2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Fußballkreis diskutiert über Gewalt

Bei einer Arbeitstagung in Moers war auch das neue DFB-Internetportal ein Thema

Spürbaren Redebedarf hatten die Fußballer zum Thema "Gewalt auf Sportplätzen". Bei der Arbeitstagung des Fußballkreises am Dienstagabend im Vereinsheim von Alemannia Kamp wurde fast eine Stunde lebhaft diskutiert.
Wolfgang Jades, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses, ist mit dem Ausgang der Diskussion zufrieden: "Ich denke, wir sind mit den Vereinen auf einer Linie." Die Vereinsvertreter hätten nicht nur die Gefahr erkannt, sondern seien auch der Meinung, dass der Dialog aller Beteiligten wichtig sei. Jades macht deutlich, dass jeder Vorfall gemeldet werden müsse: "Totschweigen hilft nicht. Den Rowdys darf im Fußball kein Platz gelassen werden."

Jades und Hans-Dieter Wichert als Kreisvorsitzender stellten ihre Strategie vor, wie mit Gewalt auf Sportplätzen umzugehen sei. "Wir müssen sie offensiv angehen", sagte Jades. Schiedsrichter sollen gebeten werden, jeden Vorfall im Spielbericht zu vermerken. Somit erfährt auch der Staffelleiter davon, sofern er seitens eines Vereins nicht schon gesondert informiert wurde, und auch der im Kreis zuständige Fußball-Lotse. Letztlich wird der Vorfall so dem DFB schnell bekannt. "Dabei müssen Vereine ihre Scheu verlieren, als Buhmann angesehen zu werden", sagte Jades.

Seitens der Fußballer im Kreis wurde klargemacht, dass zum einen Gewalt ein "gesellschaftliches Problem" sei und nicht nur ein Problem des Fußballs. Ein Vereinsvertreter war der Meinung, "dass Urteile der Spruchkammer durchaus hart genug sind, aber es für Gewalttäter auch im zivilen Strafrecht härtere Strafen" geben müsse. Und: Die Amateure sehen in der Gewalt bei den Profis negative Vorbilder für die unteren Spielklassen. Solange in den oberen Ligen keine harten Konsequenzen erkennbar seien, gebe es auch keine Abschreckung für die Amateure.

Gesprochen wurde am Dienstag auch noch darüber, dass der DFB eine Nachfolge-Seite für das Internetportal "fussball.de" auf die Beine stellen wird. Dies bestätigte gestern Peter Hambüchen, Sprecher des Fußballverbandes Niederrhein (FVN). Die Zusammenarbeit zwischen dem DFB und der Telekom, die "fussball.de" gemeinsam betreiben, solle fortgesetzt werden, allerdings werde die überarbeitete Internetseite verstärkt in DFB-Verantwortung liegen. "Zurzeit liegt in der Berichterstattung die Gewichtung von Profi- zu Amateurbereich bei etwa 90 zu zehn Prozent, das soll sich zugunsten der Amateure ändern", sagt Hambüchen. Geplant ist seitens des DFB auch, sogenannte Live-Ticker für nächste Saison verpflichtend einzuführen. Viele Amateurspiele sind aber schon aktuell bei fupa.net, einem Projekt von RP-Online, per Live-Ticker zu verfolgen.

Aufrufe: 023.1.2014, 12:05 Uhr
Rheinische Post / Marco BürenAutor