2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Ist über die Vorgänge beim SC Ichenhausen stets gut informiert: Markus Riesenegger, Abteilungsleiter des Derby-Gastgebers FC Gundelfingen.	F.: Walter Brugger
Ist über die Vorgänge beim SC Ichenhausen stets gut informiert: Markus Riesenegger, Abteilungsleiter des Derby-Gastgebers FC Gundelfingen. F.: Walter Brugger

Freundschaft ist Freundschaft - auch im Derby

Gundelfingens Abteilungsleiter Riesenegger hegt enge Beziehungen zum SC Ichenhausen +++ Stetiger Wechsel beim TSV Nördlingen +++ Ratlosigkeit in Kaufbeuren

Nach mehr als vier Jahrzehnten stehen sich der FC Gundelfingen und der SC Ichenhausen mal wieder einem Punktspiel gegenüber, doch von übermäßiger Derby-Rivalität ist auf beiden Seiten wenig zu spüren. Man respektiert und achtet sich, was auch mit FCG-Abteilungsleiter Markus Riesenegger zu tun hat. Schon mit einem Remis würde Ichenhausen die Spitze in der Landesliga Südwest verteidigen. Zu den schärfsten Verfolgern zählen der SV Planegg-Krailling und der FV Illertissen II, die sich im direkten Duell gegenüber stehen. Nördlingens Trainer Tobias Luderschmid muss vor dem Auftritt in Oberweikertshofen erneut seine Startelf ändern - und bei der SpVgg Kaufbeuren herrscht vor dem Vergleich mit dem TSV Gersthofen ein wenig Ratlosigkeit angesichts der Gegentorflut.

FC Gundelfingen - SC Ichenhausen (Sa 17:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Für Markus Riesenegger wird das ein ganz besonderes Landesligaspiel. Wenn der Fußball-Abteilungsleiter des FC Gundelfingen miterlebt, wie sich der Liga-Dino gegen den Emporkömmling SC Ichenhausen aus der Affäre zieht, sieht er sich gleichzeitig mit seiner eigenen sportlichen Geschichte konfrontiert. Von 2004 bis 2007 war Riesenegger Trainer der Königsblauen. Anschließend ging er zu den Grün-Weißen und blieb – zunächst als Sportlicher Leiter, seit Oktober 2011 dann als Spartenchef.
Auch wenn das Ende am Hindenburgpark suboptimal war (Abstieg in die Kreisliga): Riesenegger denkt gerne an seine Zeit beim SCI zurück. „Es waren drei höchst intensive Jahre mit fünf Relegationsspielen“, erinnert sich der damalige Coach der Königsblauen. Es war seine bislang letzte Station als Übungsleiter; seit er beim FCG angefangen hat, ist der in Ettenbeuren lebende Riesenegger erfolgreicher Funktionär.
Die Entwicklung über die Jahre sowie die jüngsten sportlichen Erfolge seines früheren Vereins hat Riesenegger aufmerksam verfolgt. Dass der Aufsteiger 13 von 15 möglichen Punkten geholt hat und an der Liga-Spitze thront, ist aus seiner Perspektive weder Zufall noch Glück. „Die haben in der Vergangenheit vieles richtig gemacht“, lobt er und fügt hinzu: „Ichenhausen hat sich jetzt eine super Voraussetzung für das Derby geschaffen. Sie kommen mit einer enormen Start-Euphorie als Neuling zu einem Verein, der in 34 Jahren etwa 1070 Landesligaspiele absolviert hat.“
Im gleichen Atemzug betont Riesenegger, dass sich die Gastgeber auf ein gewaltiges Stück Arbeit einrichten müssen, wenn sie punkten wollen. Seinen Jungs rät er deshalb dringend: „Wir müssen uns auf unsere immer wieder mal aufblitzenden Stärken besinnen, mit Selbstbewusstsein ins Spiel gehen und vor allem den Gegner respektieren.“
Übersteigerte Rivalität mag und kann Riesenegger am Spielfeldrand nicht an den Tag legen. Dazu hat er viel zu enge Bindungen an den Gastverein und vor allem zu dessen Abteilungsleiter Rudi Schiller. „Ich habe ihn bei meinem Antritt in Ichenhausen 2004 kennengelernt und besitze bis zum heutigen Tag ein Topverhältnis zu ihm“, sagt der FCG-Spartenchef. Riesenegger erzählt weiter, dass die beiden Funktionäre immer wieder gemeinsam zu Spielgruppentagungen fahren, sich regelmäßig über den Fußball in der Region austauschen und sich auch abseits des Sports hervorragend verstehen. „Ich freue mich für den Verein und besonders für Rudi Schiller, dass er jetzt den Erfolg erntet“, betont Riesenegger.
Doch nun ist die Konstellation eben so, dass sich beide Mannschaften im Punktspiel gegenüberstehen. Früher hätten Fußballer in solchen Situationen formuliert, dass die Freundschaft eben für 90 Minuten pausieren müsse. Riesenegger lehnt diese Wortwahl ab. Für ihn gilt: „Da ruht gar nichts. Freundschaft ist Freundschaft. Sonst wäre es keine.“ Genau deshalb wird er auch kein Problem damit haben, sich den Kick Seite an Seite mit Schiller anzuschauen.
Die SCI-Auftritte hat auch Gundelfingens Bernd Scheu aufmerksam verfolgt, doch der 25-jährige Allrounder geht die Aufgabe selbstbewusst an. Schließlich sicherte er seinem FCG unter der Woche den Punkt in Fürstenfeldbruck. Wobei Scheu sogar noch einen zweiten Treffer vor Augen hatte, als er nach Stefan Schimmers Torschuss dem abgefälschten Ball nachsetzte. „Ich habe ihn auf der Torauslinie noch erwischt und habe versucht, den Keeper anzuschießen, damit die Kugel ins Tor springt. Mehr habe ich nicht mehr gesehen.“ Während Scheu gegen die Werbebande hinter dem Tor prallte und sich dabei eine Schnittwunde zuzog, klärte SCF-Schlussmann Felix Thiel unter Mithilfe des Pfostens.
Doch die Szene zeigt, dass in Bernd Scheu noch immer Stürmerblut steckt. Im FCG-Nachwuchs lief er stets als Sturmspitze auf. Doch zuletzt bat er um eine Korrektur seiner Position. „Da werde ich wohl eher als Torwart nominiert“, meinte er mit einem Augenzwinkern. In der Tat lief das FCG-Urgestein, das nur in der Saison 2007/08 einen Abstecher zu seinem Heimatverein VfB Bächingen unternommen hatte, zumeist im Mittelfeld oder in der Abwehr auf. Im Testspiel gegen den SSV Ulm (2:2) feierte Scheu sogar sein Debüt als Innenverteidiger. Für diesen Job kommt er gegen Ichenhausen allerdings kaum in Frage. Nachdem seine Formkurve in den vergangenen Wochen wieder nach oben zeigt, sind wohl eher seine offensiven Qualitäten gefragt.
Schiedsrichter: Thomas Färber (Bärenkeller)


SV Planegg-Krailling - FV Illertissen II (Sa 17:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Innerhalb von vier Tagen bekommt es der FV Illertissen II mit dem zweiten Aufsteiger zu tun. Nach dem Derby gegen den SV Egg (2:2) ist das Team von Trainer Roland Regenbogen beim SV Planegg-Krailling zu Gast. Wie die beiden anderen Liganeulinge Ichenhausen und Egg schlagen sich die Oberbayern in der neuen Umgebung bislang mit Bravour. Nur die etwas schlechtere Tordifferenz trennt sie vom Tabellenzweiten aus dem Illertal. Wie der FVI II hat die Mannschaft aus dem Landkreis München zehn Zähler auf dem Konto.
„Die Aufsteiger haben mehr Potenzial als die Bayernliga-Absteiger“, ist sich Regenbogen sicher. „Das wird wieder ein heißer Tanz“, befürchtet er. Der glatte 2:0-Sieg Planegg-Kraillings gegen die hoch gehandelten Meringer vor einer Woche ist eine deutliche Warnung für den FVI II. Zumal dem SV da zwei wichtige Spieler fehlten. Unverwundbar ist die Mannschaft von der Würm aber nicht. Im Heimspiel gegen Gersthofen verlor sie 2:3. Mit der richtigen Einstellung sind die Illertisser sicher in der Lage, dem SV Planegg-Krailling die Punkte abzunehmen. Regenbogen sieht einen klaren Vorteil für sein Team in dem breiten Kader. Er will mit diesem die kräftezehrenden englischen Wochen ausgleichen.
Schiedsrichter: Kristina Hofbauer (Kläham)


SC Oberweikertshofen - TSV Nördlingen (Sa 17:00)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Oberweikertshofen - 0 Remis - 1 Sieg Nördlingen)
Nördlingens Trainer Tobias Luderschmid konnte in den bisherigen fünf Punktspielen nie zweimal in Folge die gleiche Anfangsformation aufs Feld schicken. Und auch diesmal wird mit Sicherheit eine andere Anfangself auf dem Platz stehen, denn Nico Hensolt weilt (ebenso wie sein verletzter Bruder Daniel) im Urlaub. Zweifellos eine Schwächung der Innenverteidigung, schließlich stand Nico Hensolt in allen fünf Spielen in der Startelf. Fehlen wird auch Nico Oefele, der gegen Kaufbeuren schon nach 22 Minuten den Platz verlassen musste. Er fällt aber ohnehin in den nächsten vier Wochen aus, da er sich auf einen Ironman-Wettbewerb Anfang September in Österreich vorbereiten möchte.
Seine Einsätze rechtfertigte Sven Rotzer in den letzten Spielen. Ballsicher war er schon immer, nun trifft der 21-jährige Leitheimer auch plötzlich ins Schwarze. In der gesamten letzten Saison steuerte er nur insgesamt zwei Treffer bei, in dieser Saison hat er nach fünf Spieltagen schon dreimal eingenetzt.
„Wir müssen nun schauen, dass wir dran bleiben und wollen nicht mit leeren Händen heimfahren. Doch gegen Kaufbeuren haben wir nach einer klaren Leistungssteigerung so gespielt wie wir spielen können“, meint Coach Luderschmid, der nicht nur auf die Hensolt-Zwillinge und auf Oefele verzichten muss, auch Geiß und Julian Brandt haben sich für eine Woche in den Urlaub verabschiedet. Stefan Rieß fehlt wegen Urlaubs noch eine weitere Woche.
„Es fehlen wichtige Spieler, doch Jammern hilft nicht. Der Prozess, das Einspielen voranzutreiben, gestaltet sich so schwieriger“, erklärt Luderschmid. Die Rieser sind übrigens weiterhin auf der Suche nach einem Torwart, da sich nun Jonathan Ziegler verletzt hat. Damit muss beim Punktspielstart der zweiten Mannschaft in Maihingen bereits Standby-Torwart Michael Müller zwischen die Pfosten.
Schiedsrichter: Peter Lehner (Hohenthann)


Oh weh, das schmerzt: Lukas Kessler (links) und sein Trainer Fred Jentzsch (rechts) sind angesichts des verpatzten Saisonauftakts der SpVgg Kaufbeuren ratlos. Heute soll es daheim gegen Gersthofen wieder aufwärtsgehen. F.: Walter Brugger

SpVgg Kaufbeuren - TSV Gersthofen (Sa 18:00)
(Bilanz seit 2001: 1 Sieg Kaufbeuren - 4 Remis - 5 Siege Gersthofen)
Etwas ratlos wirkten am Mittwochabend die Verantwortlichen der SpVgg Kaufbeuren im Rieser Sportpark. Mit 2:5 verlor die SVK in Nördlingen schon das dritte Spiel in der noch jungen Spielzeit deutlich. „Dieses Ergebnis müssen wir erst einmal verdauen“, sagte Kapitän Benjamin Kleiner nach dem Spiel.
Den Grund für die Pleite hatte Trainer Fred Jentzsch schnell parat: „Wir verlieren zu schnell die Kontrolle in unserem Spiel.“ Darüber hinaus fehle ein erfahrener Spieler im zentralen Bereich, so der Übungsleiter weiter. Diese Position hatte in der vergangenen Spielzeit Ali Ünal inne. „Wir werden aber keinem Spieler nachtrauern. Wir haben jede Menge Potenzial in der Mannschaft“, meint Jentzsch.
Aufbauarbeit musste er in den vergangenen Tagen leisten, die Fehler aus der Partie in Nördlingen wurden angesprochen.
Nun geht es gegen den TSV Gersthofen. Der Tabellenzwölfte steht derzeit in der Tabelle mit einem Punkt besser da als die SVK. „Beide Mannschaften stehen unter Druck“, sagt Jentzsch. Man nehme den Gegner ernst. Trotz der Klatsche in Nördlingen bleibt Carsten Schmelz im Tor und bekommt das Vertrauen. Torwart- und Co-Trainer Martin Prediger: „Wir haben nach drei Spieltagen unsere Torhüter getauscht. Durch den beruflichen Ausfall von Bernd Grund hat sich noch keine klare Nummer eins herauskristallisiert.“ Bei einem möglichen Sieg gegen Gersthofen sieht die Lage bei der SVK schon wieder besser aus. Kapitän Benjamin Kleiner: „Wir raufen uns wieder zusammen und wollen die drei Punkte hier behalten.
Wer Anhänger des TSV Gersthofen ist, durchlebt in dieser Saison bislang eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Auftaktniederlage gegen den SV Egg an der Günz folgten zwei unerwartete Siege gegen Planegg-Krailling und Kottern, ehe es am vergangenen Mittwoch eine trostlose 0:3-Heimpleite gegen Ottobeuren setzte. „Wir haben eine junge und unerfahrene Mannschaft. Wir können nicht erwarten, dass sie ihre Leistung die ganze Saison über konstant abrufen kann“, nimmt Trainer Ivan Konjevic seine Spieler in Schutz.
Trotzdem, beim Tabellennachbarn Kaufbeuren möchte er ein anderes Auftreten seiner Elf sehen. „Das wird schwierig, Kaufbeuren spielt auch gegen den Abstieg. Wir müssen an die Leistungen gegen Planegg und Kottern anknüpfen. Wenn uns das gelingt, haben wir auch gute Chancen zu punkten“, sagt Konjevic. Verzichten muss der ehemalige Profi weiterhin auf die verletzten Mark Huckle (Kreuzbandriss) sowie Dejan Mijailovic (Muskelfaserriss).
Schiedsrichter: Florian Neiber (Wasserburg)


Sportfreunde Dinkelsbühl - FC Affing (Sa 18:30)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Zumindest das Übel einer weiteren Niederlage haben die Fußballer des FC Affing abgewendet. Mit einem Unentschieden gegen den SC Oberweikertshofen punkteten sie unter der Woche und verließen die Abstiegsplätze. Die Tabelle beinhaltet nach fünf Spieltagen kaum Aussagekraft, offenbart jedoch, dass die Affinger sich auf einem steinigen Weg befinden. Trainer Klaus Wünsch zeigt sich nach dem 1:1 zufrieden, muss aber einräumen, insgeheim mit einem besseren Saisonstart gerechnet zu haben. „Ich selbst bin schon ernüchtert“, sagt er.
Vor allem die Auftritte in Aindling und Kaufbeuren veranlassen ihn dazu, die ersten Begegnungen kritisch zu beurteilen. Ihre Auswärtsschwäche kann die Mannschaft bei den SF Dinkelsbühl ablegen. Die Mannschaft aus dem fränkisch-schwäbischen Grenzgebiet ist ähnlich schwach in die Spielrunde gestartet wie der FC Affing, steht mit drei Punkten fast am Tabellenende. „Der Gewinner der Partie schießt sich ein wenig frei“, beschreibt Affings Trainer Wünsch die Lage.
Umfangreich hatte er seine Mannschaft vor der Begegnung mit Oberweikertshofen umgebaut, stellte unter anderem Sven Wernberger zwischen die Pfosten. Wenig begeistert war davon die bisherige Nummer eins Florian Riegel. Wünsch zeigt Verständnis, macht jedoch klar, dass es nicht darum gehe, alle Spieler zu machen. Vor der Partie in Dinkelsbühl wird er seine Mannschaft erneut verändern. Kapitän Armin Failer ist nach einem Spiel Sperre wieder spielberechtigt und wird von Anfang an spielen. Auf welcher Position er zum Einsatz kommt, ist hingegen nicht entschieden. Nachdem Daniel Söllner seine Aufgabe als Innenverteidiger solide erledigte, könnte er erneut neben Benjamin Woltmann im Abwehrzentrum spielen. Failer käme dann im defensiven Mittelfeld zum Zug.
Schiedsrichter: Vinzenz Bohmann (JFG Riedberg)


SV Egg an der Günz - SC Fürstenfeldbruck (So 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Drei Spiele in Folge unbesiegt, nur das erste Heimspiel gegen den SV Mering verloren – die Zwischenbilanz für den Liga-Neuling SV Egg kann sich sehen lassen. Am Sonntag kommt nun der immer noch sieglose SC Fürstenfeldbruck an die Günz. Dass die Oberbayern bereits mit dem Rücken zur Wand stehen, aber nicht unterschätzt werden dürfen, stellten sie zuletzt unter Beweis. Dem FV Illertissen II verlangten die Fürstenfeldbrucker bei dessen 3:1-Sieg alles ab.
„Mir ist nicht klar, warum die noch nicht gewonnen haben.“ Eggs Trainer Michael Dreyer hat den kommenden Gegner in Illertissen selbst in Augenschein genommen. In Egg wächst das Selbstbewusstsein von Spiel zu Spiel. Dreyer und seinem Team ist einiges zuzutrauen. Wenn der Aufsteiger von größeren Verletzungsproblemen verschont bleibt, scheint eine Platzierung im oberen Tabellendrittel realistisch. „Ich bin sehr zufrieden, vielleicht werden wir aber auch noch unterschätzt“, sagt Dreyer. Hätte ihm jemand diesen Start in die erste Landesligasaison vorhergesagt, hätte er sofort unterschrieben. Besonders stolz ist er darauf, dass der Erfolg nur mit heimischen Spielern erarbeitet wurde. Dreyer weiß aber auch, dass seiner „Dorfmannschaft“ mit jedem weiteren Sieg der Status des Underdogs abhandenkommt.
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen)


TSV Ottobeuren - SV Mering (So 15:00)
(Bilanz seit 2005: 3 Siege Ottobeuren - 2 Remis - 7 Siege Mering)
Zwei Siege in Folge: Das hat man zu einem solch frühen Zeitpunkt in der der Saison zuletzt in Ottobeuren nicht gesehen. Es geht aber Schlag auf Schlag weiter; im sechsten Spiel innerhalb von drei Wochen kommt der Geheimfavorit aus Mering auf den Galgenberg. Die Elf von Trainerfuchs „Giggs“ Bayer hat sich von der Niederlage im Spitzenspiel gegen Kottern schnell erholt und befindet sich – nach dem Sieg gegen Aindling – wieder voll in der Spur. Vor allem die individuelle Stärke macht oft den Unterschied zu anderen Mannschaften aus. Dem TSV sollte es aber gegen den Angstgegner nicht bange sein, hat man sich doch vor allem im Defensivverhalten wesentlich verbessert. Gleichzeitig wurde das Offensivspiel dadurch präziser. Dies unterstreichen die neun Tore in den vergangenen zwei Spielen. Trainer Bernd Scherer hat bis auf den Kurzurlauber Manuel Schäffler alle Mann an Bord.
„Wir dürfen nicht den Fehler machen, dass wir denken, och wir fahren da mal eben hin und nehmen die drei Punkte mit – das wäre tödlich“, so der 61 Jahre alte Meringer Trainer. Bayer verweist auf das Beispiel Nördlingen. Das hoch eingeschätzte Team aus dem Ries war am vierten Spieltag zu den bis dahin punkt- und torlosen Allgäuern gefahren und wurde mit einer 1:6-Packung wieder nach Hause geschickt. „Ottobeuren hat nach nun zwei Siegen nacheinander sicher Selbstvertrauen getankt und die werden darauf brennen, den dritten Erfolg feiern zu dürfen“, ist sich Bayer sicher. Der Meringer Trainer hat Respekt vor dem Team aus dem Allgäu, bezeichnet den TSV als „geschlossenen Haufen“ und als „zu gut, um abzusteigen.“ Er glaube nicht, dass Ottobeuren am Ende der Saison zu den Teams am Tabellenende zählen wird. Und genau diese Einschätzung will er auch seinen Spielern eindringlich einbläuen.
Am Mittwoch gegen Aindling war Bayer mit der Leistung zufrieden – auch wenn der MSV mal wieder einiges an guten Chancen liegen ließ. Aber immerhin habe man aus einem 0:1 ein 3.1 gemacht und in der Offensive durchaus überzeugt. Doch Bayer war auch ehrlich genug, um einzuräumen, dass defensiv noch Luft nach oben war. „Man darf nicht ausblenden, dass die Aindlinger gut und gerne auch das 2:0 hätten machen können – und dann wäre es ein ganz anderes Spiel geworden“, erklärte er. In Ottobeuren jedenfalls sollen die letzten Unsicherheiten in Defensive abgestellt werden. Allerdings kann Bayer nach wie vor nicht seine Wunschformation aufbieten. Zambak und Lopatkiewicz dürften ebenso sicher nicht mit von der Partie sein, wie der langzeitverletzte Stefan Wiedemann oder Bajram Gocevic, der wegen einer Zahnoperation ausfällt. Fragezeichen stehen noch hinter Torhüter Adrian Wolf, der unter der Woche wegen eines Arbeitsunfalls nicht spielen konnte, und Marcel Pietruska, der gegen Aindling wegen einer starken Prellung fehlte. Bei beiden wird sich im Abschlusstraining entscheiden, ob es für einen Einsatz reicht. Sicher wieder mit dabei ist Manuel Müller, dessen Rot-Sperre abgelaufen ist.
Schiedsrichter: Benjamin Sölch (SV Wilting)


Patrick Modes (rechts) wird dem TSV Aindling gegen das Schlusslicht FC Memmingen II fehlen. F.: Walter Brugger

TSV Aindling - FC Memmingen II (So 18:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Aindling - 1 Remis - 1 Sieg Memmingen)
Wenn eine Saison noch jung ist, kann es schnell gehen in der Tabelle - nach oben wie nach unten. Vor der Fahrt nach Mering durfte der TSV Aindling darauf hoffen, zur Spitzengruppe aufzuschließen. Daraus wurde nichts. Vor dem Heimspiel gegen den FC Memmingen II geht der Blick eher nach unten. Mit einem Sieg könnte man den Platz im Mittelfeld behaupten, ansonsten würde sich die Mannschaft der Gefahrenzone nähern.
Trainer Roland Bahl sieht keinen Grund, seine Leute über Gebühr zu rügen: „Wir haben bei einer guten Mannschaft verloren.“ Das sagt er nicht nur über das 1:3 in Mering, sondern auch über das 0:2 zuvor in Nördlingen. Nun aber gelte es, auf Distanz zu gehen. Auf Distanz zu den Teams im Keller: „Wir sind in der Pflicht, wieder zu punkten. Der Abstand nach hinten ist nicht allzu groß.“
Schwerer als die Niederlage im Süden des Landkreises wiegt für die Aindlinger die Tatsache, dass sich Patrick Modes dort verletzt hat. Es war zwar kein Muskelfaserriss, den er sich acht Minuten vor dem Ende zuzog, wohl aber eine Zerrung, die seinen Einsatz am Sonntag unmöglich macht. Der Coach weiß sehr wohl, was er an der besten Offensivkraft hat: „Der Patrick ist einer, der vorne weggeht, der laufstark ist und die ideale Einstellung mitbringt.“ Nicht umsonst hatte sich der FC Affing lange Zeit intensiv um ihn bemüht.
Damit rückt Alexander Lammer in die Startelf. Dem Neuzugang ist noch anzumerken, dass er Defizite bei der Spielpraxis aufweist. „Ich erwarte keine Wunderdinge von ihm“, sagt Bahl. Aber dieser Angreifer solle so arbeiten wie Modes. Der Kreis der Aindlinger Kicker wird diesmal klein ausfallen, allenfalls drei bis vier Feldspieler werden auf der Bank Platz nehmen. Michael Schäffler dürfte sich Hoffnungen auf einen Einsatz von Anfang an machen, wenn ihm nicht hartnäckige Probleme mit den Zähnen zu schaffen machen würden. Manuel Schweizer ist für eine Woche im Urlaub. Nachdem die Sommerpause so kurz wie nie ausfiel, wird der eine oder andere Kicker während der Saison aus diesem Grund mal fehlen.
Die zweite Mannschaft des FC Memmingen hat sich in diesen Wochen noch nicht mit Ruhm bekleckert. Zwei Punkte und 3:12 Tore – diese Bilanz hat zur Folge, dass die U23 des Regionalligisten das Schlusslicht bildet. Aindlings Bahl wird seinen Schützlingen mit deutlichen Worten klar machen, dass man die Gäste deswegen nicht als Laufkundschaft einstufen darf, die bereitwillig die Punkte abliefert.
Nach der 0:3-Niederlage am Mittwochabend hob FCM-Trainer Andreas Köstner nur den jungen Marcus Herrmann positiv heraus: „So einen Einsatz wünsche ich mir von jedem“. In Aindling erwartet Köstner eine Trotzreaktion und eine erhebliche Leistungssteigerung, auch wenn der Kader eng ist.
Schiedsrichter: Thomas Raßbach (Lehrberg)

Aufrufe: 02.8.2014, 08:01 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor