2024-04-25T14:35:39.956Z

Aufreger der Woche
F: Wolf
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Schauer tritt zurück

Uwe Schauer legt alle Ämter beim FSV Bennstedt e.V. nieder +++ Diskrepanzen mit dem Präsidium

Paukenschlag in Bennstedt! Uwe Schauer legte Anfang dieser Woche sein Amt als Chefcoach beim FSV Bennstedt nieder und tritt aus dem Verein zurück. Das Bennstedter-Urgestein übernahm nach Uhlmanns-Freistellung im Frühjahr letzten Jahres die Geschicke an der Seitenlinie allein. Schaffte es in der laufenden Saison, mit einem kleinen Kader, derzeit im gesicherten Mittelfeld der Landesklasse 4 platziert zu sein und die A-Junioren phasenweise heranzuführen. Dennoch war das Verhältnis zwischen Präsidium und Trainer schon länger nicht das Beste.

Ein FSV Bennstedt ist ohne Uwe Schauer gar nicht mehr vorzustellen. Seit 22 Jahren ist er bereits Vereinsmitglied und leitete in den vergangenen 17 Jahren die Nachwuchsabteilung. Die Großfeldmannschaften wurden unter seiner Regie in die Verbandsliga geführt, in der sie zuletzt fester Bestandteil waren. Auch in der abgelaufenen Saison wurde die U19 unter Andreas Rasym und Uwe Schauer Dritter der Verbandsliga. Weder Achtung noch Glückwünsche bekam das Team und dessen Trainerteam vom Vorstand. Ebenso war Schauer ein großer Bestandteil bei der Planung und Durchführung des Sommercamps und jederzeit ein offener und hilfsbereiter Sportsmann bei den Geschicken rund um 'seinen' Verein.

Bereits vor der Saison entschloss Schauer sich sein Hauptaugenmerk auf die erste Herrenmannschaft zu legen. Den Posten des Nachwuchsleiters gab er ab und konzentrierte sich darauf die jungen Spieler in die Herrenmannschaft zu integrieren. - Bisher mit Erfolg. "Wir haben jede Woche einen neuen Kader zusammengestellt. Wir mussten teilweise schauen, dass wir spielfähig sind. Konnten uns aber darauf verlassen, dass unsere A-Junioren bereits gute Voraussetzungen mitbringen.", schildert Schauer die schwierigen Planungen vor dem Wochenende.

Die Vorstellungen vom Präsidium und vom Trainerteam gingen auseinander. Während man mit der aktuellen Platzierung zufrieden sein kann, sollte es doch höher gehen. "Es ist schwierig, wenn Thomas Jancik und Zana Murad, die feste Bestandteile sind, gerade einmal die Hälfte aller Spiele bestreiten können. Dann mussten wir halt über den Zusammenhalt kommen. - Und wir hatten Erfolg. Wir haben hier eine völlig intakte Mannschaft, die alles dafür gibt, dass der Verein am Wochenende gewinnt.", äußert sich Schauer zum bisherigen Saisonverlauf. "Das Verhältnis zwischen der Mannschaft und dem Trainerteam war gut. Wir hatten alle das gleiche Ziel."

Bereits am Montag verkündete Schauer seinen Rücktritt als Cheftrainer. Die Mannschaft reagierte "überrascht und traurig" über diese Entscheidung zu diesem Zeitpunkt. Enrico Kricke entschloss sich dazu erstmals weiter tätig zu sein und wird aller Voraussicht die Saison mit dem Team zu Ende führen.

Das Ende besiegeln letztlich zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Präsidium und Trainerteam das Aus einer großen und wichtigen Säule des Vereins. "Aus der schönsten Nebensache ist zuletzt die größte Nebenbelastung geworden.", bringt es Uwe Schauer auf den Punkt und ist schließlich nicht der Erste, der seinen Platz freiwillig in Bennstedt räumt. Dariusz Kurzeja, Ralph Albrecht und jüngst Andreas Rasym kehrten dem Verein den Rücken. - Ob freiwillig oder nicht. Jedenfalls konnten sie unter diesen Bedingungen nicht weiter arbeiten.

Aufrufe: 012.5.2017, 11:56 Uhr
Marwin WolfAutor