2024-05-17T14:19:24.476Z

Vereinsnachrichten
Foto: Boris Hempel
Foto: Boris Hempel

"Freialdenhoven gehört in das obere Drittel"

Winnie Hannes peilt in der Fußball-Mittelrheinliga einen Platz unter den ersten Sechs an.

Letzter Spieltag der Fußball-Mittelrheinliga. Borussia Freialdenhoven gelingt nach einer denkbar miserablen Rückrunde eine unerwartet hoher Sieg beim SV Eilendorf. Das 5:0 war mehr als eine kleine Versöhnung für Winnie Hannes. „Die Jungs haben sich gefreut, als wenn sie die Deutsche Meisterschaft geholt hätten.“ Ein eindeutiger Beweis für Freialdenhovens Trainer, dass es stimmt in der Mannschaft.

Das macht Mut und spendet neue Energie für die kommende Saison. Platz 9 ist für Hannes Enttäuschung und Ansporn zugleich: „Das kann nicht unser Anspruch sein“, formuliert der ehemalige Profi. Insgesamt 15 Jahre im Dienste des Klubs, doch statt Abnutzung brennt im 57-Jährigen der Ehrgeiz zu zeigen, dass die vergangene Spielzeit nur ein Ausrutscher war. „Einen Platz unter den Sechs“, peilt die Borussia für die Saison 2015/2016 an. „Freialdenhoven gehört einfach ins obere Drittel.“ Danach sah es auch in der Hinrunde aus. Doch dann kam alles anders. „Wir wurden vom Verletzungspech arg gebeutelt“, beschreibt Hannes. Vor allem der Ausfall von Torjäger Kelly Ajuya (Knorpelschaden) tat der Mannschaft richtig weh. „Seine Tore haben gefehlt, aber obendrein Kelly auch als Typ. Er ist einer, der immer voran geht“, lobt der Trainer seinen Stürmer. „Und die Mannschaft braucht einen Chef auf dem Platz.“ Den könnte die Borussia demnächst wieder haben. „Ich bin zuversichtlich, dass Kelly bei der Saisonvorbereitung dabei ist.“

Aber die Personal-Probleme waren zum Teil auch hausgemacht. „Wir waren auch selbst schuld, da wir in der Winterpause einige, deren Auftreten uns nicht gepasst hatte, haben ziehen lassen.“ Die Folge: Zum Spiel in Brühl etwa reiste Freialdenhoven nur mit elf Spielern an. Opfer der dünnen Spielerdecke wurde auch Co-Trainer Michael Kruskopf. Im Spiel gegen Alfter zog sich der Nothelfer einen Achillessehnenriss zu.

„Wir haben unsere Lektion erhalten und sind gewarnt“, ärgert sich Winnie Hannes. Die Konsequenz: „Wir werden unseren Kader breiter aufstellen.“ Verlassen werden den Klub Tobias Fingerle (Studium in Stuttgart), Olaf Ramm und Arnold Lutete. Vier Neue stehen bereits mit Marvin Schmitz (19/Defensivspieler/SV Rott U 19), Julian Wiersberg (20/Abwehrspieler/FC Niederau), Sven Jansen (24/offensives Mittelfeld/Sparta Gerderath) und Philips Simon (21/Offensivspieler/FC Bergheim 2000) fest. Dazu kommen noch zwei, drei Spieler – und ein guter, erfahrener Innenverteidiger. „Junge Spieler haben wir dann genug. Aber der sollte schon ein paar Jahre älter sein und sofort einschlagen. Wir sind dran.“

Abnutzungserscheinungen fühlt Winnie Hannes auch nach 15 Jahren Freialdenhoven nicht (1999–2003 und 2004–2015). „Ich mach das lange, aber Rolf Imdahl respektive die Familie Imdahl macht das schon viel länger. Wir arbeiten eng und super zusammen, und bis auf die Niederlagen in zwei Mittelrhein-Pokalfinalen haben wir immer erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Wir machen weiter, solange es uns Spaß macht.“ Und zu den Spaßfaktoren würde demnächst ein Platz unter den ersten Sechs, aber keineswegs ein Auftsieg zählen. „Daswäre ein Himmelfahrtskommando. Das geht einfach nicht“, erklärt der 57-Jährige kategorisch. „Wir sind noch richtige Amateure. Aber eine Klasse höher beginnt für mich der Profi-Fußball. Und das können wir weder finanzieren, noch wäre das lukrativ für uns.“

Oben mitzuspielen in der Mittelrheinliga – perfekt für den erfahrenen Trainer. „Mit jungen Fußballern zusammenarbeiten und frische Luft – was willst du mehr“, drückt der ehemalige Nationalspieler seine Zufriedenheit aus. Und von seiner Altersgelassenheit profitieren auch seine Jungs. „Ich bin nicht mehr ganz so verbissen wie früher.“ Und dazu gehört auch eine neue Verbundenheit mit seinen Kickern. Per WhatsApp etwa erreichen den Coach Fotos von Mallorca, wo die Mannschaft sich von den Anstrengungen der Saison erholt. „Und heute hat Kapitän Fabian Jopek obendrein Geburtstag“, erinnerte sich Hannes. „Da wird die Post abgehen!“ Gute Konditionsarbeit zahlt sich eben aus – auch auf Mallorca.

Aufrufe: 015.6.2015, 18:37 Uhr
Bernd Schneiders I AZ/ANAutor