2024-05-10T08:19:16.237Z

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Friedrichsfeld holt Titel nach Fehlstart

Der Bezirksligist gewinnt die Voerder Stadtmeisterschaft nach Startschwierigkeiten am Ende durch einen hart erkämpften 5:4-Erfolg im entscheidenden Spiel gegen den SV Spellen, der Zweiter wird. TV Voerde belegt Rang drei.
Als Moderator Gerhard Rademacher den erneuten Triumph der SV 08/29 Friedrichsfeld bei den Voerder Stadtmeisterschaften verkündete, gab es von den oberen Reihen Buh-Rufe. Todernst waren sie nicht gemeint, aber ein Hauch Enttäuschung schwebte schon mit. Das Publikum wollte mal ein anderes Fußball-Team mit dem Pokal in der Hand sehen. Ähnlich wie Kapitän Marvin Prietzel, der mit trotziger Geste den Pokal in Richtung der Buh-Rufer präsentierte, reagierte auch Mark Lanfermann auf den Turnier-Sieg: "Wenn ihn keiner haben will, nehmen wir ihn halt." Der Trainer des Bezirksligisten traf damit den Nagel auf den Kopf, denn der SV Spellen oder auch Ausrichter TV Voerde hatten diesmal die große Chance, den Dauersieger zu stürzen.

Das letzte Spiel des im Modus "jeder gegen jeden" ausgetragenen Turniers war tatsächlich das Endspiel. Nachdem der SV Spellen den Ausrichter mit 3:0, Glückauf Möllen mit 3:1 und auch B-Ligist Yesilyurt mit 2:1 besiegt hatte, hätte dem SVS zum Abschluss ein Unentschieden gegen 08/29 gereicht. Der Bezirksliga-Herbstmeister, der auch Anfang Januar 2014 unterm Dach triumphiert hatte, trat alles andere als meisterlich auf. Dem 2:3-Fehlstart gegen den A-Ligisten TV Voerde folgte ein fast schon peinliches 4:2 gegen Yesilyurt. Gegen GA Möllen stellte Friedrichsfeld den 7:3-Erfolg erst in den Schlussminuten her. "Unsere Leistung war gerade in den ersten Spielen nicht überragend", kommentierte Mark Lanfermann den Auftritt seiner Schützlinge.

Im entscheidenden Spiel gegen Spellen liefen seine Kicker schnell einem 0:2-Rückstand hinterher. Thomas Giesens Doppelpack stellte den Ausgleich her, ehe Marvin Prietzel und wieder Giesen für das 4:2 sorgten. Doch der SVS gab nicht auf und kam durch Sebastian Göhl noch einmal zum Anschluss. Leroy Badou sah daraufhin wegen Meckerns die Rote Karte. Göhl machte es nach Finn Müllers Treffer zum 5:3 erneut spannend. Aber zu mehr als dem 4:5 reichte es nicht mehr.

Gerd Rademacher, Fußball-Fachwart im Stadtsportverband Voerde, freute sich hinterher, "selten ein so ein spannendes Turnier" gesehen zu haben. Denn der stark aufspielende Kreisligist TV Voerde hatte den Krimi erst angeheizt. Letztlich machte das 0:3 gegen Spellen die Titel-Hoffnungen des TVV zunichte. Es war das einzige Zu-Null-Spiel des Turniers, das Ersatztrainer Patrick Frosch aber nicht so schwer im Magen lag wie die Verletzung von Marcel Warmann: "Das ist total bitter für uns."

Warmann verdrehte sich zu Beginn der Begegnung gegen Yesilyurt ohne Fremdeinwirkung das Knie, musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Seine Teamkameraden bezwangen daraufhin Yesilyurt und den Bezirksligisten Glückauf Möllen mit 4:1. Den Titel konnten sie ihrem verletzten Teamkollegen zum Trost nicht mehr schenken. "Gegen Spellen wollten wir zu viel, aber ich bin super stolz auf die Jungs. Vor allem auf die A-Jugendspieler, die hier eigentlich nur hineinschnuppern sollten."

Nicht einmal annähernd stolz war hingegen Thomas Drotboom. Sein Team machte dem Glückauf-Trainer klar, dass die Festtage vorbei sind. Es wurde Vorletzter vor dem punktlosen Außenseiter Yesilyurt. "Das geht gar nicht, einfach nur enttäuschend", sagte Drotboom, der dazu auch noch Olcay Dikmen verlor. Der Möllener verletzte sich ebenfalls am Knie. Geknickt nahm Kapitän Mehmet Rustemi die Urkunde von Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann und dem Stadtsportverbands-Vorsitzenden Dieter Ellerbrock entgegen. Das Preisgeld kassierten andere. Auch die Yesilyurt-Kicker gingen mit leeren Händen nach Hause. Der krasse Außenseiter brachte die Favoriten aus Spellen und Friedrichsfeld aber zumindest ins Schwitzen.

Aufrufe: 029.12.2014, 08:17 Uhr
RP / Dominik LothAutor