2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

FSV Frankfurt U23 nächster Aussteiger

Dritter Verein zieht sich aus der Hessenliga zurück / Sportliche und finanzielle Gründe / %u201EKeine Durchlässigkeit%u201C

Verlinkte Inhalte

FRANKFURT/GIESSEN(wi/red). Jetzt sind es schon drei! Nach dem FSV Fernwald und der TGM/SV Jügesheim wird nun - wie schon von Verbandsfußballwart Jürgen Radeck befürchtet - auch der FSV Frankfurt seine U23 aus der Hessenliga zum Ende der Saison zurückziehen. In der ausführlichen Pressemitteilung des Vereins wird die spezielle Problematik eines Nachwuchsteams aus den Profiligen deutlich, sie wirft aber auch ein Licht auf die generellen Probleme der Spitze des Amateurfußballs.

Nach mehreren eingehenden Gesprächen und Abwägung aller Interessen, so heißt es in der Presseerklärung, haben sich die Geschäftsführung und die Verantwortlichen des Nachwuchsleistungs-zentrums des FSV Frankfurt unter Einbeziehung des Präsidiums zu diesem Schritt entschlossen. Über diesen Schritt wurden bereits die entsprechenden Institutionen DFL (Deutsche Fußball Liga), der DFB (Deutscher Fußball-Bund), die Regionalliga Südwest und der HFV (Hessischer Fußball-Verband) in mehreren Gesprächen unterrichtet.

„Der Hauptgrund für diese Entscheidung ist die weitestgehend fehlende Durchlässigkeit der U23 als Sprungbrett zur Profimannschaft. Seit Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga 2008 ist es nur einem Spieler gelungen, von der U23 in den Profikader aufzurücken. Viele weitere Akteure kamen direkt aus der U19 zu den Profis. Eine U23 in der Oberliga entwickelt nicht die Qualität, um deren Spieler dem Zweitligakader zuführen zu können. Eine Mannschaft in der Regionalliga ist für den FSV Frankfurt nur unter gehörigen Anstrengungen zu finanzieren und wäre der Ligakonkurrenz dennoch monetär weit unterlegen“, erklärte Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver.

„In der Regionalliga müsste der FSV Frankfurt bis zu 70 Prozent des Etats des Nachwuchsleistungszentrums verwenden, um eine konkurrenzfähige Mannschaft zu stellen. Der Betrieb einer Oberligamannschaft, obwohl diese auch ca. 55 Prozent des Gesamtetats des Nachwuchsleistungszentrums in Anspruch nimmt, blieb in den letzten Jahren ohne sportlichen Erfolg. Die durch die Abmeldung eingesparten finanziellen Mittel können wir gezielter für unser Nachwuchsleistungszentrum verwenden“, ergänzte Clemens Krüger, Geschäftsführer Finanzen des FSV Frankfurt. „Diese Entscheidung der Abmeldung unserer U23 ist uns nicht leichtgefallen und das Ergebnis von zahlreichen Gesprächen zwischen Geschäftsführung, den Präsidiumsmitgliedern und den handelnden Personen des Nachwuchsleistungszentrums über einen jahrelangen Zeitraum unter Abwägung aller Vor- und Nachteile“, so Jens-Uwe Münker, Geschäftsführer Organisation des FSV Frankfurt.

Für talentierte Spieler, die den Sprung von der U19 in das Profiteam nicht direkt bewältigen können, besteht künftig nach vertraglicher Bindung an den Verein die Möglichkeit der Leihe an Dritt- oder Regionalligisten.

Aufrufe: 017.4.2014, 12:00 Uhr
Marc O. SteinertAutor