohne ich seit vergangenem Jahr in Augsburg und musste deshalb im Fußball ein wenig kürzer treten.

Haben Sie sich ein Limit an Gegentoren für diese Saison gesetzt?

Krumpholz: Nein, Limit habe ich keines gesetzt. Ich würde es so sagen: Es sollten so wenige wie möglich sein.

Da heißt also, dass auch am Sonntag im Spiel gegen Aufsteiger FV Oberwaldbach-Ried die Null steht soll?

Krumpholz: Auf jeden Fall. Das ist doch das Ziel eines jeden Torwarts.

Aufrufe: 022.10.2016, 10:08 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor