2024-04-25T14:35:39.956Z

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Felix Erben (rechts) ist in seinem Tordrang nur selten zu stoppen. Mit 30 Toren in 23 Spielen führt Erben mit großem Abstand die Torjägerliste der Gruppenliga an.	Foto: Ben
Felix Erben (rechts) ist in seinem Tordrang nur selten zu stoppen. Mit 30 Toren in 23 Spielen führt Erben mit großem Abstand die Torjägerliste der Gruppenliga an. Foto: Ben

Aubameyang in Schatten gestellt

GL GI/MR: +++ Felix Erben mit sagenhaftem Lauf +++ 12 Treffer in den letzten vier Partien +++

FERNWALD (bir). 30 Tore in 23 Spielen - das ist eine außergewöhnliche Bilanz, die auch die führenden Bundesliga-Goalgetter Pierre-Emerick Aubameyang (23 Treffer) und Anthony Modeste (22) neidisch machen müsste. Geschafft hat diese Trefferausbeute Felix Erben vom Fußball-Gruppenligisten FSV Fernwald, der damit knapp 40 Prozent der bisherigen Saisontore beim Tabellenführer erzielt hat. Zuletzt vier Einschläge beim 5:0 in Bauerbach und drei beim 6:1 in Wetzlar.

„Ich bin so gut wie meine Mitspieler, ohne sie geht es nicht“, will Erben seinen Anteil an der herausragenden Trefferquote herunterspielen, aber sein Trainer Roger Reitschmidt weiß sehr wohl um die Qualitäten seines Stürmers: „Er hat zwar Topleute um sich und bekommt die Vorlagen quasi auf dem Silbertablett, aber er macht die Tore dann auch, das schätze ich so an ihm“, schwärmt FSV-Coach Roger Reitschmidt geradezu und weiß auch warum der 24-Jährige so erfolgreich ist: „Felix ist entschlossen, torgeil und weiß, wo die Kiste steht.“

„Roger Reitschmidt gibt mir persönlich sehr viel Selbstvertrauen, besonders, wenn ich mal zwei Spiele schlecht spiele, redet er mich wieder stark“, gibt Erben die Komplimente zurück, zumal er weiß, dass er „nach vorne alle Freiheiten hat“. Was bedeutet, für die Abwehraufgaben sind andere zuständig. „Er ist manchmal etwas zu egoistisch vor dem gegnerischen Tor“, kritisiert der FSV-Coach, der allerdings auch weiß, „ein guter Stürmer braucht das“. Und ein besseres Argument als 30 Tore gibt es dafür sicher nicht.

Erben wollte seit seiner Jugendzeit beim VfB 1900 Gießen Stürmer sein. Der BWL-Student führt das auf das „Vorbild Vater“ zurück, denn Papa Stephan war in den 80er-Jahren ein erfolgreicher Angreifer – ebenfalls in Fernwald. Bruder Daniel dagegen, der zurzeit beim Liga- und Titelkonkurrenten SG Kinzenbach spielt, ist im Laufe der Karriere in die Abwehr gewechselt. Die beiden sind nicht nur auf dem Fußballfeld schnell unterwegs, sondern nehmen auch schon mal in einem PS-starken Boliden hobbymäßig bei Autorennen teil.

Der Goalgetter, der zuvor in Fernwald, Stadtallendorf und bei der TSG Wieseck gekickt hat, bleibt den Fernwäldern nach seiner Vertragsverlängerung zwei weitere Jahre erhalten. „Ich bin froh und stolz beim FSV zu sein“, schätzt er das „Topverhältnis innerhalb der Mannschaft“ beim ehemaligen Oberligisten, der nach dem freiwilligen Rückzug in die Kreisoberliga jetzt den zweiten Aufstieg in Folge vor Augen hat. Aber der Meistertitel ist für Erben trotz der hochkarätigen Besetzung kein Selbstläufer. „Bei uns erwartet jeder nur Siege, dabei können die anderen Mannschaften auch spielen, obwohl sie sich gegen uns vorwiegend hinten reinstellen und oft gar kein Tor schießen wollen, nur unbedingt die Null halten“, relativiert der Angreifer die Favoritenstellung seines Teams, das nicht zuletzt wegen der 30 Tore von Erben sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger VfB Marburg hat.



Aufrufe: 024.3.2017, 08:00 Uhr
Rolf Birkhölzer (Gießener Anzeiger)Autor