2024-04-25T10:27:22.981Z

Allgemeines
Bezirksliga-Meister bei den B-Juniorinnen der Saison 2011/2012: Der FC Ohmstede stellt aktuell mit neun Teams die zweitgrößte Mädchenabteilung in der Region.  BW Lohne (Landkreis Vechta) ist mit zehn Teams im Spielbetrieb aktiv Verein
Bezirksliga-Meister bei den B-Juniorinnen der Saison 2011/2012: Der FC Ohmstede stellt aktuell mit neun Teams die zweitgrößte Mädchenabteilung in der Region. BW Lohne (Landkreis Vechta) ist mit zehn Teams im Spielbetrieb aktiv Verein

Förderpreis belohnt Kreativität

Wenn in der Verwandtschaft eine zweimalige Weltmeisterin sitzt, ist es nicht gerade verwunderlich, dass ein junges Mädchen gerne Fußball spielen ...
möchte. Dass so ein Vorhaben manchmal daran scheitert, dass Vereine in der näheren Umgebung kein geeignetes Angebot liefern, ist auch nicht besonders erstaunlich doch es sollte nicht so sein.

"Die Tochter von meiner Cousine wollte gerne Fußball spielen, aber um die Ecke gab es nur Mannschaften mit Jungs. Die waren doof zu ihr deshalb spielt sie nicht", erzählte die ehemalige Nationalspielerin Renate Lingor am Montag bei der Vorstellung des regionsweit ausgeschriebenen Förderpreises für besonderes Engagement im Jugendsport. Damit deutete die gebürtige Karlsruherin an, warum sie sich gut mit dem neuen Projekt der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg identifizieren kann. Nach dem Mädchenfußball soll künftig jährlich ein anderer Sportbereich in den Fokus gerückt werden.

"Das Problem im Mädchenfußball ist, dass die Mannschaften fehlen. Viele Mädchen wollen spielen, aber nicht mit Jungs", erklärte die 39-Jährige, die 2003 und 2007 mit Deutschland Weltmeister wurde. "Ich habe in der Kindheit und Jugend viel Glück gehabt. Meine Eltern haben mich immer überall hingefahren, damit ich meiner Leidenschaft nachgehen konnte", erklärte Lingor. "Zudem hatte ich das Glück, gute Trainer und Betreuer zu haben damit steht und fällt eine Karriere", ergänzte die 149-malige Nationalspielerin.

Das ehrenamtliche Engagement noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, ist ein Ziel des neuen Förderpreises. "Es geht uns auch darum, einen gesellschaftlichen Dialog anzustoßen", sagte Jürgen Müllender, Vorstandsmitglied der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg. Dabei gehe es natürlich immer auch um Integration. "Der Sport ist hier neben der Musik das Einfachste und Beste denn da spielt man zusammen", meinte Müllender.

Die rund 100 Vereine mit etwa 250 Mädchenmannschaften aus dem Geschäftsgebiet der Versicherung, die für den Förderpreis infrage kommen, werden "angeschrieben und aufgefordert, eine Bewerbung einzusenden", erklärt Ulrich Skrowny, der das Projekt begleitet. Die Jury um Schirmherrin Lingor bewerte die Einsendungen nach harten (z.B. Meisterschaften, Aufstiege) und weichen Faktoren (z. B. Kreativität der Trainer, besondere Aktionen, Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen).

"Der kreative Part soll etwas stärker honoriert werden als die harten Fakten", erklärt Skrowny und fügt hinzu: "Wir wollen die Kreativität in den Köpfen der Vereine und der Mädchen fördern." Ein Mädchen mit den Genen einer Weltmeisterin zu verlieren, weil es nicht das entsprechende Angebot gibt, soll Schnee von gestern sein.

Aufrufe: 019.2.2015, 09:00 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor