Friedrichsthaler Fußballerinnen trainieren mit Olympiasiegerin

Die 1,63 Meter große Olympiasiegerin 2016, die im Vergleich zu manch anderen Bundesliga-Spielerinnen wahrlich zierlich ist, hatte ihre Goldmedaille mitgebracht und zog sie gleich bereitwillig aus dem Rucksack. Bei der Erinnerung an Olympia strahlten ihre Augen. "Wann kommt man schon mal nach Rio und ist dann auch noch sportlich so erfolgreich. Das war ein absolutes Highlight für mich", sagte Svenja Huth. Die Medaille hat ihr Papa nachgewogen: 520 Gramm.

SV-Abwehrspielerin Nicole Müller war beeindruckt. "Wir waren alle sehr gespannt auf sie. Es ist super, dass sie zu uns kommt. Sie ist bodenständig und hat eine ruhige Art. Sehr sympathisch", sagte Müller nach dem Kennenlernen. Sie freute sich auf das gemeinsame Training. "Wir wollen zeigen, dass wir auch Fußball spielen können".

Thomas Wjasmin, der schon mehrere Trainertätigkeiten im Kreis ausgeübt, aber zwei Jahre pausiert hatte, will mit seinen Spielerinnen vom SV Friedrichsthal nun in der Kreisliga eine ordentliche Rolle spielen. "Wir haben noch großes Leistungsgefälle, drei Spielerinnen haben noch nie Fußball gespielt. Manche sind nun als junge Mütter wieder eingestiegen. Wir wollen in der Liga vor allem Spaß haben." Dass Svenja Huth am Training teilnimmt, wertet auch er als eine tolle Sache. "Das ist super. Sie ist eine echte Persönlichkeit, sehr nett und natürlich, überhaupt nicht abgehoben."

13 Friedrichsthaler Spielerinnen und die Nationalspielerin nahmen dann das Training bei Nieselregen auf: aufwärmen, Schusstraining mit Tempoanlauf und ein Spiel. Es wird viel gescherzt.

Svenja Huth versucht, sich die Vornamen der Frauen zu merken, es klappt ganz gut. "Wenn du nächsten Donnerstag wieder mitmachst, kannst du alle", meinen die Frauen. "Geht leider nicht", sagt Svenja Huth. "Ich habe heute nur ausnahmsweise trainingsfrei bekommen, um hier sein zu können", berichtet sie. "Für mich ist dieser Termin Neuland. Es hat mir bei euch wirklich Spaß gemacht."

Kurzvita Svenja Huth: U-17-Europameisterin 2008, U-20-Weltmeisterin 2010, Europameisterin 2013, Olympiasiegerin 2016, kam zur Saison 2015/16 vom 1.FFC Frankfurt zu Turbine Potsdam.