Fußballfest am Freitag bei Flutlicht auf Lage

Denn Buschemöhle misstraut solchen ungeschriebenen Gesetzen und verlässt sich vielmehr auf seine langjährigen Erfahrungen und seine Beobachtungen der aktuellen Lage. Demnach ist lange nicht gesagt, dass im ,,Lager Hexenkessel" alles auf einen Heimsieg hinausläuft. Zumal der seit gestern 50-Jährige davor warnt, den Tabellenplatz (12.) der Gäste überzubewerten.

Zwar haben die Gastgeber mit einem Altersdurchschnitt von 22,5 Jahren nur gegen die Topfavoriten Bersenbrück und Dodesheide verloren und Merzen einen Punkt abgeknöpft, doch wird der Fußballlehrer nicht müde, trotz des guten Saisonbeginns auf seine sehr junge Mannschaft hinzuweisen, die in ihrer Entwicklung manche Fortschritte gemacht habe und der doch die nötige Konstanz in den Leistungen noch fehle. ,,Wir sind auf einem guten Weg", sagt Buschemöhle nicht ohne Stolz, der beim SCR behutsam und erfolgreich talentierten Fußballnachwuchs aus dem Alfseedorf integriert und teilweise schon zu Leistungsträgern gemacht hat.

Gleichzeitig erlebt ein Routinier wie Michael Walter seinen x-ten Frühling, um mit gestandenen Spielern wie Kapitän Matthias Steinkamp, Peter Sedlik und Steffen Mertens die Riester ,,Fohlen" in vorbildlicher Weise aufzunehmen. ,,So bilden sich auf und neben dem Platz Kameradschaft und Teamgeist, was den sportlichen Leistungen zugutekommt", sagt Buschemöhle, der sich um mehr als nur rein fußballerische Belange kümmert.

Mit Schledehausen haben die Riester bis auf den konsequenten Einbau ihrer Talente wenig gemeinsam. Die Sportfreunde verzichten aufs Mittelfeld und bevorzugen lange, präzise Pässe auf eine Vielzahl kleiner, quirliger Stürmer, die der SCR-Trainer ,,antrittsschnell, geradlinig und zielstrebig" nennt und die jede Abwehr durcheinanderwirbeln und auskontern oder auf den ,,zweiten Ball gehen".

Dagegen hat Buschemöhle ein Rezept: ,,Du darfst ihnen keinen Raum geben", weiß der Fußballlehrer um die schwierige Aufgabe, 90 Minuten hellwach zu sein, handlungs- und gedankenschnell Situationen zu erfassen sowie den Zugriff auf Ball und Gegner zu bekommen. MIt solcher Kontrolle ist in der Tat der zweite Heimsieg nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich - zumal wegen Flutlichts auf dem Nebenplatz, wo die Zuschauer näher am Spielfeldrand stehen und eine besondere Atmosphäre entsteht. Eigentlich.