2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Die Mannschaft der FSG Lollar/Staufenberg jubelt über den Aufstieg in die Kreisoberliga Süd.  	Foto: Raab
Die Mannschaft der FSG Lollar/Staufenberg jubelt über den Aufstieg in die Kreisoberliga Süd. Foto: Raab

Offensive als »Herzstück«

KLA/KOL GIESSEN: +++ Lollar/Staufenberg kehrt trotz personellen Umbruchs in Kreisoberliga zurück +++

giessen . Auf den letzten Drücker hat die FSG Lollar/Staufenberg doch noch den Sprung in die Kreisoberliga geschafft. Das letzte Relegationsspiel mit dem furiosen 5:1-Erfolg in Hattendorf ließ die Truppe von Coach Oliver Hoffmann auf Platz zwei klettern, der nach dem Aufstieg der Watzenborner Reserve in die Gruppenliga auch für Lollar zum Klassensprung reichte. Es war ein schwerer Weg, den die FSG auf dem Weg zur Kreisoberliga-Rückkehr nach zweijähriger Abstinenz zurücklegen musste.

Anfang April endete das Spitzenspiel zwischen Spitzenreiter Lang-Göns und der FSG 1:1. Lollar hatte damals als Zweiter zehn Punkte Vorsprung auf Rang drei und erst zwei Niederlagen kassiert. Zumindest die Relegation schien ungefährdet. Statt aber souverän diesen Platz frühzeitig in trockene Tücher zu bringen, ging das große Zittern los. Es folgten vier Niederlagen. Parallel eilte die FSG Wettenberg von Sieg zu Sieg und verkürzte damit kontinuierlich den Abstand auf die Staufenberger. Erst am vorletzten Spieltag meißelte die FSG mit einem 1:1 über Besa den Relegationsplatz in Stein.

Bis heute ist diese Talfahrt für Trainer Hoffmann unerklärlich. „Das war schon eine haarige Situation für uns, das darf man nicht so einfach wegwischen. Aber der gesamte Verein hat in dieser Zeit Ruhe bewahrt. Da muss ich dem Vorstand ein Kompliment machen. Niemand hat am großen Rad gedreht.“ Stattdessen versuchte der erfahrene Übungsleiter, der in 20 Jahren als Trainer in der Wetterau dreimal aufgestiegen ist, an ein paar Stellschrauben zu drehen und das Team in dieser Phase „irgendwie durchzubringen“. Noch unerklärlicher wird dieser Bruch, wenn Hoffmann auf die Saison bis zu diesem tristen April zurückblickt. „Wir haben im letzten Sommer einen massiven Umbruch vollzogen und zudem viel auf junge Eigengewächse gesetzt. Deshalb haben wir bewusst keinen Druck auf das Team aufgebaut“, so Hoffmann. Umso erstaunlicher, dass sich die Truppe nach zehn Zu- und 18 Abgängen, darunter zwei Keeper, von Beginn an sehr stabil präsentierte. Auch die beiden Niederlagen gegen Utphe (3:5) und Lang-Göns (2:3) steckte das Team weg. „Die Jungs haben sich von den Niederlagen unbeeindruckt gezeigt und weiter unbeschwert aufgespielt. Das ist für mich das Hauptmerkmal unseres Erfolges, den ich so nach dem Umbruch nicht erwartet hatte.“

Vor dem entscheidenden Relegationsspiel in Hattendorf versuchte Hoffmann diese Lockerheit wieder zu wecken. „Gegen Leihgestern waren wir verkrampft. Diese Spannung habe ich im Training danach versucht rauszunehmen“ – mit Erfolg. Gerade Youngster Hakan Güngör, der auch noch für die A-Junioren spielen könnte, trumpfte mit drei Toren und einer Vorlage groß auf. Überhaupt sei die Offensive um Torschützenkönig Alparslan Bingöl, Jan Lynker, Routinier Haydar Kilinc und Güngör das „Herzstück“ des Teams. So fielen auch die anhaltenden Probleme auf der Torwartposition nicht allzu sehr ins Gewicht.

Für Hoffmann ist der Aufstieg gleichzeitig ein idealer Punkt, um „an den Schreibtisch“ zu wechseln. „Als erfahrener Trainer war ich zum richtigen Zeitpunkt da, um den Umbruch einzuleiten. Aber mein Platz ist nun woanders. Es müssen jüngere Leute ran.“ Deshalb übernimmt Hoffmann den Posten des FSG-Abteilungsleiters. Als neuer Spielertrainer wird Mehmet Akci die Mannschaft übernehmen.



Aufrufe: 014.6.2017, 08:00 Uhr
Tim Georg (Gießener Anzeiger)Autor