In den zurückliegenden beiden Runden durften jeweils die Ostallgäuer jubeln. 2014 holte sich die SpVgg Kaufbeuren den begehrten Titel, zwölf Monate später triumphierte der Stadtrivale BSK Olympia Neugablonz. Beide Male war Alexander Günter mit dabei und durfte sowohl mit seinem Ex-Klub als auch dem aktuellen Verein die Meisterschaft feiern. Gelingt ihm nun sogar der ganz persönliche Hattrick? „Das Ziel ist erst einmal die Endrundenteilnahme“, gibt sich der 28-Jährige einerseits bescheiden, andererseits sagt er aber auch deutlich: „Mir fehlt in der Halle nur noch der bayerische Titel.“
Der torgefährliche Offensivspieler – in der Bezirksliga Süd führt er mit 17 Treffern zur Winterpause die Torjägerliste an und bekam bei der schwäbischen Endrunde 2015 den Ehrenpreis des besten Schützen – ist ein Neugablonzer Erfolgsbaustein, aber längst nicht der einzige. Warum seit der Umstellung vom klassischen Hallenfußball mit Rundumbande auf die vom Verband geforderte Variante Futsal gerade die Ostallgäuer eine so gute Rolle bei der „Schwäbischen“ spielen, kann Alexander Günter leicht erklären: „Futsal hat bei uns einen hohen Stellenwert. Wir treffen uns schon seit Jahren auch außerhalb des regulären Trainingsbetriebs mit Spielern anderer Klubs und nehmen in der Besetzung sogar an Hobbyturnieren teil.“
Günter hat sich mit der vom Weltverband Fifa propagierten Version des Hallenfußballs im Rahmen seines Lehramtsstudiums intensiver beschäftigt und sieht insbesondere für die Jugendarbeit viele Vorteile: „Die Kinder können den schwereren Ball bis zu einer Sekunde schneller kontrollieren.“ Der DFB wird künftig sogar eine eigene Futsal-Nationalmannschaft ins Rennen schicken, dass aber schwäbische Amateurkicker dafür nominiert werden, ist eher unwahrscheinlich. Denn einerseits dient die Hallenmeisterschaft der Überbrückung der Winterpause, andererseits ist das in Schwaben praktizierte Spiel in seiner Ausprägung mit dem richtigen „Futsal“ nicht zu vergleichen. Was auch Günter festgestellt hat: „Ich habe mich mal beim Futsal-Bayernligisten TSV Neuried umgeschaut und festgestellt, dass wir von deren Spielweise noch ganz weit entfernt sind.“ Was auch kein Wunder ist, denn diese Spieler sind fast ausschließlich in der Halle aktiv.
Bei den schwäbischen Titelkämpfen 2016 fehlen wieder einige große Namen. So haben beispielsweise die Regionalligisten FC Augsburg II und FV Illertissen, der Bayernligist FC Pipinsried oder der zweifache bayerische Hallenmeister TSV Aindling auf eine Teilnahme verzichtet. Nicht nur deswegen ist ein neuer Zuschauerrekord utopisch, andererseits bleibt Schwaben im Freistaat nach wie vor die Hallenhochburg schlechthin. Nirgendwo sonst sind die offiziellen Turniere so gut besucht wie im Bezirk – und die Qualifikation für die Endrunde 2016 ist für alle 54 teilnehmenden Mannschaften allemal ein lohnenswertes Ziel.
Die Vorrundengruppen samt Turnierplan gibt es hier...