2024-05-02T16:12:49.858Z

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Großer Einsatz für afghanische  Schüler: Mansur Faqiryar (hinten Mitte) besuchte im Dezember eine  Schule in Kabul und motivierte Faqiryar
Großer Einsatz für afghanische Schüler: Mansur Faqiryar (hinten Mitte) besuchte im Dezember eine Schule in Kabul und motivierte Faqiryar

Fußball soll Zugang zum Sport erleichtern

Soziale Integration und die Gleichstellung der Geschlechter durch den Fußball das sind zwei zentrale Ziele, die Mansur Faqiryar mit dem Projekt ...
Soziale Integration und die Gleichstellung der Geschlechter durch den Fußball das sind zwei zentrale Ziele, die Mansur Faqiryar mit dem Projekt "Teamplay für Afghanistan" in seinem Heimatland erreichen will. Der ehemalige Torwart des Regionalligisten VfB Oldenburg hatte Ende des vergangenen Monats nach langer Vorbereitung die Mansur-Faqir-yar-Stiftung gegründet (die NWZ berichtete), mit der er Kindern und Jugendlichen in dem asiatischen Land den Zugang zum Sport erleichtern möchte. Nun treibt er seine Planungen weiter voran und hat ein Konzept für das erste große Projekt entwickelt.

"Ich habe in vielen Gesprächen vor Ort festgestellt, dass Sport in den afghanischen Schulen zwar auf dem Lehrplan steht, aber nur theoretisch behandelt wird", erzählt Faqiryar. Mädchen und Jungen würden beispielsweise lernen, wie groß ein Fußball- oder Tennisfeld ist nicht aber aktiv Sport betreiben, weil das in der Gesellschaft immer noch "verschrien" sei.

Unterstützend zur Seite steht Faqiryar "Streetfootballworld", eine führende Organisation für sozialen Wandel durch Fußball in Krisengebieten und Entwicklungsländern, die ihren Hauptsitz in Berlin hat. "Sie haben das Know-How, das wir brauchen, und bereits in vielen Ländern und Kulturen Erfahrungen gesammelt", berichtet Faqiryar. Sein Ziel, die "Mädchen und Jungen durch Fußball zu vereinen und ihnen den Spaß am Sport beizubringen", sei durch diese Partnerschaft näher gerückt.

In den letzten Wochen habe man viele wichtige Voraussetzungen schaffen können. "Ende des Monats soll nun unsere Internet-Seite online geschaltet werden", sagt Fa-qiryar. Auf dieser sollen alle Informationen rund um die Stiftung gesammelt werden und das in drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Farsi).

"Die Kraft des Fußballs kann die Entwicklung von Mädchen und Jungen fördern, sie begeistern und ihnen Freude für Schule und Lernen schenken", formuliert Faqir-yar in dem Konzeptpapier für "Teamplay in Afghanistan". Und die vom aktuellen Torwart der afghanischen Nationalmannschaft geplanten Aktivitäten sind umfangreich: 10000 Schulkinder aus Kabul, Mazar-i-Sharif und Herat City sollen künftig an dem Projekt teilnehmen: "Mit diesem Vorhaben wollen wir zeigen, dass es uns nicht darum geht, die Elite auszubilden, sondern die breite Masse an Kindern zu erreichen." Es sollen Trainer vor Ort ausgebildet und Fußballturniere zwischen Schulen ausgetragen werden. Zudem soll, wenn alles nach Plan läuft, im kommenden Jahr ein großes Kompetenzzentrum in Kabul entstehen.

"Wie die Umsetzung genau aussehen wird, hängt von der Anerkennung und dem Zuspruch ab", gibt sich Faqiryar zurückhaltend, wohlwissend, dass noch viele Gespräche anstehen. Im Mai reist er zusammen mit Klaus Berster nach Kabul. Der VfB-Ehrenpräsident hat die Aufgabe des Treuhänders übernommen. Ein weiterer alter Bekannter in Oldenburg, Ex-VfB-Trainer Alexander Nouri (aktuell Coach von Werder Bremen II) sitzt im Kuratorium der Stiftung. "Beide waren aktiv bei der Stiftungsgründung beteiligt. Wir haben zusammen Ideen entwickelt", betont Faqiryar.

Wissenschaftlich unterstützt wird die Stiftung durch Pr. Dr. Ulf Gebken, Vorstandsmitglied des An-Instituts "Integration durch Bildung" an der Universität Oldenburg. Das Stiftungshaus Bremen übernimmt zudem zahlreiche administrative Aufgaben, um die Kosten zu reduzieren.

Aufrufe: 09.4.2015, 08:00 Uhr
Lars BlanckeAutor