2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Allein gegen alle: Der Pfeddersheimer Andreas Buch sucht einen Weg vorbei an Dominik Schmidt und Jonas Lauer (v. re).	Foto: Schlenger
Allein gegen alle: Der Pfeddersheimer Andreas Buch sucht einen Weg vorbei an Dominik Schmidt und Jonas Lauer (v. re). Foto: Schlenger

Fünf Minuten fehlen zum Sieg

Rumpftruppe der TSG verliert in Koblenz nach Führung durch einen Handelfmeter in der Nachspielzeit mit 1:2

Koblenz. Lange sah es nach drei Punkten aus. In der Nachspielzeit kam dann aber doch das dicke Ende für die Oberliga-Fußballer der TSG Pfeddersheim, die bei Aufsteiger Rot-Weiß Koblenz leer ausgingen. Die 1:2 (1:0)-Niederlage war die dritte in Folge – und angesichts der späten Gegentore äußerst ärgerlich dazu. „Es wird schwer, unsere jungen Spieler wieder auszurichten“, musste auch Trainer Norbert Hess die beiden späten Gegentreffer nachher erst einmal verdauen.

Ganz wichtig sei es, vor dem spielfreien Wochenende hier etwas zu holen, hatte der TSG-Coach vorm Anpfiff noch betont, wohl wissend, wie schwer dies mit seiner aufgrund zahlreicher Sperren und Verletzungen dezimierten Mannschaft sein würde. Hinzu kam ein Gegner, der sich in der Liga immer besser zurechtfindet und von den zurückliegenden sechs Spielen nur eines verloren hatte. Bisweilen ruppig agierten die Gastgeber, so dass nach einer knappen halben Stunde Mittelfeldspieler Jonas Lauer am Rande einer Gelb-Roten Karte stand. „Die hätte man geben können“, so Hess, „aber es spricht nichts dagegen, wenn der Schiri dem Trainer die Chance gibt, zu reagieren.“ Rot-Weiß-Coach Fatih Cift wechselte Lauer deshalb frühzeitig aus.

Der Ball war derweil zumeist in Richtung TSG-Tor unterwegs, doch die Abwehr, in der Florian Lutz einen starken Eindruck hinterließ, war stets auf dem Posten. Kurz vor der Pause dann einer der wenigen Gästeangriffe: Tobias Bräuner bediente Nico Scherer, der auf der linken Seite mitgegangen war. Dieser passte zurück zu Bräuner, dessen Schuss die Pausenführung bedeutete (43.).

„Koblenz hatte mehr vom Spiel und mehr Torchancen.“ Damit beschrieb Hess die zweite Spielhälfte nachher treffend. Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gastgeber fast im Minutentakt zu Chancen, Bakary Sanyang hatte im Tor alle Hände voll zu tun, er rettete gegen Marcus Fritsch (65.) und mehrfach gegen Sauerborn (66., 72.). Doch die Koblenzer haben schon mehrfach Rückstände umgebogen – was auch diesmal gelang, als Außenstürmer Derrick Miles sich gegen Lutz durchsetzte und die Kugel ins Netz jagte (86.). „Da war er einen Tick zu unaufmerksam“, haderte Hess, dessen Frust allerdings noch wachsen sollte.

Zwei Minuten Nachspielzeit hatte der Unparteiische angezeigt, und die waren noch nicht ganz abgelaufen, als Nico Scherer im eigenen Sechzehner ein Handspiel unterlief – ob Absicht oder nicht, es spielte keine Rolle: Thilo Krämers verwandelter Elfmeter war die letzte Aktion in einem kampfbetonten Spiel, in dem laut Hess seine Mannschaft „alles versucht“ hatte. Und dennoch bleibt es bei 24 Punkten für die TSG, die den Aufsteiger mit jetzt 23 Zählern nunmehr direkt im Nacken hat. Zwar sind es derzeit sechs Punkte Vorsprung auf einen potenziellen Abstiegsplatz, „aber in dieser ausgeglichenen Liga ist man nie jenseits von Gut und Böse“, weiß Hess. Vier Spiele sind bis zur Winterpause noch zu bestreiten, da müssen schon noch Punkte her.

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Ludwig, Bundenthal, Lutz, Scherer – Klotz, Bräuner – Wörzler, Krist (75. Streib), Köse – Buch.



Aufrufe: 06.11.2016, 18:30 Uhr
Matthias SchlengerAutor