2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Fünf Spieler ? ein Ball: Viktorias Torhüter Nico Pellatz im Luftkampf gegen die FC-Spieler Jannis Nikolaou (links), Leon Binder (rechts). Lukas Nottbeck (vorne) und Jannik Löhden versuchen zu helfen. Foto Dahmen
Fünf Spieler ? ein Ball: Viktorias Torhüter Nico Pellatz im Luftkampf gegen die FC-Spieler Jannis Nikolaou (links), Leon Binder (rechts). Lukas Nottbeck (vorne) und Jannik Löhden versuchen zu helfen. Foto Dahmen

Freude und Enttäuschung im Topspiel

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Tabellenführer FC Viktoria kassiert im Derby gegen die Kölner U21 kurz vor dem Schlusspfiff das 1:1. So bleibt die Serie der Mannschaft von Trainer Stephan Engels auch im zehnten Spiel in Folge bestehen.

Minuten nach dem Schlusspfiff strahlte der Torschütze immer noch über beide Ohren: Arnold Budimbu, Nachwuchsspieler des 1. FC Köln, berichtete gerade seinen Freunden, wie er der U21 im Derby gegen den FC Viktoria mit seinem Treffer ein 1:1 (0:0) gerettet hatte. „Der Roman hat den Ball mit der Hacke weitergeleitet, und ich hab einfach draufgehalten — und er passte”, gab der 19-Jährige danach zu Protokoll. Auch die Serie seines Teams blieb dadurch erhalten. Mittlerweile zehn Spiele in Folge verließ die Mannschaft von Trainer Stephan Engels nicht mehr als Verlierer das Feld. „Wir haben bis zum Ende gekämpft und sind belohnt worden. Ich denke, der Punkt ist verdient”, resümierte Engels zufrieden.

Bei der Viktoria konnten die Verantwortlichen zwar auch mit dem 1:1 leben. Wer aber bis kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit 1:0 führt, dem ist natürlich auch ein gewisser Grad an Enttäuschung sicher. „Wir haben uns den Ausgleich selbst zuzuschreiben. Wir haben nach dem 1:0 aufgehört, Fußball zu spielen, und dem Gegner keine Aufgaben mehr gestellt”, sagte Trainer Claus-Dieter Wollitz, der im Vergleich zur Vorwoche eine unveränderte Elf aufs Feld schickte. Bei der U21 des FC konnte Kapitän Marius Laux nach überstandener Muskelverletzung spielen. Der gesperrte Stürmer Lucas Cueto saß neben den Lizenzspielern Bard Finne und Yannick Gerhardt lediglich als Unterstützung auf der Tribüne.

Die Viktoria trat zu Beginn vor den 1500 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenführers auf. Die Kölner U 21 produzierte aufgrund des Pressings der Gäste einige Fehler im Spielaufbau. Vor allem Viktorias Stürmer Fatih Candan wirbelte Teile der Kölner Viererkette durcheinander. Doch die erste große Möglichkeit hatte überraschend der FC: Als Linksverteidiger André Wallenborn Viktorias herauseilenden Keeper Nico Pellatz überlupfte, klärte Mike Wunderlich den Ball von der Torlinie. Auf der Gegenseite vergab Candan die beste Chance der Viktoria. Nach einem Eckstoß schoss der Toptorjäger der Liga den Ball zum Entsetzen der mehrheitlichen Viktorias-Fans im Stadion aus einem Meter Entfernung über das Tor (19.). Nur eine Minute später zog sein Teamkollege Wunderlich einen Freistoß knapp neben das Tor. Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann Fahrt auf. Der in den vergangenen Wochen überragende Innenverteidiger Roman Golobart lief Candan einen Ball ab, rutschte dann allerdings leicht aus und servierte Wunderlich den Ball auf dem Silbertablett. Der zweitbeste Torschütze der Viktoria ließ sich nicht zweimal bitten und erzielte mit seinem achten Saisontreffer souverän die Führung (49.) der Gäste. Der FC hätte direkt antworten können, aber Stürmer Fabian Poß wartete bei seiner Riesenchance zu lange. Auf der anderen Seite musste Viktoria einen Rückschlag hinnehmen, als Candan verletzt ausgewechselt werden musste. Der für ihn eingewechselte Timo Röttger hatte anschließend die große Chance, die Partie zu entscheiden: Doch der 29-Jährige schob den Ball neben das Tor (74.).

So lief bereits die 88. Spielminute, als der Ball zu Budimbu gelangte und er mit seinem Treffer den kollektiven Jubel der Kölner Verantwortlichen auslöste. Auch FC-Trainer Stephan Engels ließ sich davon anstecken und raste mit einem provozierenden Gruß Richtung Trainerkollege Wollitz zum Torschützen. „Das gehört sich nicht, und das hat Stephan Engels nicht nötig”, meinte Viktorias Vorstand Sport, Franz Wunderlich, später. Wollitz blieb ob der Provokation zumindest äußerlich gelassen. Es war der emotionale Schlusspunkt einer Partie, die nur in zarten Ansätzen einem Spitzenspiel gerecht wurde. Nur einem war das natürlich egal: dem Torschützen Arnold Budimbu.

Aufrufe: 05.10.2014, 19:36 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BurgerAutor