2024-04-24T07:17:49.752Z

Allgemeines
F: Michael Scheich
F: Michael Scheich

"Für die Momentaufnahme können wir uns nichts kaufen"

Der Sportliche Leiter des Bezirksligisten ASV Süchteln warnt angesichts der Tabellenführung vor der starken Konkurrenz.

Nachdem die Rückkehr in die Landesliga in der vergangenen Saison erst in der finalen Relegationsrunde gegen die Reservemannschaft des TSV Meerbusch verpasst worden war, findet sich der ASV Süchteln nach nunmehr acht Siegen im Ligabetrieb in Serie an der Tabellenspitze wieder.

Mit Süchtelns Sportlichem Leiter Florian Meier sprachen wir über den aktuellen Höhenflug, die Aufstiegschancen und die Probleme, mit denen auch auf der ASV zu kämpfen hat.

Herr Meier, herzlichen Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft. Hätten Sie nach der Durststrecke im September mit so einem Ergebnis nach der Hinrunde noch gerechnet?

Meier Vielen Dank, leider handelt es sich dabei aber nur um eine schöne Momentaufnahme, für die wir uns aber noch nichts kaufen können. Wir wussten immer, dass in der Mannschaft ein großes Potenzial vorhanden ist, welches es abzurufen gilt. Aber natürlich kann man nicht unbedingt davon ausgehen, eine solche Siegesserie zu starten.

Was waren denn die Gründe, warum es zum Ende hin immer besser gelaufen ist?

Meier Wir hatten einige Spiele wie gegen Bracht und Waldniel dabei, in denen die Mannschaft einfach den nötigen Willen nicht gezeigt hat. Wir musste einfach mehr Herz zeigen, weil uns vor der Saison schon viele Vereine zu den Aufstiegsfavoriten gezählt haben. Wir haben dann die grundlegenden Dinge wie taktische Disziplin, Laufbereitschaft und Zweikampfstärke eingefordert und uns über Erfolgserlebnisse auch das nötige Selbstvertrauen zurückgeholt.

Bis zur Winterpause stehen nun noch zwei Spiele auf dem Programm. Gibt es beim ASV schon Überlegungen, den Kader für die Rückrunde weiter zu verstärken?

Meier Zunächst einmal liegt der Fokus für uns auf den nächsten beiden Aufgaben. Schon am Samstag geht es für uns im Spitzenspiel in Tönisberg darum, die Führung zu verteidigen. Große Veränderungen wird es bei uns aber nicht geben, weil wir diesmal auch auf der Ersatzbank eine gute Qualität haben. Wenn wir etwas machen sollten, dann nur, wenn uns dieser Spieler auch unmittelbar weiterhelfen würde. Dabei haben wir uns aber auf die Fahne geschrieben, den offiziellen Weg über die Vereine zu gehen. Außerdem hoffen wir für die zweite Saisonhälfte auf die Rückkehr von Richard Hormes.

Sie würden aber zustimmen, dass die Chance, den Aufstieg zu schaffen, diese Saison realistisch ist?

Meier Man muss sich nur die Tabellen anschauen, um zu sehen, dass dieses Ziel noch viele Mannschaften erreichen können. Natürlich fehlen dieses Jahr Teams mit der Qualität wie Schwafheim oder Scherpenberg, aber Tönisberg hat zum Beispiel eine sehr talentierte Truppe, Giesenkirchen ein tolles Kollektiv, und St. Tönis traue ich auch eine Serie zu, wie wir sie aktuell haben. Seitdem ich mit unserem Trainer Heinrich Losing zusammen arbeite, sind wir nun zum ersten Mal Tabellenführer und das wollen wir so lange wie möglich auch bleiben.

In wie weit ist bei allem Erfolg schade, dass die Leistungen des Teams beispielsweise nicht durch steigende Zuschauerzahlen honoriert werden?

Meier Natürlich würden wir uns sehr darüber freuen, wenn mehr Zuschauer zu unseren Spielen kommen, aber diese Entwicklung ist ja leider bei nahezu allen Vereinen in der Region zu beobachten. Bei einem echten Highlight wie in der Relegation gegen Remscheid hat es mit dem Zuspruch geklappt. Aber generell versuchen wir zum Beispiel, die Jugend frühzeitig an den Seniorenfußball heranzuführen und ein stärkeres Wir-Gefühl zu erreichen.

Aufrufe: 08.12.2016, 16:00 Uhr
RP / Fabian FrankeAutor