2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Zinn
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Neun Tore und neue Fußballschuhe

ABSCHIED: +++ Abschiedsspiel von Sebastian Meister mit einem Vize-Welmeister +++

Bad Salzschlirf. In Bad Salzschlirf hat am Samstag ein über die Kreisgrenzen hinaus bekannter Fußballer seine sportliche Karriere beendet: Sebastian Meister, seitheriger Libero bei der FSG Wartenberg/Salzschlirf, hat sich im Kreise von Freunden, Bekannten und Wegbegleitern mit einer letzten Partie verabschiedet. „Hier hat 1986, ich war gerade vier Jahre alt, alles angefangen. Mit der F-Jugend habe ich dann meinen Einstieg in Bad Salzschlirf gefunden“, so der sympathische Sportler: „Hier war immer meine sportliche Heimat gewesen, auch wenn ich zwischenzeitlich einmal für drei Jahre beim Gruppenligisten von FV Horas angeheuert hatte. Es war eine lange Zeit, es war eine schöne Zeit, mit Höhen und Tiefen, sportlich mit einigen Auf- jedoch auch Abstiegen verbunden.“

Auch der Zusammenschluss 2013 von Tuspo Bad Salzschlirf und FSG Wartenberg war für ihn ein Meilenstein der Veränderungen. „Aber jetzt ist Schluss, einen Rücktritt vom Rücktritt wird es nicht geben – ab jetzt steht meine Familie im Vordergrund“, werden es Meisters Ehefrau Theresa sowie Lennard und Konrad werden es ihm danken: „Zwei Jungen sind da und ein dritter wird bald folgen, hier werden jetzt die Prioritäten gesetzt, zumal mein Größter, Lennard, sportlich schon in den Startlöchern steht.“

Natürlich gehörte auch sein kurzer Rückblick auf die Karriere dazu. „Ich war sehr früh zum Fußball gekommen und glaubte doch ganz gute Ansätze mitzubringen, um aus mir etwas machen zu können. Mit der Zeit reifte dann aber die Erkenntnis, dass ein Weg nach oben für mich sehr schwer zu erreichen sei, zumal ich auch nicht verschweigen kann, das ich sehr gerne gutes Essen mag“, so seine einleitenden Worte an seine Gäste und Bekannten. Denen versprach er dann ein flottes und spektakuläres Spiel – zumal in unseren Reihen erfahrene 312 Bundesligaspiele stecken.“

„Basti“ hatte sich für den Abschied etwas einfallen lassen und viele ehemalige und noch aktive Spieler aus dem Umland eingeladen, die der Einladung gerne gefolgt waren. Unumstrittener Star war der ehemalige Nationalspieler Sebastian Kehl. Der hatte seinem Freund als Abschiedsgeschenk ein Paar ganz neue, ganz leichte Fußballschuhe mitgebracht, die später dann auch spontan den ersten Einsatz hatten. Kehl trug beim anschließenden Spiel dann die Rückennummer 25. Beim Einkleiden hatte sich Kehls Nummer fünf bereits Janis Lang einverleibt. Der Ex-Nationalspieler nahm es sportlich, denn „die 25 hatte ich als erste Nummer bei meinem Einstieg bei Borussia Dortmund“.

Sebastian Meister und seine Helfer hatten das Umfeld am Sportgelände in Bad Salzschlirf familienfreundlich und kindergerecht hergerichtet mit Wasserspritzen, Parcours, Planschbecken und Rennautos für Kinder und ein Eisauto für alle sorgten dafür. Der große Freundes- und Bekanntenkreis hatte als ersten Essensgang nach dem Abschiedsspiel zunächst ein sehr großes Kuchenbuffet vorbereitet. Anschließend ging es dann beim Nachspiel, beim gemütlichen Teil zu reichlich gekühlten Getränken über.

Zuvor wurde aber vor allem erst einmal die Kondition beim Spiel überprüft. Der 35-jährige „Basti“ hatte für seinen Abschied extra gelbe Trikots (Hausfarbe des Tuspo Bad Salzschlirf) mit der Aufschrift „Basti & Friends“ beflocken lassen. Gegner waren A- und B-Team der FSG Wartenberg/Salzschlirf. Deren Taktik bestand darin, zunächst die erste Mannschaft ins Rennen zu schicken, um die Altstars „müde zu spielen“, damit die zweite Mannschaft dann in der zweiten Halbzeit ein „leichteres Spiel“ hatte. Irgendwie schien die Taktik der FSG dann doch nicht aufzugehen. Und Sebastian Meister war es höchstpersönlich, der nach zehn Minuten einen Konter volley – mit den neuen Schuhen von Sebastian Kehl – unhaltbar versenkte. Dirigiert vom ehemaligen Nationalspieler legten die „Altstars“ weiter nach, auch wenn der Halbzeitstand von 3:2 noch recht knapp war. Dieser dritte Führungstreffer war ebenfalls ein erfolgreicher Abschluss von „Basti“. Am Ende stand ein 6:3-Sieg. Der abschließende verdiente Applaus an alle Aktiven war ihnen gegönnt – und die heimische Fußballwelt hatte einen verdienten Spieler weniger.



Aufrufe: 023.7.2017, 21:00 Uhr
Hartwig Zinn (Lauterbacher Anzeiger)Autor