2024-05-02T16:12:49.858Z

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Armin Lappas (stehend, Mitte) macht zum Jubiläum eine Bestandsaufnahme.	Foto: RMB/Heinz Margielsky
Armin Lappas (stehend, Mitte) macht zum Jubiläum eine Bestandsaufnahme. Foto: RMB/Heinz Margielsky

„Optimistischer Blick in unsichere Zukunft“

Zum 100. Gründungstag des FSV Winkel zieht Vorsitzender Armin Lappas eine Bilanz +++ Noch kein Nachfolger gefunden

OESTRICH-WINKEL. Der FSV Winkel 1917 „ist zum Jubiläum am sportlichen Tiefpunkt“, aber „wir sehen jetzt optimistisch in die Zukunft“, obwohl die „unsicher“ sei. Das sagte Vorsitzender Armin Lappas genau am 100. Gründungstag des Fußballvereins vergangene Woche und erklärte alles genauer, während mehr als 50 der rund 450 Mitglieder und Gäste wie Bürgermeister Michael Heil nach den Ehrungen gemütlich am Vereinsheim beisammen saßen.

„Nachdem wir seit 2007 jahrelang ununterbrochen erfolgreich in der Gruppenliga spielten, machen wir im Moment eine sehr schwierige sportliche Phase durch“, verriet Lappas den Grund dafür: „Wir investierten viel Geld in den Spielerkader, aber mussten im Oktober 2012 feststellen: Das können wir nicht mehr, weil Sponsorengelder wegfielen und wir 2011 den Kunstrasen mitfinanziert hatten.“ Der FSV erfüllte seinen Verpflichtungen bis zur Winterpause. „Danach verließen uns 15 auswärtige Spieler, die alle jahrelang kassiert hatten.“ Damit „verloren wir im Grunde die ganze erste Mannschaft und haben mit diesem personellen Aderlass immer noch zu kämpfen.“

Die Reserve wiederum wurde zwar parallel in der Saison 2011/12 Meister der Kreisliga B und stieg damit in die KreisligaA auf, konnte in ihr aber gar nicht spielen. „Wir mussten sie in der Kreisliga A abmelden“, sagte Lappas. Denn die Jungs mussten die fehlende Erste Mannschaft in der Gruppenliga ersetzen. „Alle gaben sich Mühe, aber das war für sie nicht machbar“, erklärte Lappas, warum die Ex-Reserve als Erste Mannschaft „jetzt im Jubiläumsjahr noch mal eine Klasse tiefer von der Kreisoberliga in die Kreisliga A abstieg“.

Trotzdem: Optimistisch macht Lappas, wie sich das Team, in dem 2016 sogar A-Jugendliche für Spiele einspringen mussten, entwickelte. Seit der frühere Jugendtrainer Sebastian Locker sie im Herbst 2016 übernahm, „spielte die Mannschaft auf Augenhöhe mit anderen und besiegte sogar Spitzenmannschaften in der Kreisoberliga.“ Zudem sei die Zahl der Spieler so stark gestiegen, dass zum ersten Mal seit 2012 eine Reserve antreten kann.

Gute Bedingungen für Kinder und Jugendliche

Mit dem Kunstrasenplatz und gut 200 Kindern oder Jugendlichen, die in jeder Altersklassen von den Bambinis bis zur A-Jugend ein bis zwei Mannschaft bilden, biete der FSV „beste Bedingungen“ und eine „hervorragende Jugendarbeit“. Sorge macht Armin Lappas etwas anderes: Bis jetzt fand er, der sich seit 50 Jahren im FSV engagiert, aber mit 68 bei der Jahreshauptversammlung am 23. Juni nicht mehr als Vorsitzender kandidiert, keinen Nachfolger. Das gilt ebenso für Dorle und Hartmann Winkler. Zu der Vereinsheimbewirtung gibt Zweiterer als Platzwart auf.

„Wenn aus dem Pool von 200 Mitgliedern über 18 Jahre, die wählen dürfen und wählbar sind, keine Vorschläge für eine neue Vorstandscrew kommen, muss man sich fragen, wie groß das Interesse an der FSV-Zukunft ist“, sagte Armin Lappas.


Ehrungen:

- Um einen Ehrungsmarathon bei der Jubiläumsfeier im März zu verhindern, terminierte der FSV Winkel 1917 externe Ehrungen auf den Gründungstag. Dazu holte Vorsitzender Armin Lappas die Ehrungen für treue Mitglieder nach, die im März fehlten: Die Silberne Vereinsnadel erhielten für 30 Jahre Erwin Dörhofer, für 31 Jahre der stellvertretende Vorsitzende Michael Palinkas, für 44 Jahre Dieter Herbst und für 48 Jahre Heinz Glüsenkamp sowie die Goldene für 56 Jahre Walter Stettler und für 58 Jahre Ferdinand Charissé.

- Mit Ehrungen des Landessportbunds und Hessischen Fußballverbands zeichneten Vorsitzender Manfred Schmidt und Jugendwart Dorian Massmig vom Sportkreis Rheingau-Taunus Ehrenamtler aus. Ehrennadel, -urkunde oder -brief erhielten vom HFV Lappas, Palinkas, Rolf Weiß, Lothar Malinowski, Patrik Simon, Frank Mack, Dorle und Hartmann Winkler, Stefan Monreal, Dieter Herbst und Walter Stettler sowie vom LSB Palinkas, Weiß, Mack, Mathias Brunner, Friedrich Charissé.

Aufrufe: 04.6.2017, 10:00 Uhr
Christine DresslerAutor