2024-03-18T14:48:53.228Z

Allgemeines
Zweikämpfer im Hintergrund: Sascha Rueb (rechts, gegen den Hausener Ulrich Riedelsheimer)  | Foto: Markus Schächtele
Zweikämpfer im Hintergrund: Sascha Rueb (rechts, gegen den Hausener Ulrich Riedelsheimer) | Foto: Markus Schächtele

Sascha Rueb: Der Sensor auf der Sechs beim FSV Rheinfelden

Sascha Rueb ist beim Fußball-Landesligisten FSV Rheinfelden ein wichtiges Bindeglied – auf und neben dem Platz +++ Samstag gegen Stegen

Ob der redselige Torhüter Dany Quintero oder Abwehrchef Tolga Polat, ob Regisseur Anton Weis oder der quirlige Asip Smailji – beim Landesligisten FSV Rheinfelden gibt es mehrere Spieler, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Doch ist Fußball ein Mannschaftssport mit elf Akteuren auf dem Platz, und so sind es auch die stillen Arbeiter, jene, die im Hintergrund agieren, denen eine nicht minder geringe Bedeutung zuteil wird.
Beim FSV gilt das für Mittelfeldspieler Sascha Rueb. „Er ist ein ehrgeiziger, lauffreudiger und zweikampfstarker Spieler“, sagt Coach Marc Jilg über seinen Sechser. Es sind Ruebs Ballgewinne, mit denen er große Wirkung erzielt, gerade in seiner Rolle vor der Abwehr. Laufbereitschaft, Zweikampfstärke – Eigenschaften, die sich auch Rueb zuschreibt. „Ich habe den Ball gern am Fuß“, sagt er weiter, allerdings „trenne ich mich manchmal zu spät vom Ball“.

Ruebs einzige Schwäche: Seit 86 Spielen ohne Tor

Das fußballerische ABC erlernte Rueb in Rheinfelden und beim SV Weil, sammelte beim FC Rheinfelden, SV 08 Laufenburg, FV Lörrach und SV Herten höherklassige Erfahrung, ehe er in der Winterpause 2013/14 zum FSV wechselte. Offensiv agiert Rueb eher zurückhaltend, „ich konzentriere mich auf die Defensive“. Wohl wahr, letztmals traf er am 15. März 2014, seinerzeit in der Bezirksliga (1:1 gegen FV Fahrnau). Seitdem: 86 Partien ohne Ruebschen Treffer.

Bei Standards ist der großgewachsene Rueb zwar immer vorne, gibt dabei aber meist den Blocker am kurzen Pfosten. „Bevor er ein Tor schießt, spiele ich eher überregional Fußball“, sagt Jilg und lacht. Das Necken verdeutlicht: Die Stimmung beim FSV ist gut. Die fehlende Torgefahr ficht Rueb nicht an. „Ich habe auch nicht den besten Schuss“, gibt er gelassen zu.

Rueb hat andere Stärken, die beim FSV zum Tragen kommen. Als Sechser ist er das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive, als Kapitän – in Vertretung von Stephan Leipert, der nun nach langer Verletzungspause wieder ins Aufgebot zurückkehrt – das der ganzen Mannschaft. „Sascha redet viel, gerade im Training“, hebt Jilg hervor. Rueb, ein Rheinfelder, sieht sich auch als eine Art Sensor. „Ich achte auf die Stimmung im Team“, erklärt er; gerade in einer Saison „mit vielen Auf und Abs“. Er gibt den jungen Spielern Tipps, legt Wert auf die Details („Gemeinsam vom Platz gehen“). Denn der Zusammenhalt ist für Rueb der zentrale Faktor für die positive Entwicklung seit der Winterpause. „Wir hatten keine einfache Vorbereitung“, sagt er, „aber jeder hat den Sauhund überwunden.“

Als Tabellenzwölfter würde der FSV die Klasse halten, obgleich „wir nochmal den Druck spüren“, sagt Rueb mit Blick auf die herangerückten Verfolger Efringen-Kirchen und Laufenburg. Doch das Rheinfelder Selbstvertrauen vor dem Spiel am Samstag gegen den Dritten FSV RW Stegen ist groß. „Wir wissen, dass wir jeden schlagen können“, sagt er. Zuletzt gegen den Zweiten SV Kirchzarten (0:1) habe der FSV dies jedoch erst in Halbzeit zwei gemerkt. Vor der Pause „hatten wir zu viel Respekt“.

Unabhängig vom Ausgang der Saison, für Rheinfelden läuft der Sechser auch in der kommenden Runde auf. Der Aufwand in der Landesliga ist für Rueb, der als Krankenpfleger in Basel arbeitet, zwar groß, aber „im Moment passt es noch gut, und der Fußball ist für mich Ausgleich zum Beruf“. Rueb fühlt sich fit, hat wie Polat alle 26 Spiele bestritten. Vielleicht klappt’s auch mal wieder mit einem Tor – am Samstag wäre eine gute Gelegenheit.

Restprogramm: FSV RW Stegen (H), SV Weil (A), FV Lörrach-Brombach (H), SV Au-Wittnau (A).
Aufrufe: 027.4.2017, 20:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor