2024-04-24T07:17:49.752Z

Vereinsnachrichten
SSV-Gastspieler Ondrej Brusch (links, bisher Lok Leipzig) versetzt hier den Dettinger Alexander Bez (rechts). Brusch gelang gestern ein Treffer beim 3:2-Sieg.
SSV-Gastspieler Ondrej Brusch (links, bisher Lok Leipzig) versetzt hier den Dettinger Alexander Bez (rechts). Brusch gelang gestern ein Treffer beim 3:2-Sieg.
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Frische fehlt total

TSV Dettingen/R. - SSV Reutlingen 2:3

Das war kein Auftritt wie aus dem Lehrbuch: Der ambitionierte Fußball-Oberligist SSV Reutlingen mühte sich gestern Abend zu einem 3:2-Testspielsieg beim Bezirksligisten TSV Dettingen/Rottenburg.

Drei Spielklassen liegen zwischen dem fünftklassigen Oberligisten SSV Reutlingen Fußball und dem Tabellenfünften der vergangenen Saison in der achtklassigen Bezirksliga Alb, dem TSV Dettingen/Rottenburg. Gestern Abend im Rottenburger Stadtteil war davon wenig zu sehen. Die schwarz-gelben Hausherren machten den rotgedressten Reutlingern durchaus zu schaffen, doch SSV-Trainer Georgi Donkov wusste, warum der ambitionierte Oberligist nicht glänzen konnte: "Uns hat die Frische gänzlich gefehlt. Meine Mannschaft musste noch am Mittwochvormittag eine harte Trainingseinheit absolvieren. Aber zwei Gegentore bei einem Bezirksligisten ärgern mich natürlich dennoch."

Keine Frage: Die Beine waren gestern schwer. Am Dienstag hatten die Achalmstädter sogar zwei Mal trainiert. Dabei schien sich nach 28 Minuten eine klare Sache anzukündigen: Der aus Großaspach verpflichtete Neuzugang Sebastian Gleissner per 18-Meter-Linksschuss (22.) und Gastspieler Ondrej Brusch (zuletzt beim Nordost-Oberligisten 1. FC Lokomotive Leipzig) hatten die Oberligaelf erwartungsgemäß in Führung geschossen. Ein Abwehrfehler ließ die Dettinger freilich herankommen, Daniel Schnell verkürzte in der 29. Minute. Der Ex-Aalener Magnus Haas erhöhte zwar per Kopf nach Eckball von Gleissner in der 31. Minute auf 1:3, aber Mario Martin verkürzte bereits in der 34. Minute für die Rottenburger Vorstädter zum 2:3-Endstand - in den restlichen 56 Minuten fielen vor 350 Augenzeugen keine Tore mehr im Konrad-Ulmer-Stadion.

In Sachen neue Personalien tat sich bis gestern auch nicht mehr viel beim Kreuzeicheklub: Der Bosnier Anel Hodzic, der über eine Woche lang im Training und bei Testspielen in Augenschein genommen wurde, wird nicht verpflichtet. "Das Thema hat sich erledigt", sagte SSV-Cheftrainer Georgi Donkov. Der frühere Akteur von Wacker Burghausen und Wattenscheid 09 II ist bereits wieder abgereist.

Ob der Brasilianer Gabriel Alleoni einen Vertrag erhält, scheint noch fraglich. Der Stürmer ist derzeit nicht hundertprozentig fit und hat seit April noch kein Pflichtspiel bestritten, überzeugte aber zuletzt in den Testspielen. Über seine Verpflichtung rätselt man, am Sonntag fällt die Entscheidung.

Ebenso fraglich ist Timo Todzi, der bisher für den FC St. Gallen II in der dritthöchsten Spielklasse der Schweiz am Ball war. Gestern fehlte er jedenfalls im Vormittagstraining, abends beim Testkick ebenso. Achillessehnenprobleme sollen ein Grund für die Abstinenz sein. Einer der gestrigen Torschützen, der Reutlinger Gastspieler und zuletzt für Nordost-Oberligist 1. FC Lokomotive Leipzig auf der linken Außenbahn wirbelnde Linksfüßler Ondrej Brusch, muss sich gleichwohl bis zum Sonntag gedulden, ehe feststeht, ob er nun verpflichtet wird.

Der bisherige 22-Mann-Kader könnte noch auf bis zu 24 Spieler aufgestockt werden, wie gestern SSV-Finanz-Vorsitzender Karl-Heinz Lang bestätigte: "Das entscheidet unsere sportliche Leitung, möglich ist das aber."

Lang berichtete weiter, er spüre eine "Aufbruchstimmung" beim SSV. Selbige freilich haben diverse Herren in den letzten Jahren immer wieder gespürt. Noch ist es zu früh, nachhaltig festzustellen, ob den Gefühlen diesmal echte Wandlungen folgen werden. Der optimistische Lang glaubt an die Kehrtwende nach oben. Man habe einen ehrgeizigen, erfahrenen Trainer mit klaren Vorstellungen und zudem einen Coach, der die richtige Sensibilität zu den Spielern habe. Disziplin und Respekt würden bei dem Deutsch-Bulgaren oben anstehen.

Gestern beim Testspiel im Rottenburger Stadtteil Dettingen fehlte übrigens noch der neue Sportliche Leiter Maurizio Gaudino, der sich derzeit um eine Fußball-Schule in Griechenland kümmert. Sein Partner im wirtschaftlich so gebeutelten Land der Hellenen ist übrigens der neue Sport-1-Chef und deutsche Ex-Nationalspieler Thomas Helmer.

"Maurizio bringt viel Erfahrung mit und zeigt uns die Schwachstellen auf, die wir unbedingt beheben müssen", stellt Lang, der ganz eng mit dem Ex-Nationalspieler in den Gremien zusammenarbeitet, fest.

Eine Erfolgsmeldung gab es dann doch noch gestern Abend: Tom Schiffel wechselt nicht zu Nord-Regionalligist Hamburger SV II, sondern bleibt an der Kreuzeiche.


SSV Reutlingen Fußball: Wohlfahrt (46. Grgic) - M. Frölich, Wiessner, Ricciardi, Maier - Haas, Alleoni (46. Miftari), Gleissner (57. Eiberger), Ubabuike (46. Golinski), Vochatzer (87. Schall).

Aufrufe: 017.7.2015, 15:08 Uhr
Südwestpresse / LEOPOLD FREUDEMANN ALEXANDER MAREIAutor