2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der erneute Führungstreffer: Bretzenheims Mikail Coskun (blaues Trikot) überwindet VfL-Schlussmann Marc Reekers zum 2:1.	Foto: Dirk Waidner
Der erneute Führungstreffer: Bretzenheims Mikail Coskun (blaues Trikot) überwindet VfL-Schlussmann Marc Reekers zum 2:1. Foto: Dirk Waidner

Kökens Plan geht auf

SPIEL DER WOCHE Bretzenheim macht wichtigen Schritt in Richtung Klassenverbleib +++ Frust bei Rüdesheim

BRETZENHEIM. Als Tuncer Köken, Trainer von Bezirksligist FSV Bretzenheim, nach dem 5:2 (1:1)-Erfolg gegen den VfL Rüdesheim vom Platz ging, ließ der 41-Jährige frustrierte Gäste zurück. Auch einige Minuten nach dem Abpfiff, saß ein Teil der Rüdesheimer immer noch auf dem Kunstrasen und versuchte, die Enttäuschung irgendwie ins Positive zu wenden.

Schlafmützigkeit bringt Gäste zurück ins Spiel

„Die zweite Hälfte war völlig zum Vergessen“, unternahm VfL-Spielertrainer Patrick Rusch einen ersten Erklärungsversuch. Dabei machte er deutlich, dass ihm die Leistung in der ersten Hälfte noch deutlich besser gefallen hatte. „Wir hatten uns gut ins Spiel reingekämpft und Bretzenheim das Leben schwer gemacht“, blickte Rusch auf die ersten 45 Minuten zurück. Ähnlich sah es auch sein Gegenüber, der sich nach 90 Minuten in der zweiten Mannschaft auch bei der Ersten noch mal das Trikot überstreifte. Nach zehn Minuten hatte Kemal Sarikaya per Freistoß die FSV-Führung erzielt.

Egalisiert wurde diese in der 20. Spielminute, als die Bretzenheimer-Defensive es versäumte, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen, und David Stankiewicz die Schlafmützigkeit der Gastgeber bestrafte. „Bis zu unserer Führung haben wir ein gutes Spiel gemacht. Danach war ein kleiner Bruch drin, wobei das Gegentor unnötig war“, analysierte Köken das erste Spielviertel. Bis zum Seitenwechsel wurden die rund 180 Zuschauer bei strahlendem Sonnenschein dann Zeuge eines lauen Frühlingskick, bei dem beide Mannschaften nach vorne wenig Zwingendes zustande brachten. Besser wurde es aus Sicht der Gastgeber dann im zweiten Durchgang. „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass Rüdesheim kommen muss, weil sie nach dem letzten Strohhalm greifen“, erklärte Köken, der mögliche Gäste-Patzer auszunutzen wollte.

Der erste Fehler unterlief den Rüdesheimern dann sieben Minuten nach Wiederanpfiff, als die VfL-Defensive einen langen Ball auf Mikail Coskun unterschätzte. Alleine vor Marc Reekers behielt der FSV-Angreifer die Nerven und brach mit dem 2:1 auch etwas den Widerstand der Gäste. In der Folge hatte die Heimelf das Spiel weitgehend im Griff. Dennoch schaukelte sich das Geschehen auf dem Platz langsam hoch. Die vielen Diskussionen und Nicklichkeiten auf dem Platz brachten die Rüdesheimer aus dem Konzept, die sich fortan selbst der Chane auf einen Punkt beraubten. „Rüdesheim muss hart spielen, um zu zeigen, dass sie wollen“, meinte Köken. Zunächst musste Erkan Duran, der gegen den eingewechselten Schauss einen Elfmeter verschuldete, gehen (75.) – Kemal Sarikaya verwandelte. Nur fünf Minuten später sah auch Stefan Klein seine zweite Gelbe Karte. In doppelter Überzahl sorgte Sarikaya mit seinem dritten Treffer (84.) und Schauss (89.) für ein deutliches Endresultat. Dass Arthur Gontscharow noch den zweiten Gästetreffer erzielte, war reine Nebensache. „Mit den letzten drei Plätzen dürften wir nichts mehr zu tun haben“, richtet Tuncer Köken den Blick nach oben. Derweil steht Rüdesheim weiter am Abgrund. „Da wir nicht genau wissen, wie viele es am Ende erwischt, zählt jeder Platz. Wir haben nichts zu verlieren“, sendete Patrick Rusch nach dem Abpfiff ein Lebenszeichen des Tabellenvorletzten, für den nach aktueller Lage, einzig noch der viertletzte Rang aus eigener Kraft erreichbar zu sein scheint.



Bretzenheim: Thomas – Wald, B- Sarikaya, Walser, Pantano – Koeritzer, Ta. Köken (84. Messer), K. Sarikaya, Tächl (80. Tu. Köken) – Bislimi (53. Schauss), Coskun.

Rüdesheim: Reekers – Loritz (55. Gontscharow), Rusch (70. Mikolajewski), Duran, Ceylan, Klein – Knauf, Poppitz, Stankiewicz, Dadjan – Jasaraj.

Tore: 1:0, 3:1, 4:1 K. Sarikaya (10./52./84.), 1:1 Stankiewicz (20.), 2:1 Coskun (52.), 5:1 Schauss (88.), 5:2 Gontscharow (90.).

Zuschauer: 180.

Bes. Vork.: Gelb-rote Karte gegen Rüdesheims Duran (75.) und Klein (82.).

Bretzenheim 5 Rüdesheim 2
Aufrufe: 026.3.2017, 21:05 Uhr
Martin ImruckAutor