Frauenfußball ist zurück

Der 13. Juli 2014 brannte sich mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im brasilianischen Rio für alle deutschen Fußballbegeisterten ins Gedächtnis ein. Eine Welle der Begeisterung schwappte durchs Land. Genau ein Jahr später trafen sich am Montag unter der Leitung von Coach Gerhard Kottmann 13 Spielerinnen zum Trainingsauftakt der Frauenmannschaft der SG Altheim.

Ob die Neugründung nach 15 Jahren ohne Frauenfußball in Altheim ebenfalls für eine Welle der Begeisterung sorgen wird, bleibt vorerst abzuwarten, allerdings sagt Kottmann schon jetzt: "Die Mädels kennen sich schon lange. Es steht der Spaß im Vordergrund." Zusammen mit Bruder Wolfgang hat Gerhard Kottmann in die Ausbildung der Kickerinnen investiert - und sich in den letzten Jahren zusammen mit Claus Hanus um die Entwicklung eben dieser Mannschaft gekümmert.

Wie sehr die junge Truppe im Ligabetrieb mitmischen möchte, zeigt sich am frühen Vorbereitungsbeginn. "Normalerweise starten die meisten anderen Vereine erst in drei, vier Wochen", erklärt Kottmann. "Technisch und taktisch liegen wir auf Augenhöhe, es gilt jetzt auch Kondition aufzubauen." Ohne Ball werde so gut wie nicht mehr trainiert, dahingehend habe er seinen Stil geändert, sagt der erfahrene Trainer, der bis zuletzt die Altheimer Herrenmannschaft leitete.

Für eine gute Mischung aus Talenten und Erfahrung sorgen fünf Rückkehrerinnen aus Griesingen: Neben Kottmanns Tochter Tanja, spielten Vanessa Auberer, Felicia Rimmele, Ronja Braun sowie Daniela Kottmann beim Landesligisten. Der Rest des Teams kommt aus Altheim, Allmendingen und Oberdischingen. Ziel des Vereins sei zunächst der Spaß am gemeinsamen Spiel und die Kameradschaft - Titel können später folgen.

Daher wird fleißig trainiert, unter anderem am ersten Augustwochenende im Trainingslager in Ummendorf beim Testspiel gegen den SGV Hochdorf. Zudem seien laut Aussagen des Coaches sechs bis sieben weitere Begegnungen anberaumt, um den Lernprozess über die härtere Gangart im Frauenfußball zu verinnerlichen.

Motivation bringen die Frauen genügend mit, da ist sich die bereits jetzt schon eingeschworene Truppe sicher. Schließlich trugen am WM-Jubiläumstag inklusive dem Trainer fünf Mannschaftsmitglieder das Deutschlandtrikot. Ob der Platzwart und ebenfalls zum Trainerteam zählende Wolfgang Kottmann ebenfalls mit Deutschlanddress aufkreuzte, war aus der Ferne nicht zu beurteilen. Eines aber ist sicher: Die Motivation hat auch er, sonst hätte er sich sicherlich nicht so früh in der Saison bereits um die Präparation des Platzes gekümmert.