2024-03-28T15:56:44.387Z

Transfers
Die Enttäuschung bei Ralf Stehle ist groß: Seit Montagabend ist er nicht mehr Trainer beim abstiegsbedrohten Oberligisten FSV Hollenbach. Foto: Herbert Schmerbeck
Die Enttäuschung bei Ralf Stehle ist groß: Seit Montagabend ist er nicht mehr Trainer beim abstiegsbedrohten Oberligisten FSV Hollenbach. Foto: Herbert Schmerbeck
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FSV Hollenbach trennt sich von Trainer-Duo

Der letzte Strohhalm

Fußball: Klaus Heinle und Ralf Stehle sind seit Montagabend nicht mehr Trainer des Oberligisten FSV Hollenbach. Ein Nachfolger steht noch nicht fest

Nach dem ersten Neuzugang folgte die erste Entlassung: Der FSV Hollenbach meint es ernst mit dem Unternehmen Klassenerhalt. Noch vor Weihnachten trennte sich der Verein vom Trainer Ralf Stehle und Co-Trainer Klaus Heinle. „Wir wollen uns an den letzten Strohhalm klammern“, sagt Manager Karl-Heinz Sprügel.

Der Oberligist steht auf dem drittletzten Rang der Tabelle und ist akut abstiegsgefährdet. Wie üblich im Fußball ist der Trainer das schwächste Glied in der Kette. Auch wenn er wie Stehle achtzehneinhalb Jahre dem Verein verbunden war. „Es tut mir wahnsinnig weh. So etwas macht man nicht einfach so. Ralf war ja ein halber Hollenbacher“, sagt Sprügel. „Der Trainer ist immer der Ärmste, wenn es nicht läuft.“

Stehle muss nun Dinge verantworten, auf die er nur wenig Einfluss hatte. Denn zum einen wurde es nicht geschafft, den Abgang von Torjäger Luca Pfeiffer zu kompensieren, zum anderen musste der Coach wegen zahlreicher Verletzten Woche für Woche das Team umbauen. „Ich übernehme die sportliche Verantwortung“, sagt Stehle. „Mit so etwas muss man in der Situation rechnen. Aber es ist für mich nach achtzehneinhalb Jahren kein schönes Ende in Hollenbach. Meine Enttäuschung ist trotzdem groß. Klaus und ich haben uns schon Gedanken gemacht, wie wir es in der Rückrunde wieder hinbekommen, dass wir nicht absteigen und haben überlegt, dann auch den Schlussstrich zu ziehen. Jetzt drücke ich der Mannschaft die Daumen, dass sie den Klassen­erhalt schafft.“

Er hatte überlegt, nach dieser Saison zurückzutreten. Seit 1998 war er als (Spieler)-Trainer beim FSV tätig. Und führte das Team bis in die Verbandsliga. Dann rückte er eine Weile als sportlicher Leiter ins zweite Glied. Manfred Stephan übernahm das Traineramt und führte die Mannschaft in die Oberliga. Im ersten Jahr im baden-württembergischen Oberhaus muss dieser den Platz wieder räumen. Nach den ersten Rückrundenspielen übernahm Stehle die damals abstiegsgefährdete Mannschaft und schaffte noch den Klassenerhalt.

Gespräche mit Nachfolgern

Gespräche mit möglichen Nachfolgern laufen. Sicher ist aber noch nichts. „Wir suchen einen qualifizierten Trainer“, so Sprügel. Die Verantwortlichen halten auch die Augen nach möglichen Neuzugängen weiter offen. „Das kommt aber auch auf den neuen Trainer an“, sagt Sprügel. „Vielleicht bringt der ja auch den einen oder anderen Spieler mit.“ Klar sei: „Wir wollen Oberliga spielen. Aber nicht um jeden Preis“, sagt Sprügel. Auch ob es nach Fabian Czaker weitere Neuzugänge gibt, ließ er offen.

Die Lage des FSV ist keineswegs aussichtslos. Das Team ist mit 18 Punkten nicht abgeschlagen, steht aber auf dem drittletzten Rang, einem Abstiegsplatz. Je nachdem, wie viele Absteiger es aus der Oberliga gibt, beträgt der Abstand zum rettenden Ufer fünf bis sieben Punkte.

Mit anderen Worten: Im zweiten Saisonabschnitt wird es so oder so einer kräftigen Energieleistung bedürfen, um die Klasse zu halten.

Aufrufe: 023.12.2016, 11:39 Uhr
HT / Marc SchmerbeckAutor