2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Trainer Ingo Wassum kann mit der FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach nach grandioser Aufholjagd den Klassenerhalt in der Kreisoberliga schaffen.
Trainer Ingo Wassum kann mit der FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach nach grandioser Aufholjagd den Klassenerhalt in der Kreisoberliga schaffen.

"Mit uns hatte keiner mehr gerechnet"

KOL HOCHTAUNUS: +++ Weilnau/Weilrod/Steinfischbach kann Klassenerhalt nach toller Rückrunde aus eigener Kraft schaffen +++ Trainer Ingo Wassum im Interview +++

WEILROD . Mit einer tollen Erfolgsserie und nur einer Niederlage im Jahr 2017 hat Fußball-Kreisoberligist FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach nach der Winterpause 24 von 33 möglichen Punkten und einen Nichtabstiegsplatz erobert. Trotz dieser glänzenden Aufholjagd hat die Mannschaft von Trainer Ingo Wassum den Klassenerhalt am vorletzten Saisonspieltag noch nicht geschafft. Es sind nur drei Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang. Nun steht steht mit dem Gastspiel beim Tabellenzweiten FV Stierstadt noch eine ganz hohe Hürde auf dem Programm. Im Gespräch mit dem Usinger Anzeiger schilderte der FSG-Coach die Stimmung bei der „Mannschaft der Rückrunde.“

Wie sehr zehrt es an den Nerven, wenn man 24 von 33 möglichen Punkten holt und der Klassenerhalt trotzdem noch nicht gesichert ist?

Wir sind da relativ entspannt. Angesichts der Ausfälle stellt sich die Mannschaft bei uns jede Woche von selbst auf. Da gibt es keinen Konkurrenzkampf, sondern haben alle nur das Ziel, am Sonntag das Bestmögliche auf den Platz zu bringen. Das Training ist da zweitrangig. Mit der Situation gehen wir locker um, denn nach der Vorrunde waren wir ja schon weg. Wir wollen auf dieser Welle bleiben und haben das bis auf das Spiel bei Eintracht Oberursel hinbekommen. Wir wissen, was auf uns noch zukommt.

Vergangene Woche hatten Sie sich im Gastspiel bei der Spvgg 05/99 Bomber Bad Homburg nichts ausgerechnet und dennoch einen Sieg geholt. Kann das auch in Stierstadt gelingen?

In Bad Homburg kam uns der Platz entgegen. Der große Rasenplatz war ein klarer Vorteil für uns, denn da konnten wir unser Spiel aufziehen. Ich denke, wir müssen uns diesmal wieder auf Kunstrasen einstellen und werden alle Schuhe mitnehmen. Wir müssen auf jeden Fall punkten, denn wir können uns auf niemanden verlassen. Man sieht das an den letzten unerklärlichen Ergebnissen, aber das spornt uns nur an. Wir sind gefestigt. Zum Rückrundenstart hatten wir das Ziel, am letzten Spieltag noch die Chance auf das Erreichen des Relegationsplatzes zu haben. Das haben wir geschafft.

Die Mannschaft hat alles in der eigenen Hand. Erhöht das den Druck oder wächst das Team über sich hinaus?

Ich hoffe, dass wir dadurch über uns hinauswachsen. Mit uns hatte doch keiner mehr gerechnet. Das ist Ansporn und kein Druck. In Bad Homburg haben wir 100 Prozent dagegengehalten. Wenn wir entscheidende Konter setzen können, ist gegen jeden Gegner etwas drin. Unsere Motivation ist, es aus eigener Kraft zu schaffen.

Im Falle des Klassenerhalts schreiben Sie Fußballgeschichte im Usinger Land. Haben Sie schon einmal eine solche Aufholjagd erlebt?

Na ja, einige der Jungs hatten schon mal zehn Punkte Vorsprung und den Aufstieg vor Augen und haben es dann doch noch versemmelt. Wir wissen, was passiert, wenn wir nicht 100 Prozent bringen. Bei uns gibt es keinen Jubel. Denn wir haben noch gar nichts erreicht. Es kann jeden Sonntag alles passieren. Wir brauchen 100 Prozent Leistung, um zu gewinnen. Das machen wir.



Aufrufe: 019.5.2017, 18:05 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor