2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Wieder eine Gelegenheit: Eric Mba, der mit seinem sechsten Saison-Treffer zum Match-Winner wurde, kommt hier im Zweikampf mit Linksverteidiger Daniel Tauchmann (später Gelb/Rot) zu spät. Stürmer Kamil Fryszka beobachtet die Szene.  ©Ulrich Gelmroth
Wieder eine Gelegenheit: Eric Mba, der mit seinem sechsten Saison-Treffer zum Match-Winner wurde, kommt hier im Zweikampf mit Linksverteidiger Daniel Tauchmann (später Gelb/Rot) zu spät. Stürmer Kamil Fryszka beobachtet die Szene. ©Ulrich Gelmroth

Für Eberswalde war mehr drin

Preussen macht den nächsten Schritt zum Klassenerhalt und besiegt Miersdorf/Zeuthen

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Mit dem sechsten Heimsieg hat Preussen Eberswalde einen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Der 1:0-Sieg gegen den Tabellen-Neunten SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen zeigt jedoch nicht auf, wie überlegen die Gastgeber die Partie eigentlich gestaltet haben.

Ein 5:0 oder 6:1 hätte es auch sein können, ja müssen, meinte Preussen-Trainer Obrad Marjanovic, dessen Spieler wieder ein Dutzend hochkarätige Topchancen ausließen. Auch die mehr als 200 Zuschauer verstanden oft die Welt nicht mehr, als beispielsweise die beiden Stürmer Kamil Fryszka und Eric Mba bestens herausgespielte Torchancen ungenutzt ließen.

Die Gäste wollten mindestens einen Punkt mitnehmen, den Fünf-Punkte-Vorsprung zu den Preussen beibehalten. Dementsprechend defensiv hatte Eintracht-Trainer Christian Schmidt sein Team aufgestellt. Vor der Vierer-Abwehrkette agierte eine Fünferkette und davor tummelte sich allein Mathias Reischert (8Tore).

Auch Preussen musste durch den Fortgang von Taku Hishida und dem Ausfall von Steffen Sasse (5. Gelbe Karte) umstellen. Kapitän Marcel spielte Linksverteidiger und vor ihm war zum ersten Mal Rafal Kalinowski eingesetzt. Der 23-jährige polnische Defensivmann ist seit dieser Woche spielberechtigt. Er kommt aus Stettin und hat noch 2013/2014 bei Radomiak Radom gespielt (heute der souveräne Tabellenerste der dritten polnischen Liga). Nach 66 Minuten wurde er von Yutaka Abe abgelöst, der gern in die Fußstapfen von Taku treten möchte.

Die Begegnung verlief recht einseitig. Eberswalde spielte schnell in die Spitze, während sich die Gäste mit hohen Bällen nach vorn Luft verschafften. Die ersten Chancen hatten Mba, der aus spitzem Winkel den Pfosten traf (5.), und Steven Zimmermann, wobei Gäste-Keeper Lucas Lindner Sieger blieb. Ein Freistoß von Kamil Fryszka rasierte den Dreiangel (10.).

Dann ein Zuspiel von Nick Lange auf Mba, der sofort schoss und aus Nahdistanz traf - 1:0 (26.). Wenig später gab es weitere Topchancen für Fryszka und Mba im Strafraum (32.), die beide an Lindner scheiterten. In der 33. Minute hatten die Gäste die einzige echte Chance durch ihren besten Mann Jan Wolter, dessen strammen Schuss Lennard Peter im Preussen-Tor reaktionsschnell über die Latte lenkte. Nochmals Fryszka, nach Pass von Ryota Okumura (41.), machte das halbe Dutzend an Topmöglichkeiten für Eberswalde voll.

Nach der Pause ging es so weiter. Das 2:0 wollte einfach nicht fallen. Mit den Angriffen der Gäste hatte die Preussen-Abwehr dagegen keine Probleme. Dafür sündigten die Gastgeber weiter. So spielte Kalinowski den Ball in den Sechzehner, wohin aber kein Mitspieler stürmte. Sekunden später mussten die Gäste in Unterzahl weiterspielen, da ihr Linksverteidiger Daniel Tauchmann erst Gelb für ein Foul und dann Rot fürs Meckern sah (53.).

Doch auch dieser Freiraum zum Kontern blieb ungenutzt. Als Torwart Peter auf Reif Windiks spielte, der Mba im Strafraum anspielte, war Torwart Lindner ebenso zur Stelle (67.), wie beim Schuss von Windiks aus Nahdistanz (69.). Die Überlegenheit der Eberswalder war erdrückend, andererseits hofften die Gäste weiterhin auf einen Punkt, obwohl sie kaum noch zum Kontern kamen. Zimmermann und Abe scheiterten erneut am glänzend haltenden Gäste-Schlussmann (77./85./89.). Erst der Abpfiff des souveränen Schiedsrichters Tobias Hagemann aus Stahnsdorf besiegelte das 1:0.

Es hat sich erneut gezeigt, dass Eberswalde eine starke Defensive und ein überzeugendes Mittelfeld auf den Rasen schickt, allein die Harmlosigkeit in der Chancenverwertung ist eine gefährliche Schwachstelle. Dennoch, mit dem Sieg kletterten die Eberswalder auf Rang zwölf und könnten endlich in ruhigeres Fahrwasser vorstoßen, wenn sie am Sonnabend beim Oranienburger FC erneut punkten.

Aufrufe: 020.4.2015, 06:26 Uhr
MOZ.de / Ulurich GelmrothAutor