Moritz ist noch sehr jung, hat aber schon einige sportliche Stationen hinter sich. Angefangen beim SSV Strümp spielte er zwischenzeitlich durch einen berufsbedingten Umzug der Eltern bis zu seinem siebten Lebensjahr in Brüssel und wechselte anschließend in die Jugendabteilung des TuS Bösinghoven. Seine große Stärke, weiß Moritz, ist sein Ballgefühl. "Ich bin ein offensiver Spieler und will immer den Ball haben", sagt er selbstbewusst. Heute spielt er in der D-Jugend, eine von sechs Nachwuchsmannschaften, die der TuS, neben einer Bambini-Truppe, betreut.
In jeder Mannschaft gibt es zwei ausgebildete Jugendtrainer, und die müssen mehr sein als nur Teamchefs. "Ein Jugendcoach muss Freund und Vorbild verkörpern", sagt TuS-Sprecher Daniel Peters. "Er muss seine jungen Spieler motivieren, auf sie eingehen, ihnen aber auch Disziplin beibringen." Der Verein möchte seinen Fokus in den nächsten Jahren verstärkt auf die Jugendarbeit legen. Angefangen mit Bewegungsschulung und Grundlagentraining sollen die Kinder in den einzelnen Mannschaften ihre körperlichen Fähigkeiten entdecken und verbessern. "Außerdem gibt es klare Verhaltensregeln, die das gesunde Miteinander in der Mannschaft gewährleisten sollen", sagt Peters. "Auch die Eltern werden von den Trainern in die sportliche Entwicklung ihres Kindes miteingebunden."
Das Training selbst ist "möglichst nah am Ball". Bedeutet: keine langen Warteschlangen an den einzelnen Übungsstationen sowie ständige Bewegung, etwa durch Tempo-Dribblings und schnelles Passspiel. "Die Kinder sollen sich beim Training richtig austoben, ihre Stärken und Schwächen selbst herausfinden", sagt Peters. Stillstand oder gar Langeweile seien fatal für jedes Jugendtraining. Daher laute die Devise auf dem Platz: "Spielen, spielen, spielen!"
Moritz hat von diesem Konzept profitiert und wurde vom TuS schließlich für den DFB-Leistungsstützpunkt vorgeschlagen. Dort wird er zusätzlich zum TuS-Training einmal pro Woche an seiner Technik arbeiten und sich mit insgesamt 160 weiteren Talenten aus der Region messen. Strammes Programm: Drei Tage in der Woche spielt Moritz Fußball. Das Sondertraining bietet gute Perspektiven für Nachwuchskicker. Zwei junge Bösinghovener haben es auf diesem Weg bereits in die Jugendkader von Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach geschafft. "Die Spieler können aber auch gerne für immer beim TuS bleiben", sagt Peters. Schließlich sei es das langfristige Ziel, dass der Verein bei der Besetzung seiner Mannschaften zu hundert Prozent von der eigenen Jugendarbeit profitieren kann.
Moritz will sich in den kommenden Jahren weiter verbessern, seinem Bundesliga-Idol Marco Reus nacheifern. Seine Eltern sind froh, dass ihr Sprössling beim TuS ein Hobby gefunden hat. Was die Zukunftsperspektive des Jungfußballers angeht, möchte sein Vater, Peter Hagenow, aber realistisch bleiben. "Wenn es mit der Profi-Karriere funktionieren sollte, würden wir ihm da nicht im Weg stehen", sagt er. "Das Wichtigste ist jedoch eine vernünftige schulische Ausbildung. Das ist die Basis fürs Leben." Egal was wird, Fußball sei für den Sohn eine sinnvolle Ergänzung zum Schullalltag. "Der Sport ist nicht nur gut für den Körper, sondern verbessert auch die sozialen Kompetenzen", sagt Mutter Daniela. "Fußball steht für Teamgeist und Disziplin. Das muss jeder Mensch lernen."