2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
F: Kase
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FSV Gütersloh gewinnt den Pokal-Krimi gegen Meppen

FSV Gütersloh erreicht durch einen 7:5-Erfolg über den SV Meppen die 2. Runde im DFB-Wettbewerb. Nach 0:2-Rückstand sorgen Pia Lange und Svenja Hörenbaum für die Verlängerung. Alisa Ostwald und Marie Pollmann avancieren zu Matchwinnern

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Klarer Rückstand, spannende Aufholjagd, umjubeltes Happyend: Die Fußballerinnen des FSV Gütersloh sind dank einer kämpferischen Klasseleistung mit einem emotionalem Highlight in die Pflichtspielsaison gestartet. Der Zweitligist gewann gestern vor 250 Zuschauern in der Tönnies-Arena das Erstrundenspiel im DFB-Pokalwettberb gegen den Ligarivalen SV Meppen im Elfmeterschießen mit 7:5. Zum Ende der regulären Spielzeit und am Schluss der Verlängerung hatte es 2:2 gestanden.

Marie Pollmann verwandelte mit dem fünften Elfmeter den Matchball, den Torhüterin Alisa Ostwald ihrem Team mit der Abwehr des zweiten Meppener Schusses beschert hatte. „Dieser Erfolg tut dem ganzen Verein gut“, jubelte Michael Horstkötter. Der Geschäftsführer meinte dabei nicht die DFB-Prämie für das Erreichen der 2. Runde von weiteren 2.500 Euro, „sondern die Euphorie, die so ein Sieg auslöst.“

Besonders groß war die Freude bei Britta Hainke. „Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass wir noch in der regulären Spielzeit das 3:2 machen“, sagte die neue Trainerin, die nach einer durchwachsenen Vorbereitung einen perfekten Einstand feierte. Tatsächlich hatte ihr zur Pause mit 0:2 zurückliegendes Team in der 2. Halbzeit klar dominiert und sich eine Top-Chance nach der anderen herausgespielt. Nachdem Isabell Wolf (46.) und Pollmann (54.) die ersten ausgelassen hatten, musste ausgerechnet Pia Lange in der 71. Minute mit einem sehenswerten Schlenzer für den 1:2-Anschluss sorgen. „Ich kann mich gar nicht erinnern, mal ein Tor erzielt zu haben“, gestand die 21-Jährige, die eine ihrer besten Leistungen im FSV-Trikot lieferte. Nach einem Kracher von Laura Hoffmann an die Lattenunterkante (79.) verpasste Lange sogar per Kopf den Ausgleich, eine Minute später traf auch Pollmann nur die Latte. Es dauerte bis zur Schlussminute, dass Svenja Hörenbaum dem FSV per Kopf nach einer Ecke von Shpresa Aradini die Verlängerung sicherte.

Voraussetzung für den Erfolg der Gütersloher Aufholjagd nach dem noch glimpflichen Rückstand waren neben einer mutigeren Spielweise auch taktische und personelle Änderungen. „Wir haben besseren Zugriff im Zentrum bekommen“, stellte Britta Hainke fest, nachdem sie früh vom 4-4-2 auf 4-2-3-1 umgestellt hatte und in der Halbzeitpause Lena Lückel in die Innenverteidigung zurückzog und Pia Lange als zweiten „Sechser“ spielen ließ. Marie Schröder setzte auf dem Flügel einige Akzente. Imponierend waren die mentale und physische Stärke der Gütersloherinnen in der Extrazeit, in der Meppen gar nicht mehr zum Zuge kam. Eigentlich hätten Pollmann (99.) und Magdalena Richter (100.) die Partie mit weiteren „Hundertprozentigen“ bereits aus dem Spiel heraus entscheiden müssen. So blieb es Alisa Ostwald vorbehalten, mit einem gehaltenen Elfmeter zur „Matchwinnerin“ zu avancieren. „Ich war auf jeden Fall nervös“, gab die 18-Jährige zu, die erst ein einziges Zweitligaspiel für den FSV bestritten hat und ihre Kür zur neuen Nummer 1 mit einigen starken Aktionen untermauerte.

Zuversichtlich für den Ligastart am nächsten Sonntag dürfte den FSV Gütersloh auch die Einschätzung des Meppener Trainers stimmen, der keineswegs enttäuscht war: „Beide Teams werden oben eine Rolle spielen“, glaubt Wulf-Rüdiger Müller.


Aufrufe: 021.8.2016, 20:32 Uhr
Temmen / FuPaAutor