2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines

FSV-Mädchen wollen hoch hinaus

Tag des Mädchenfußballs im Kreis Düsseldorf: Marco Reus und Manuel Neuer sind die Vorbilder des Fußball-Nachwuchses

Aufgeregt laufen die Mädchen in den roten und grünen Trikots am Spielfeldrand der Bezirkssportanlage am Bandsbusch entlang. In wenigen Minuten treffen sie im U11-Turnier aufeinander. Das Teams des FSV Mädchenpower auf der einen, die Mannschaft der OGS Am Elbsee auf der anderen.

Sie hat das Hallenturnier der Schulen gewonnen und sich darüber qualifiziert. Ernesta hat sich Einiges vorgenommen. "Natürlich möchte ich so viele Treffer wie möglich machen und Torschützenkönigin werden", sagt die Mittelstürmerin. Sie spielt seit zwei Jahren begeistert Fußball. "Weil ich im Team entdeckt habe, dass das richtig viel Spaß macht", berichtet die Elfjährige. Als Vorbilder nennt sie Marco Reus und Mario Götze. An Manuel Neuer orientiert sich dagegen Torhüterin Tabea. "Er ist einfach der beste Torwart der Welt und deshalb möchte ich auch so werden", betont die Zehnjährige.

Jugendtrainer Oliver Schütz kann nachvollziehen, dass die Mädchen den Männern nacheifern. "Die Herren sind in den Medien einfach präsenter. Frauenfußball ist immer noch eine Nischensportart, auch wenn sich seit den Weltmeisterschaften 2011 in Deutschland einiges bewegt hat", betont der sportliche Koordinator des FSV Mädchenpower. Der Verein hat zum zweiten Mal in Folge den Tag des Mädchenfußballs im Kreis Düsseldorf ausgerichtet. "Vorher war die Veranstaltung ein Anhängsel des Nachwuchstages für die Jungs. Das möchten wir anders machen."

Lea ist froh, dass sie sich beim FSV nicht gegen Jungs konkurrieren muss. "Anfangs habe ich in einer gemischten Mannschaft gespielt und bin dort viel gehänselt worden, weil ich ein Mädchen bin. Deshalb habe ich den Verein gewechselt und fühle mich hier richtig wohl." Die elfjährige Soraya träumt davon, später als Profi aufzulaufen, so wie Bastian Schweinsteiger oder Marith Prießen. "Denn die Frauen können genauso gut spielen, wie die Männer", sagt sie überzeugt. Doch in den Vereinen würden meist die Jungs bevorzugt. "Sie dürfen einfach länger spielen als die Mädchen. Deshalb spiele ich beim FSV, denn wir wechseln so, dass alle zum Einsatz kommen."

Viele Mädchen seien auch deshalb benachteiligt, weil sie viel später anfingen, als die Jungs. "Die meisten Mädchen fangen erst mit elf oder zwölf Jahren an, oft sind auch die Eltern dagegen", sagt Oliver Schütz. Sein Ziel ist, auch eine Bambini-Mannschaft aufzubauen.

Michelle zählt zu den Talenten des Vereins. Sie ist auf dem Weg in die Verbandsauswahl. "Meine Mutter hat auch Fußball gespielt und ich habe früh angefangen", sagt die Zehnjährige. Ihr Vater ist für Nina das große Vorbild. "Er hat zwar früher im Tor gespielt und ich bin Stürmerin, aber er kann mir trotzdem sagen, was ich machen soll." Da lassen sich die Mädchen dann doch noch was von den Jungs sagen.

Aufrufe: 015.6.2015, 17:06 Uhr
RP / Dominique SchrollerAutor