2024-04-24T13:20:38.835Z

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Jacqueline Klippert
Jacqueline Klippert

Eine Wetzlarer Institution

FRAUENFUSSBALL: +++ Jacqueline Klippert Leistungsträgerin beim erfolgreichen FSV Hessen +++

WETZLAR (cah). Für die die Zweitliga-Frauen des FSV Hessen Wetzlar verlief die vergangene Saison mehr als erfolgreich. Von einem Unentschieden abgesehen gewannen die Schützlinge von Trainer Achim Mohr alle Heimspiele, landeten am Schluss mit 46 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz, für Platz zwei und den Aufstieg fehlte nur ein Punkt.

Trotz des knapp verpassten Aufstiegs ist auch Stürmerin Jacqueline Klippert sehr zufrieden mit der bärenstarken Saison. Die 24-Jährige, die mit sechs Jahren zum Fußball kam, spielt schon seit der U14 für Wetzlar. Davor stand sie für den VfB 1900 Gießen und die TSG Wieseck auf dem Platz. Obwohl sich seit der Vereinsgründung im Juli 2015 (vorher Eintracht Wetzlar) einiges zum Positiven verändert hat, bedauert die Wieseckerin, dass der FSV bisher keine „Heimat“ gefunden hat. Mangels eigenem Sportplatz müsse das Trainingsequipment jedes Mal ins Wetzlarer Stadion transportiert werden. Nach dem Training auch einmal gemütlich zusammenzusitzen und sich auszutauschen sei ohne Vereinsheim nicht möglich.

Dennoch lobt Klippert die Harmonie und den Zusammenhalt im Verein, der ihrer Meinung nach auch Teil des Wetzlarer Erfolgsrezepts ist. Denn vor allem dadurch, dass sich die Spielerinnen gegenseitig pushen und untereinander so gut verstehen würden, hätten sie viele Spiele oft in letzter Minute drehen können. Drei Übungseinheiten pro Woche mit einer Mischung aus Taktikübungen, Basics und Athletikeinheiten, angepasst an den jeweiligen Platz und Gegner – diese Strategie von Trainer Mohr und Co-Trainer Marco Ebert ging voll auf. Dass ein solch straffes Programm aber seinen Tribut fordert, weiß auch Jacqueline Klippert, die bis vor Kurzem nicht nur aktiv bei den Camps und Talentgruppen der Fußballschule Wieseck mitgewirkt, sondern auch die U12-Junioren im Leistungsstützpunkt in Wieseck trainiert hat. Hauptberuflich ist sie beim Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft in Wetzlar tätig.

Eine 40-Stunden-Woche und ihre eigenen sportlichen Verpflichtungen waren mit dem Trainerjob zum Schluss zeitlich einfach nicht mehr vereinbar, das Privatleben litt unter einem derart vollen Terminkalender. „Meine Familie und Freunde sind über die Entscheidung denke ich auch ganz froh“, sagt die 24-Jährige.

Amüsant ist die Tatsache, dass Hessen Wetzlar vergangene Saison mit insgesamt 21 Gelben Karten zwar auf Platz eins der Fairness-Tabelle stand, davon aber fast ein Drittel auf die Kappe der Stürmerin gingen. „Diese Aggressivität hab’ ich im Spiel halt. Die gehört bei mir dazu“, gesteht Klippert lachend. Doch spätestens nach der Gelben Karte halte sie sich etwas zurück.

Das nächste Ziel für die Frauen des FSV ist jetzt, abgesehen von der Integration der Neuzugänge, die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga im kommenden Jahr. Für Jacqueline Klippert persönlich steht weiterhin der Spaß am Fußball im Vordergrund. „Bis der Körper sagt, es geht nicht mehr.“



Aufrufe: 09.6.2017, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor