2024-05-10T08:19:16.237Z

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Niki Zimling wird möglicherweise erneut der „Leitwolf“ der Mainzer U
Niki Zimling wird möglicherweise erneut der „Leitwolf“ der Mainzer U

"Das muss unser Anspruch sein"

FSV MAINZ 05 +++ U 23 möchte in Regionalliga „attackieren“ +++ Team-Koordinator Manfred Lorenz bastelt am neuen Kader +++ Gespräche mit Zimling

MAINZ. In wenigen Tagen hat die U 23 des FSV Mainz 05 Gewissheit. Dann steht endgültig fest, in welcher Liga der Bundesliga-Unterbau der 05er künftig spielen wird. Sportlich ist das junge FSV-Team eigentlich aus der Dritten Liga in die Regionalliga Südwest abgestiegen. Mögliche Lizenzentzüge von in finanzielle Schieflage geratenen Vereinen wie Chemnitz, Erfurt oder Rostock könnten die Mainzer aber nächste Woche doch noch ins vierte Drittliga-Jahr in Folge spülen. Die Ungewissheit erschwert die Planungen, doch U 23-Koordinator Manfred Lorenz ist deswegen keineswegs untätig. FuPa gibt einen aktuellen Überblick.

Die Abgänge: Das Gesicht der U 23 wird sich deutlich verändern. Der bisherige Kapitän Daniel Bohl (Ziel unbekannt) hat die U23 des FSV Mainz 05 ebenso verlassen wie Angreifer Felix Lohkemper (1. FC Magdeburg), Linksverteidiger Patrick Schorr (VfR Aalen), Torhüter Lukas Watkowiak (SV Wehen Wiesbaden), Sechser Tim Müller (TSV Steinbach) und Außenbahnspieler Patrick Pflücke (Borussia Dortmund II). Die auslaufenden Verträge von Keeper Marco Aulbach, Offensivmann Mounir Bouziane und Sechser Matti Steinmann (alle Ziel unbekannt) sind nicht verlängert worden. Angreifer Petar Sliskovic war ohnehin nur ausgeliehen und ist zum Halleschen FC zurückgekehrt.

Die Zugänge: Mittelfeldwirbler Sandro Loechelt kommt vom Südwest-Regionalligisten VfR Wormatia Worms an den Bruchweg. Torwart-Talent Finn Dahmen rückt aus der eigenen U 19 in den Regionalliga-Kader auf. Mit dem bisherigen Wormatia-Kapitän Florian Treske waren die 05er in Verhandlungen, am Ende kam es aber doch nicht zum Transfer des erfahrenen Angreifers, den es zu den Offenbacher Kickers zieht. „Ich bedaure das sehr“, sagt Lorenz, der nun darauf setzt, dass der Deutsche Fußball-Bund in Sachen Ligazugehörigkeit Klarheit für die 05er schafft. „Wir müssen den 15. Juni abwarten. Das ist laut DFB der entscheidende Tag. Danach können wir richtig in die Planung gehen“, betont das 05-Urgestein. Laut Lorenz sei man am Bruchweg vor allem bestrebt, noch einen routinierten Mann für die Offensive zu verpflichten, der die Sturmflaute beheben kann und regelmäßig trifft. „Das ist aber keine leichte Aufgabe“, weiß der 68-Jährige, der noch diverse weitere Transfers abwickeln will und muss. „Im Moment habe ich täglich zehn bis zwölf Stunden damit zu tun. Aber es macht viel Spaß“, versichert Lorenz.

Das neue Trainerduo: Dirk Kunert als Chefcoach und Fabian Gerber als Co-Trainer bilden bei den 05ern die neue Achse. Und gerade Kunert hat gewisse Vorstellungen, was das Personal betrifft. „Er hat natürlich seine eigenen Ideen. Wir sind dabei, sie zu verwirklichen“, sagt Lorenz, der sich momentan intensiv mit der Zusammenstellung des neuen Kaders beschäftigt und viele Gespräche führt. Er ist überzeugt davon, dass das Duo Kunert und Gerber funktionieren wird. „Fabi hat ja erst kürzlich ein Praktikum bei uns gemacht und dabei einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Er kennt den Verein und das Umfeld und kommt aus der Region“, unterstreicht Lorenz. Das sei ein großer Vorteil. „Und Dirk Kunert ist ohnehin ein Fachmann. Fabi will sich weiterentwickeln und kann von ihm nur profitieren. Ich sehe diese Konstellation sehr positiv“, sagt Lorenz.

Der mögliche Leitwolf: Noch ist nichts fix, doch es sieht tatsächlich danach aus, als könnte sich der dänische Ex-Nationalspieler Niki Zimling vorstellen, ein weiteres Jahr in Mainz zu bleiben und in der Regionalliga der Anführer der jungen 05er zu werden. „Wir sind permanent mit Niki im Austausch. Er könnte bei uns die Chefrolle im Mittelfeld übernehmen. Sobald Niki aus dem Urlaub zurück ist, werden wie unsere Gespräche fortsetzen“, gibt sich Manfred Lorenz hoffnungsvoll. Sollte Zimling wirklich bleiben, wäre das zweifellos ein ganz besonderer Coup der 05er.

Die Regionalliga: Tritt Mainz wie erwartet in der vierten Liga an, rechnet Lorenz mit einem packenden Kampf um die Aufstiegsplätze. „Saarbrücken und Steinbach rüsten auf, Mannheim und Elversberg nehmen einen neuen Anlauf und auch Offenbach und die Stuttgarter Kickers wollen hoch. Die Liga ist nächstes Jahr so stark wie noch nie“, glaubt der U 23-Koordinator. Für die 05er sei der Aufstieg zwar kein Muss, oben mitspielen wollen sie aber trotzdem unbedingt. „Wir wollen attackieren. Das muss auch unser Anspruch sein“, hält Manfred Lorenz fest.

Der Ausblick: Gelingt es dem FSV, noch ein oder zwei erfahrene externe Spieler ins Boot zu holen und den Substanzverlust durch die Abgänge so gering wie möglich zu halten, wird mit Mainz zu rechnen sein. Ein Platz unter den Top fünf der Tabelle sollte absolut im Bereich des Möglichen liegen.



LORENZ FREUT SICH FÜR SCHWARZ

Die Beförderung des bisherigen Mainzer U 23-Trainers Sandro Schwarz zum Coach des 05-Bundesliga-Teams hat Manfred Lorenz mit großer Freude zur Kenntnis genommen-

„Für Sandro persönlich freut mich das wahnsinnig. Ich kenne ihn schon seit Jugendzeiten aus dem Kreis Groß-Gerau und habe ihn schon damals oft spielen sehen, da er so alt wie mein Sohn ist“, erinnert sich der U 23-Koordinator der 05er.

Bei Mainz 05 sei Schwarz als Spieler im zweiten Jahr „so richtig durchgestartet“ und habe gezeigt, dass er es zu etwas bringen könne. „Sandros Entwicklung ist beispielhaft. Er hat eine unglaubliche Einstellung und einen enormen Fußballsachverstand. Er ist ein Stratege“, lobt Lorenz.

Der 68-Jährige hofft, dass Schwarz „sehr, sehr lange bei Mainz 05 bleibt“ – und der Verein für ihn ein Sprungbrett werden könne wie etwa für Jürgen Klopp. Der trainiert mittlerweile bekanntlich den FC Liverpool.

Aufrufe: 010.6.2017, 12:30 Uhr
Andreas RiechertAutor