2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Der Mann des Tages: Petar Sliskovic hat zum 1:0 für die 05er eingeköpft und dreht jubelnd ab. 	Foto: hbz/Stefan Sämmer
Der Mann des Tages: Petar Sliskovic hat zum 1:0 für die 05er eingeköpft und dreht jubelnd ab. Foto: hbz/Stefan Sämmer

Funken Hoffnung ist wieder da

U23 des FSV Mainz 05 besiegt Halleschen FC 3:2 / Klassenerhalt bleibt dennoch in weiter Ferne

MAINZ. Es war eine Szene mit Symbolcharakter. Eine Szene, die sinnbildlich für den Auftritt der U23 des FSV Mainz 05 stand. Als Angreifer Felix Lohkemper in der 65. Minute einen Ball am eigenen Strafraum mit einer spektakulären Grätsche eroberte, sprang 05-Coach Sandro Schwarz begeistert nach vorne, ballte die Faust und brüllte Lohkemper ein anerkennendes „Top, Junge!“ entgegen. Auch die Zuschauer im Bruchwegstadion spendeten spontan donnernden Applaus. Der FSV kämpfte gegen den Halleschen FC bis zum Umfallen. Die Belohnung war ein verdienter 3:2 (2:1)-Heimerfolg – und eine der besten Saisonleistungen der 05er.

Der zuvor schon wie ein sicherer Absteiger wirkende Fußball-Drittligist sendete mit seinem Auftritt ein deutliches Lebenszeichen. Auch wenn der Rückstand des Schlusslichts vier Spieltage vor Schluss noch satte sieben Punkte beträgt, hat Petar Sliskovic wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt. „Solange es rechnerisch möglich ist, geben wir nicht auf“, unterstrich der Angreifer, der mit seinem frühen Tor zum 1:0 (6. Minute) den Weg ebnete und später auch den umjubelten 3:2-Siegtreffer per Kopf erzielte (71.). Ausgerechnet gegen die Hallenser, von denen er erst in der Winterpause an den Bruchweg zurückgekehrt war, zeigte Sliskovic endlich, was in ihm steckt. „Gegen den Ex-Verein zu treffen, ist etwas Besonderes“, befand der Kroate. Weshalb es ausgerechnet gegen den HFC wie am Schnürchen für ihn lief, konnte er allerdings nicht sagen. „Wenn ich die Antwort kennen würde, würde ich es jede Woche so machen“, zuckte Sliskovic mit den Schultern.

Derweil fiel von 05-Kapitän Daniel Bohl, der in der 20. Minute nach einer sehenswerten Kombination zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung getroffen hatte (20.), eine große Last ab. „Es war wirklich mal wieder an der Zeit, ein Spiel zu gewinnen“, erinnerte der 22-Jährige daran, dass dem FSV zuvor letztmals beim 2:0-Erfolg Mitte März in Wiesbaden ein Dreier gelungen war. Gerade weil der Sieg gegen Halle erst nach einer wochenlangen Durststrecke zustande kam, glaubt Bohl kaum noch an die Rettung. „Natürlich werden wir jedes Spiel Vollgas geben. Aber wir gehen schon davon aus, dass es nicht klappt“, sagte der Führungsspieler mit Blick auf das Wunder Klassenerhalt.

In der Tat ist ein weiteres Jahr in der Dritten Liga weiterhin sehr unwahrscheinlich. Allerdings könnten die Mainzer mit einem Sieg im kommenden Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt den Abstand zum rettenden Ufer auf vier Punkte verkürzen. „Wir schauen nicht mehr so viel auf die Tabelle, sondern nur noch von Spiel zu Spiel. Wir wollen einfach weiter gute Leistungen bringen. Und dann sehen wir, was passiert“, sagte Routinier Niki Zimling.

FSV-Coach Sandro Schwarz, dessen Team sich auch von zwei völlig unnötigen Gegentoren nicht aus dem Rhythmus bringen ließ, war unterdessen einfach nur stolz. „Das war großer Sport heute in der Situation, in der wir sind. Das macht mich glücklich und gibt mir ein gutes Gefühl“, lobte der 38-Jährige.



FSV MAINZ 05 II

FSV Mainz 05 II: Watkowiak – Costly, Rossmann, Häusl (29- Ihrig), Schorr – T. Müller, Bohl – Halimi (82. Zimling), Klement (73. Bouziane) Sliskovic – Lohkemper.

Hallescher FC: Schnitzler – Lindenhahn, Kleineheismann, Barnofsky, Baumgärtel – Gjasula, Diring – Pfeffer (74. Pintol), Müller (60. Ajani), Aydemir (60. Röser) – El-Helwe.

Schiedsrichter: Sven Waschitzki (Essen).

Zuschauer: 698.

Tore: 1:0 Sliskovic (6.), 2:0 Bohl (20.), 2:1 Diring (22.), 2:2 Ajani (65.), 3:2 Sliskovic (71.).

Aufrufe: 023.4.2017, 19:47 Uhr
Andreas RiechertAutor