2024-04-25T10:27:22.981Z

Totopokal
Hier verpasst der Egger Manuel Schedel (links) eine gute Tormöglichkeit. Am Ende verlor seine Mannschaft gegen Unterhaching mit 0:2.	F.: Siegfried Rebhan
Hier verpasst der Egger Manuel Schedel (links) eine gute Tormöglichkeit. Am Ende verlor seine Mannschaft gegen Unterhaching mit 0:2. F.: Siegfried Rebhan

Egg verpasst gute Chancen und die Sensation

Landesligist SV Egg hält Partie bis in die Nachspielzeit hinein offen +++ Vorjahresfinalist SpVgg Unterhaching im Achtelfinale zu Gast in Illertissen

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Einen Elfmeter und ein Quäntchen Glück war Landesligist SV Egg von der Sensation im bayrischen Toto-Pokal entfernt. Beim 2:0-Sieg der SpVgg Unterhaching vor über 800 Zuschauern waren die Gäste das spielstärkere Team und Egg musste physisch mehr in die Partie investieren, gleichwohl hing der Erfolg des Regionalliga-Spitzenreiters lange am seidenen Faden. Im Achtelfinale müssen die Hachinger nun in der Egger Nachbarschaft antreten, denn am 7. September führt sie das Los zum FV Illertissen.

SV Egg an der Günz – SpVgg Unterhaching 0:2 (0:1)
Die Hachinger Überlegenheit glich Egg nicht nur über den Kampf aus. Der SVE war auch um spielerische Lösungen bemüht und hatte phasenweise sogar die besseren Möglichkeiten. Der Kopfball von Jim Müller war die erste dicke Chance der Partie (14.). Eggs Keeper Philipp Stölzles Reflex verhinderte die frühe Führung des Regionalligisten. Zuvor mussten die Hausherren einen Nackenschlag wegstecken, weil Kapitän Florian Huber früh verletzt musste (8.).Simon Schropp und Manuel Schedel hatten eine Reihe guter Möglichkeiten, aber Hachings Torhüter Korbinian Müller verhinderte die Führung der Gastgeber. Seine Vorderleute benötigten einen Elfmeter, um 1:0 in Front zu gehen. Benjamin Kees hatte Jim Müller gefoult und Markus Einsiedler verwandelte vom Punkt aus (30.). Kurz darauf musste Gästespieler Maximilian Nicu per Kopf auf der Linie klären. Fast mit dem Pausenpfiff landete ein Kopfball von Josef Weizmüller auf dem Querbalken von Stölzles Gehäuse.
Nach der Pause war Unterhaching zunächst zielstrebiger, aber Markus Einsiedlers Treffer fand wegen Abseits keine Anerkennung (49.). Der Regionalligist hatte Glück, dass Schiedsrichter Andreas Hummel ein klares Handspiel von Sebastian Koch nicht mit Strafstoß ahndete (67.). Egg warf am Ende noch einmal alles nach vorne, aber vergeblich. Das 2:0 durch Stephan Hain (90.+3) war schön herausgespielt, aber nicht wirklich verdient. „Hut ab vor der Egger Leistung, die waren kurz vor der Sensation und die wäre nicht unverdient gewesen“, adelte SpVgg-Trainer Claus Schromm die Vorstellung des SV Egg. „Großes Lob an meine Mannschaft. Sie hat taktisch gut und variabel gespielt.“ SVE-Trainer Karlheinz Schabel war in Gedanken aber schon wieder bei Florian Huber. Bei ihm deutet alles auf eine neuerliche Knieverletzung hin.
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau) - Zuschauer: 810
Tore: 0:1 Markus Einsiedler (33. Foulelfmeter), 0:2 Stephan Hain (93.)

Vorschau


Die Egger (in der Mitte Christian Jehle) haben im Toto-Pokal zuletzt die DJK Memmingen-Ost bezwungen und haben heute Regionalliga-Spitzenreiter SpVgg Unterhaching zu Gast. Sie wollen dann frech nach vorne spielen. F.: Olaf Schulze

SV Egg an der Günz – SpVgg Unterhaching (Di., 18 Uhr)
Für die Spieler des Landesligisten SV Egg, für den Verein und für die Fans das Toto-Pokal-Spiel gegen den Tabellenführer der Regionalliga Bayern, SpVgg Unterhaching, das Spiel des Jahres, Trainer Karl-Heinz Schabel kommt es eher ungelegen: "Ich hätte die Partie nicht gebraucht. Mein Fokus liegt auf der Punkterunde, und es geht in unserer Liga diesmal ganz eng zu." Trotzdem nimmt Schabel die Begegnung gerne mit: "Es ist auch fürs gesamte Umfeld ein schönes Zubrot." Eigentlich hätte das Pokalspiel schon am vergangenen Mittwoch ausgetragen werden sollen, aber dann wurde es auf Dienstag verlegt, weil die Unterhachinger zuvor das DFB-Pokalspiel gegen Bundesligist 1. FSV Mainz 05 bestritten, das sie dann im Elfmeterschießen mit 5:7 verloren. "Das kostet uns bestimmt 200 bis 300 Zuschauer, weil hier am Dienstag die Mannschaften Training haben", ist sich Schabel sicher. "Am Mittwoch wäre das anders gewesen."
Ob die eine Pokalüberraschung erleben, ist ungewiss. Karl-Heinz Schabel rechnet eigentlich nicht damit: „Weil es im Wettbewerb schon Sensationen gegeben hat, werden uns die Hachinger nicht unterschätzen. Sie werden das Spiel sehr ernst nehmen. Ich habe zu meinen Spielern schon gesagt: Der Dienstag wird kein Genuss. Es wird 90 Minuten lang die Hölle sein, aber da müssen wir durch.“ Schabel weiß, mit welcher Marschroute er seine Mannschaft aufs Feld schicken wird: „Wir werden auf keinen Fall zu defensiv spielen. Wir wollen aus einer guten Organisation heraus mutig und frech nach vorne spielen. Wir haben nichts zu verlieren. Mal sehen, was der Gegner zulässt.“ Schabel geht die Begegnung mit vollem Ernst an und weiß doch ein wenig zu ulken: „Wenn ich drei Wünsche hätte, würde ich sagen, dass wir schnell ein Tor machen, dass dann der Hachinger Bus in unserem Tor steht und der Schiedsrichter die Partie schnell abpfeift.“ Aber der Toto-Pokal ist kein Wunschkonzert. Und der Egger Trainer hat das Problem, dass ihm mit David Schropp, Maximilian Heinle, Christoph Kees und wohl auch Thomas Schedel einige Spieler fehlen. Dabei wäre das Weiterkommen sehr reizvoll. Als Nächstes hätten die Egger Regionalligist FV Illertissen zum Gegner.

Aufrufe: 031.8.2016, 12:37 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / küAutor