Früher Platzverweis schockt SSV nicht
Es gibt diese Tage, an denen nichts schief gehen kann. Olaf Blancke, Trainer der Oberliga-Fußballer des SSV Jeddeloh, war sich am Sonnabend ...
sicher: "Dies ist einer dieser Tage." Und er sollte Recht behalten. Nach 90 Minuten konnten seine Schützlinge einen 3:1 (1:1)-Erfolg über den FC Eintracht Northeim feiern und bleiben damit im vierten Heimspiel weiterhin ungeschlagen.
Da war auch längst vergessen, dass die Partie mit einem Paukenschlag begann. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, da zeigte Schiedsrichter Felix Bahr auf den Elfmeterpunkt und Jeddelohs Verteidiger Almir Ziga die Rote Karte. Nach einem Abpraller im SSV-Strafraum blockte der Verteidiger seinen Gegenspieler, der dabei zu Fall kam. Nils Hillemann ließ sich nicht lange bitten und verwandelte den Elfmeter zum 1:0 für die Gäste.
In der Anfangsviertelstunde kam anschließend nur selten ein geordnetes Fußballspiel zusammen. Einzig Dennis Evers im SSV-Gehäuse behielt die Ruhe, als er einen Konter der Gäste mit einer Grätsche unterband. Spätestens als Northeims Kapitän Marcel Braun nach einer Grätsche von hinten in die Beine von Keven Oltmer direkt vor den Trainerbänken ebenfalls mit einer Roten Karte (15. Minute) vom Feld geschickt wurde, hatten sich beide Seiten auf das Schiedsrichtergespann eingeschossen.
Aber dann wurde auch wieder Fußball gespielt. Für den SSV verpasste Shaun Minns mit einem Schuss knapp, auf der anderen Seite rettete Evers erneut mit guter Parade gegen Melvin Zimmermann. Mit zunehmender Spieldauer eroberte sich Jeddeloh aber dann immer mehr Feldvorteile. "Die Jungs haben immer dran geglaubt, die richtige Körpersprache gezeigt und sich in die Partie reingebissen", lobte SSV-Trainer Blancke.
Die Bemühungen der Blau-Weißen wurden schließlich noch vor der Pause belohnt. Zunächst scheiterte Angreifer Julian Bennert in der 39. Minute per Kopf am stark reagierenden Moritz Köhler im Northeim-Tor. Vier Minuten später hieß der Sieger im gleichen Duell dann Bennert. Der Angreifer wurde mit einem Lupfer in den Lauf geschickt. Per Schlenzer ins lange Toreck traf der Angreifer dann zum 1:1.
"Auch im zweiten Durchgang sind wir gut reingekommen", lobte Blancke, der sah, wie erneut Bennert die Jeddeloher zum Jubeln brachte. Erneut hieß der Sieger im ersten Duell Köhler, der einen weiteren Bennert-Kopfball parierte. In der 61. Minute konnte aber auch er den Rückstand nicht verhindern. Nach einem Laufduell tauchte Bennert alleine vor Köhler auf, der den Schuss zwar noch berührte, aber das Spielgerät nicht entscheidend abwehren konnte.
Für die Jeddeloher, die mutig weiter nach vorne spielten, ergaben sich nun weitere gute Möglichkeiten, die meist zu umständlich ausgespielt wurden. So mussten die Anhänger der Blau-Weißen bis in die 84. Minute zittern, ehe der eingewechselte Ansgar Schnabel für die Entscheidung sorgte. Nach einer Flanke von Carsten Harings stieg der Routinier am Höchsten und köpfte den Ball zum 3:1-Endstand in die Maschen. "Ein letztlich verdienter Sieg. Wir sind trotz des frühen Rückstands für unsere offensive Spielweise selbst in Unterzahl belohnt worden", zog Blancke ein zufriedenes Resümee.