2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

"Freestyle-Fußball ist meine Art zu leben"

Der 22-Jährige Daniel Mikolajek stammt aus dem polnischen Strzelin und gehört zur Weltspitze +++ Nach China besucht er Partnerstadt Straelen

Im Interview erklärt der Freestyler, was seinen Sport ausmacht, wie er dazu gekommen ist und ob man davon leben kann.

Was genau ist denn Freestyle-Fußball überhaupt?

Daniel MikolajekBeim Freestyle-Fußball geht es um Tricks mit dem Ball. Unterschieden wird dabei in vier Kategorien. Einmal zwischen Tricks unter Einsatz des Oberkörpers oder des Unterkörpers. Die dritte Form geschieht im Sitzen, mit den Beinen in der Luft. Außerdem gibt es sogenannte "groundstyles", bei denen sich die Freestyler vom normalen Fußball inspirieren lassen.

Wie haben Sie den Freestyle-Fußball für sich entdeckt?

Mikolajek Mit 16 Jahren habe ich mir ständig Videos von Freestyle-Fußballern auf dem Internetportal "Youtube" angeschaut. So kam ich zu der Begeisterung für den Sport. Über die Jahre habe ich mir dann nach und nach selber einige Tricks beigebracht.

Wie erfolgreich sind Sie damit?

Mikolajek Im vergangenen Jahr wurde ich polnischer Meister, bei der europäischen Meisterschaft schaffte ich es auf Rang zwei, und auf der Weltrangliste belege ich Platz vier.

Wie sieht so ein Wettkampf im Freestyle-Fußball aus?

Mikolajek Das Ganze ist ein bisschen wie ein Breakdance-Battle aufgebaut. Im Einzelkampf treten die Teilnehmer dreimal 30 Sekunden gegeneinander an. Eine Jury entscheidet, wer der bessere Freestyler ist.

Können Sie vom Freestyle-Fußball leben, und ist das zu Ihrem Beruf geworden?

Mikolajek Für mich reicht es. Ich verdiene an jeder Show, die ich veranstalte. Das ist eben meine Art zu leben.

Was gefällt Ihnen besonders an diesem Lebensstil?

Mikolajek Das viele Reisen macht mir Spaß. Zuletzt war ich in China. Dort hatte ich mein bisher größtes Live-Publikum, weil unsere Show im Fernsehen übertragen wurde.

Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor?

Mikolajek Eigentlich habe ich ein Studium in Management abgeschlossen, aber ich denke, zehn Jahre als Fußball-Freestyler sollten noch drin sein.

Wie sieht Ihr Trainings-Alltag aus?

Mikolajek Ich trainiere drei- bis viermal die Woche. Eine Trainingseinheit besteht aus etwa drei Stunden. Da ich nie einen Trainer hatte, muss ich mich allerdings immer selbst motivieren. Was mir meistens nicht schwerfällt.

Was führte Sie nach Straelen?

Mikolajek Da Straelen die Partnerstadt von Strzelin - meiner Heimat - ist, ist so der Kontakt entstanden. Ich bin dann im Rahmen des Stadtfestes hier aufgetreten. Straelen gefällt mir gut, es erinnert mich sehr an meine Heimatstadt, die ist genau so klein.

Was erhoffen Sie sich von dieser Saison?

Mikolajek Als Sportler bin ich nie völlig zufrieden mit meiner Leistung, da kann man immer noch mehr raus holen. Vom 19. bis zum 22. Juni findet die europäische Meisterschaft in Brüssel statt. Dort werde ich antreten. Ich bin in guter Form und hoffe, dass ich diesmal den ersten Platz erreichen werde. Das ist mein großes Ziel.

HANNAH KREUTZER UND LEONIE CHRISTIANS STELLTEN DIE FRAGEN.

Aufrufe: 020.6.2014, 14:00 Uhr
Rheinische PostAutor