2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Auch der geht nicht rein: 05er Aaron Seydel (Mitte) scheitert per Kopf am Chemnitzer Keeper Kevin Kunz.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Auch der geht nicht rein: 05er Aaron Seydel (Mitte) scheitert per Kopf am Chemnitzer Keeper Kevin Kunz. Foto: hbz/Jörg Henkel

Überall nur Frust

Nach 0:1-Pleite gegen Chemnitz wird Klassenerhalt für U 23 des FSV Mainz 05 immer schwerer

MAINZ. In den Katakomben des Bruchwegstadions herrschte am Freitagabend eine seltsame Stimmung. Es war eine Mischung aus Ruhe und Frustration. Und aus einer gehörigen Portion Wut und Enttäuschung. „Wir hätten ein Tor schießen müssen – was aber wieder nicht passiert ist“, brachte Keeper Lukas Watkowiak den Kern allen Übels auf den Punkt. Weil es der U 23 des FSV Mainz 05 auch gegen den Chemnitzer FC trotz einer ganzen Reihe hochkarätiger Chancen nicht gelang, den Ball über die Linie zu bugsieren, unterlag sie den deutlich schwächeren Gästen aus Sachsen 0:1 (0:1). Der Klassenerhalt ist für den Fußball-Drittligisten damit in noch weitere Ferne gerückt.

Nur noch acht Partien verbleiben den 05ern, um das Wunder zu schaffen. Sollten die im Abstiegskampf vor dem FSV platzierten Teams ihre Spiele am Wochenende gewinnen, hätte Mainz als Schlusslicht bereits elf Zähler Rückstand zum rettenden Ufer. „Wir werden immer weiter kämpfen und uns jetzt sicher nicht aufgeben. Wir wollen weiter in der Dritten Liga bleiben“, gab sich Watkowiak immer noch zuversichtlich. Es klang aber eher nach Durchhalteparolen.

Selten erlebte man auch 05-Coach Sandro Schwarz nach einer Heimniederlage derart niedergeschlagen und angefressen. Dass das Siegtor der Chemnitzer ein von Torjäger Anton Fink verwandelter Foulelfmeter war, der niemals hätte gegeben werden dürfen (12. Minute), setzte dem einmal mehr misslungenen FSV-Abend die Krone auf. „Durch so einen unberechtigten Elfmeter zu verlieren, ist der i-Punkt. Es ist extrem ärgerlich und enttäuschend“, haderte Schwarz, dessen Mannschaft eigentlich ein gutes Spiel gezeigt hatte.

Doch weder Aaron Seydel (32./34./60./81.) noch Benjamin Trümner (44./54.) und auch nicht Mounir Bouziane (57.) gelang es, zumindest den hochverdienten 1:1-Ausgleich zu erzielen. Der hätte den taumelnden 05ern zwar auch nur bedingt geholfen und sie in der Tabelle nicht vorangebracht – aber zumindest einen immens wichtigen Punkt für die Moral bedeutet.

„Müssen aus Überlegenheit mehr Kapital schlagen“

So blieb am Ende nur Ratlosigkeit pur. Die U 23-Kicker ließen sich nach dem Abpfiff entkräftet auf den Rasen plumpsen und starrten ins Leere. Während die Chemnitzer ihr Glück kaum fassen konnten und ausgelassen mit ihren Fans feiern durften. „Wir müssen aus unserer Überlegenheit einfach mehr Kapital schlagen“, forderte Flügelspieler Benjamin Trümner, der ungeachtet der fast aussichtslosen Lage weiter an die Rettung glaubt. „Wir wissen, dass wir Qualität haben. Jetzt müssen wir noch eine Schippe drauflegen und in Regensburg gewinnen“, blickte Trümner bereits auf das anstehende Auswärtsspiel am kommenden Dienstag.

So weit wollte Sandro Schwarz derweil noch nicht denken. Dafür war er einfach zu bedient. „Der Frust sitzt tief“, gab der 38-Jährige Einblick in sein Innenleben. Wie ihm zumute war, konnte er dabei auch optisch nicht verbergen.



FSV MAINZ 05 II

FSV Mainz 05 II: Watkowiak – Costly, Rossmann, Häusl, Schorr – Zimling, Bohl (46- Halimi) – Trümner, Seydel, Bouziane (59. Onisiwo) – Sliskovic (77. Mörschel).

Chemnitzer FC: Kunz – Bittroff, Dabanli, Conrad, Cincotta – Danneberg, Jopek – Türpitz (90. Baumgart), Fink (89. Reinhardt), Grote – Frahn (65. Hansch).

Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler).

Zuschauer: 1198.

Tor: 0:1 Fink (12./Foulelfmeter).

Aufrufe: 01.4.2017, 13:30 Uhr
Andreas RiechertAutor