2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview

In Brandenburg wird mehr Wert auf Zweikämpfe gelegt

Lukas Bianchini über die Unterschiede zwischen Berlin und Brandenburg und seine ZIele mit dem FSV Bernau.

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Lukas und ich haben noch nie zusammengespielt, aber häufig gegeneinander. Ein technisch versierter Spieler der in der Jugend von Wacker ausgebildet wurde und nun als Stürmer große Ziele mit seinem Team aus Bernau hat. Er beantwortet mir meine Fragen.

Lukas, vor anderthalb Jahren hast du den Sprung aus dem Berliner Fußball nach Brandenburg gewagt, war das der richtige Schritt?

Ja, es war definitiv der richtige Schritt nach Bernau zu gehen.

Wie unterscheidet sich deiner Meinung nach, der Fußball in den beiden Bundesländern?

In Brandenburg wird viel Wert auf Zweikämpfe gelegt, dass ist in Berlin nicht ganz so. FSV Bernau nehme ich da allerdings komplett raus, wir wollen immer und überall gepflegten Angriffsfußball spielen, der eher auf Ballbesitz basiert, als auf permanent harte Zweikämpfe.

Bernau ist nicht gerade um die Ecke, wie kam der Kontakt und Wechsel zustande?

Mein guter Freund Georg Machut spielt schon einige Jahre in Bernau. Wir haben uns damals beim fit halten im Fitnessstudio getroffen. Wir sind ins Gespräch gekommen und er hat den Kontakt für mich nach Bernau hergestellt.

Ihr habt ein schönes Stadion, eine große, gepflegte Anlage mit mehreren Sportplätzen. Von außen Optimale Bedingungen für Fußballer. Läuft beim Training, in der Spielvorbereitung und drum herum auch alles professionell ab?

Die Bedingungen in Bernau sind sehr gut, der Verein bietet den Spielern eine Menge. Das Training läuft hier einwandfrei und die Spielvorbereitung ist immer optimal.

Bei Bernau spielen viele Spieler die einen Hintergrund im Berliner Fußball haben. Gibt es dadurch bei euch Gruppenbildungen oder ist es vollkommen egal welchen Hintergrund einer hat?

Ja, in der letzten Saison gab es Gruppenbildungen, aber das war nicht weiter dramatisch. Das große, gemeinsame Ziel hat dabei keiner aus den Augen verloren. Am konnten wir gemeinsam den Aufstieg bejubeln.

Letztes Jahr habt ihr die Landesliga dominiert und seid ungefährdet aufgestiegen – wohin soll die Reise noch gehen?

Wir möchten in der kommenden Saison einen guten Part in der Brandenburg-Liga spielen, alles Weitere kommt dann von selbst.

Welche Ziele hast du dir für die nächste Saison gesetzt?

Wie gesagt, wir wollen einen guten Part spielen, am liebsten würde ich oben angreifen wollen und ich würde gerne zweistellig treffen.

Eure zweite Mannschaft war nicht so erfolgreich und hat bis zum Ende gegen den Abstieg gespielt – du hast einige Male ausgeholfen. Habt ihr zwischen erster und zweiter Mannschaft einen regelmäßigen Austausch und arbeitet eng zusammen oder war das nur wegen der Extremsituation?

Eng zusammen arbeiten wir nicht wirklich, Kontakt zwischen den Spielern besteht dennoch. Die Situation bei der Reserve war letztes Jahr ein wenig kritisch und wenn man dann helfen kann, macht man das doch gerne. Am Ende haben wir gemeinsam dem Klassenerhalt geschafft.

Du hast Erfahrungen in der Landesliga und der Kreisoberliga gesammelt, wie groß ist der Unterschied?

Der Unterschied ist schon relativ groß, allerdings war auch der Unterschied innerhalb der Landesliga teilweise enorm groß. Meiner Meinung nach gab es nach den ersten drei Mannschaften einen Leistungsabfall.

Du hattest die Ambitionen höher zu spielen als Brandenburg-Liga, woran ist das Vorhaben damals gescheitert und was möchtest du jetzt noch erreichen?

Die Ambitionen waren da, geliebäugelt hab ich bis zum zweiten Männerjahr. Dann kam ich, für mich aus dem nichts, ins Gespräch bei einem damaligen Drittligisten. Ich habe mich zu sehr unter Druck gesetzt, der Zug ist dann quasi ohne mich wieder abgefahren. Direkt im Anschluss kam auch noch mein Sprunggelenksbruch dazu. Ich möchte jetzt endlich wieder richtig fit werden und dann nochmal mindestens Oberliga spielen. Ehrgeizig war ich schon immer.

Du wurdest zum Stürmer umgeschult, hast du da ein bestimmtes Vorbild?

Mein Vorbild wird immer Gattuso sein, aber seitdem ich zum Stürmer umfunktioniert wurde, probiere ich mir ziemlich viel von Zlatan Ibrahimovic abzugucken.

Von welchen Trainern konntest du in deiner bisherigen Karriere am meisten lernen und mitnehmen?

Oliver Reiß und Michael Linde haben mir fußballerisch viel gegeben, von den beiden hab ich am meisten gelernt.

Ich wünsche Lukas und dem FSV Bernau in der Brandenburg-Liga viel Erfolg!

Das Interview führte Marcel Peters; Fotos FORZA Bernau, Ingo Muhme

Aufrufe: 021.7.2017, 10:30 Uhr
Marcel PetersAutor