2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Sehr oft die Hacken der gegnerischen Stürmer (vorne Stefan Kirsch von der SG Ulstertal) sahen die Wartenberg/Salzschlirfer Niklas Möller, Jonas Kaspar und Nicolas Kaspar (von links) und Co. in der vergangenen Spielzeit. 	Foto: Zinn
Sehr oft die Hacken der gegnerischen Stürmer (vorne Stefan Kirsch von der SG Ulstertal) sahen die Wartenberg/Salzschlirfer Niklas Möller, Jonas Kaspar und Nicolas Kaspar (von links) und Co. in der vergangenen Spielzeit. Foto: Zinn

Gute Ansätze reichen nicht für Klassenerhalt

KOL FULDA MITTE: +++ Saisonbilanz der FSG Wartenberg/Bad Salzschlirf +++

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Wartenberg. „Wenn man als Tabellenletzter, zum Schluss dann auch recht deutlich, absteigt, könnte man meinen, dass eigentlich nichts gut gewesen sein kann. Dem möchte ich aber widersprechen.“ André Wohnig, der am Saisonende bei der FSG Wartenberg/Bad Salzschlirf ausgeschiedene Trainer, will das nur einjährige Gastspiel seines Teams in der Fußball-Kreisoberliga Fulda Mitte nicht als totalen Reinfall verstanden wissen.

Die Gründe, weswegen es nach dem Aufstieg nicht mit dem angestrebten Klassenerhalt klappte, sind vielschichtig. Während andere Neulinge ihren Kader vor der Saison aufpeppten, musste die über die Relegation aufgestiegene FSG vor der Runde einige Abgänge verkraften. Diese zu kompensieren war – trotz guter Kameradschaft und einem starken Zusammenhalt im Team – nicht immer möglich. Im Endeffekt fehlte dem Kader des Tabellenletzten ein wenig die Qualität. „Uns hat bis auf die SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach und die SG Steinau/Steinhaus keine Mannschaft abgeschossen und wir konnten in allen anderen Spielen eigentlich auch gut mithalten konnten. Allerdings gibt es dafür keine Punkte“, blickt Wohnig zurück.

Sehr gut sei über die gesamte Saison die Trainingsbeteiligung gewesen, auch wenn diese zum Schluss hin durch Verletzungen einiger Spieler etwas gelitten hat. Den Willen, alles zu geben, mochte der nach Ilbeshausen wechselnde Coach seinem Team nie absprechen. Selbst als der Abstieg feststand, ließen sich die Kicker der Spielgemeinschaft nicht hängen.

Die Entwicklung junger Spieler wie Jonas Treidler, Moritz Kolb und Simon Möller ging voran und womöglich kann die FSG trotz des Wiederabstiegs von den in der Kreisoberliga gegen starke Gegner gesammelten Erfahrungen alsbald profitieren. „Ein weiterer positiver Aspekt war die Unterstützung durch die A-Junioren-Spieler am Ende der Saison, da wir in dieser Phase aufgrund von Verletzungen Schwierigkeiten hatten, überhaupt eine Mannschaft zu stellen“, so André Wohnig. Positiv hervorheben möchte der Übungsleiter in seiner Saisonbilanz die Ruhe und Einigkeit im direkten Umfeld der Mannschaft: „Gerade die Abteilungsleiter, die für die sportlichen Belange verantwortlich sind, wussten die Lage jederzeit entsprechend einzuschätzen und zu bewerten. Hier möchte ich besonders Walter Rößler erwähnen, der wirklich Tag und Nacht für das Team und mich im Einsatz war. Aber auch allen anderen Helfern möchte ich hier nochmal meinen Dank aussprechen.“

Klar, der Abstieg wurmte im Endeffekt alle – auch André Wohnig: „Ich hatte schon damit gerechnet, dass wir wenigstens zehn Spiele für uns entscheiden können.“ Vier Siege weniger sind es geworden – zu wenig für den Klassenerhalt. Auch die 81 Gegentreffer waren eine abstiegsreife Marke. Überschattet wurde die Saison von den schweren Verletzungen von Nico Kaspar und Emanuel Grund. Der 2:1-Überraschungserfolg gegen das Spitzenteam FT-Fulda, die reife Leistung beim 3:1-Sieg in Burghaun, aber auch die guten Auftritte beim torlosen Auftakt gegen die SG Michelsrombach/Rudolphshahn waren für Trainer Wohnig die Höhepunkte der Saison. Dass es gegen den späteren Aufsteiger SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach zwei heftige Klatschen gab, wird dem Coach eher in schlechter Erinnerung bleiben.

Einen Spieler der Saison möchte André Wohnig nicht hervorheben. Vielmehr zeichne seine nun Ex-Mannschaft Geschlossenheit und Zusammenhalt aus. „Gerade die Aufnahme, Integration und Entwicklung der jungen Spieler und auch von teilweise zehn Flüchtlingen ist ein Merkmal dieser Mannschaft. Spieler wie Patrice Möller, Jonas Kaspar und Niki Möller fahren unzählige Kilometer um zwischen zwei Schichten im Polizeidienst, um mal eben schnell ein Fußballspiel für die FSG zu bestreiten. Ich denke das charakterisiert die Mannschaft am besten“, erläutert Wohnig.

Dankbarer Ex-Coach

Insgesamt fünf Jahre fungierte er bei der FSG Wartenberg als Trainer, viele gute Erinnerungen nimmt André Wohnig mit und freut sich auf eine neue Herausforderung als künftiger Trainer des A-Ligisten TSV Ilbeshausen. „Ich konnte in dieser Zeit viel als Trainer und Mensch dazu lernen, durfte zwei Vereine zusammenführen, konnte in Ruhe mit jungen Spielern arbeiten und durfte viele großartige Menschen kennenlernen. Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals bei der FSG Wartenberg/Bad Salzschlirf für eine tolle Zeit bedanken und wünsche ihnen für die kommende Saison – bis auf zwei Spiele – viel Erfolg. Dem zukünftigen Trainer Boris Loch, kann ich versichern, dass er eine gute Mannschaft, beste Trainingsbedingungen und ein engagiertes Team übernehmen wird“, so André Wohnig abschließend.



Aufrufe: 023.6.2017, 08:00 Uhr
Lauterbacher AnzeigerAutor