2024-06-14T06:55:53.576Z

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Strahlende Gesicherter bei der feierlichen Schlüsselübergabe. Foto: Lörz
Strahlende Gesicherter bei der feierlichen Schlüsselübergabe. Foto: Lörz

"Fröhliches Miteinander steht im Vordergrund"

Eröffnung des "Anpfiff ins Leben"-Pavillon +++ Bewegungsförderung für Amputierte

In einem feierlichen Rahmen wurde am Samstag der neue "Anpfiff ins Leben"-Pavillon in Hoffenheim eröffnet. Ein Sport- und Aktionstag, bei dem sich die rund 500 Besucher ein Bild von den neuen Räumlichkeiten machen konnten, rundete den Rahmen ab.

"Ich freue mich, dass der Pavillon nun mit Leben gefüllt wird für Menschen in jedem Alter mit und ohne Behinderung", sagte Anton Nagl, 1. Vorsitzender von Anpfiff ins Leben e.V., in seiner emotionalen Eröffnungsrede, "es erfüllt mich mit Stolz und tiefer Dankbarkeit, dass ich heute den Pavillon der Öffentlichkeit übergeben kann." Bewegung, Lernen, Werken, Kochen, Musik und Naturerlebnisse sind die Bausteine des generationenübergreifenden Programms. Zudem ist die Bewegungsförderung für Amputierte von "Anpfiff ins Leben" künftig in dem Sinsheimer Stadtteil neben der Schule am großen Wald angesiedelt.

"Es muss unbeschwert zugehen, das fröhliche Miteinander steht im Vordergrund", hob Dietmar Hopp in seiner Rede hervor. Dabei verwendete er auch das so oft gehörte Wort – Inklusion. Menschen mit Behinderung dürfen nicht ausgegrenzt werden. Die neue Bewegungs- und Begegnungsstätte in Hoffenheim ist dafür bundesweit ein Vorreiter, indem sie Generationen sowie Menschen mit und ohne Behinderung verbindet.

Gesellschaftliches Kleinod für die Stadt Sinsheim

Vor eineinhalb Jahren haben die Verantwortlichen um Nagl ihre Idee der Stadt Sinsheim vorgetragen und damit offene Türen eingerannt. "Nach diesem Gespräch haben wir sofort gesagt, dass wir das machen", erklärte Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht, "das ist für unsere Stadt eine besondere Bereicherung und ein gesellschaftliches Kleinod." Im Gemeinderat gab es ebenfalls Zustimmung in Form der notwendigen Mehrheit, womit die Beteiligung der Stadt in Höhe von 150 000 Euro an den Baukosten sowie den laufenden Aufwendungen für Pflege und Instandhaltung der Räumlichkeiten genehmigt war. Die Dietmar Hopp Stiftung hat 750 000 Euro investiert und "Anpfiff ins Leben" stellt als künftiger Betreiber qualifiziertes Fachpersonal in Voll- und Teilzeit zur Verfügung. 16 Übernachtungsmöglichkeiten sind vor allem für diejenigen von Vorteil, die eine weite Anreise haben und häufig über das Wochenende zum Trainieren kommen.


Großer Andrang beim Tag der offenen Tür. Foto: Lörz

Einer der Mitarbeiter von "Anpfiff" ist der Auszubildende Jochen Wier, der nach einem Unfall beide Füße und einen Arm verloren hat. Trotz dieses tragischen Schicksalsschlags zeigt der junge Mann auf beeindruckende Art und Weise wie positiv er damit umgeht, "ich versuche mich an den Dingen zu erfreuen, die es wert sind und probiere immer die Grenzen aus, die man sich selbst stellt." Im Laufe des Tages war Wier wie viele andere auch daran beteiligt, den Besuchern einen Überblick über die zahlreichen sportlichen Betätigungen von Sitzvolleyball über Amputierten-Fußball bis zum Fitnesstraining zu geben, die im Pavillon aber auch in der angrenzenden Sporthalle vorhanden sind.

Aufrufe: 027.4.2015, 16:00 Uhr
bzAutor